Afrika
der EU / Afrika-Gipfel bietet derzeit schöne Berichte; anschließend wird das Thema aber vermutlich doch wieder versanden
Zitat:Weg von der reinen Entwicklungshilfe

Wie Europa seine Beziehungen zu Afrika neu ordnen will

von Isabelle Schaefers, Luanda

24.11.2025 | 03:42

Die Beziehungen zwischen der EU und der Afrikanischen Union sind kompliziert - und sollen künftig besser werden. Dabei geht es auch um Rohstoffe und wachsende Konkurrenz aus China.
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Weg von klassischer Entwicklungshilfe
Das Ziel der EU: die Kreislaufwirtschaft fördern, damit Rohstoffe sichern und die Umwelt schützen. Jobs sollen auch geschaffen werden. 150 Milliarden Euro will die EU im Rahmen ihrer Initiative "Global Gateway" zwischen 2021 und 2027 in Afrika investieren. Dabei will die EU weg von klassischer Entwicklungshilfe, hin zu Wirtschaftsbeziehungen auf Augenhöhe.

Der Kampf um Rohstoffe
Auf Augenhöhe bedeutet für die EU auch, die eigenen Interessen fest im Blick zu haben. Lange dienten die Investitionen in den afrikanischen Kontinent der Eindämmung von Migration nach Europa.

Die Logik war: Wenn wir in den Heimatländern Jobs und Möglichkeiten schaffen, kommen weniger Menschen zu uns. Das ist auch weiter eines der Ziele. Aber hinzugekommen ist ein anderes: Rohstoffe nach Europa holen.

Konkurrenz aus China
Die gleiche Hauptstraße in Luanda zeigt deutlich, wer die Konkurrenz ist: Überall chinesische Schriftzeichen, Werbetafeln auf Chinesisch, chinesische Shoppingzentren. Politikwissenschaftler Osvaldo Mboco erklärt:
Zitat: China stellt keine Fragen im Zusammenhang mit Menschenrechten oder Transparenz.
Weiter sagt er: "China möchte Zugang zu Bodenschätzen haben und eine Rendite erzielen. Ob das afrikanische Land über demokratische Institutionen verfügt oder nicht, ist China egal."

Aufholen mit angezogener Handbremse
Die EU steuert nach. Etwa mit Projekten wie dem Lobito-Korridor, einer Bahnlinie von der Demokratischen Republik Kongo und aus Sambia - beides rohstoffreiche Länder - hin zur angolanischen Hafenstadt Lobito. Von hier sollen die Rohstoffe schneller in die Welt verteilt werden.

Die EU, aber auch die USA, haben hier investiert - in der Hoffnung, sich so auch den Zugang zu den Rohstoffen zu sichern.

Die EU ist der wichtigste Handelspartner für die Afrikanische Union (AU): In 2024 belief sich das Handelsvolumen von Waren zwischen EU und AU laut IWF auf rund 368 Milliarden Euro. Das zwischen AU und China auf rund 213 Milliarden Euro....
Zitat:EU-Afrika-Gipfel in Angola

Europa und Afrika wollen Partnerschaft vertiefen
24.11.2025 | 16:41

EU und Afrikanische Union haben in Angola über einen Ausbau der Zusammenarbeit bei Wirtschaft und Sicherheit beraten. Doch nicht nur Europa buhlt um den "Kontinent der Chancen".
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Auch China, Russland und USA buhlen um Beziehungen

Das zweitägige Treffen ist der siebte Gipfel in den 25-jährigen Beziehungen zwischen Afrika und der EU. Experten zufolge müssen diese aufgefrischt werden, wenn die EU weiter der wichtigste Partner des Kontinents bleiben wolle. Angesichts bedeutender Mineralien- und Energievorkommen bemühen sich auch China, die USA und Russland um engere Verbindungen.
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Europa nicht einziger Partner Afrikas
Die EU führt bei den ausländischen Direktinvestitionen und ist der wichtigste Handelspartner Afrikas. Der Handel mit Waren und Dienstleistungen erreichte 2023 nach Angaben aus Brüssel einen Wert von 467 Milliarden Euro.

Allerdings haben die Türkei und die Golfstaaten aufgeholt, wodurch Afrika mehr Verhandlungsmacht gegenüber der EU bekommen habe, sagte Geert Laporte vom europäischen Politikinstitut ECDPM. Europa sei nicht mehr der einzige Partner Afrikas.
... und in einem Monat ist dann wieder Weihnachten
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