Globalisierung
#41
@Qunitus Fabius
@Thomas Wach

Ich denke ihr habt die den grundsätzlichen Gedanken den ich vermitteln wollte nicht verstanden, aber insbesondere Thomas Wach ist davon nicht soweit entfernt, auch wenn wir in den Auslegungen unterschiedlich sind.

Ich habe den Eindruck, das insbesondere Quintus Fabius, die Wirtschaftswissenschaft in dem Kontext, als unwissend und überflüssig und als schädlich ansieht.

Meine Erfahrung ist einfach die, das Leute Kritik in dieser Form an der Wirtschaftswissenschaft üben einen völlig falschen Anspruch an diese stellen.
Auch wenn es immer noch verschiedene Schulen und Grundgedanken gibt, so haben sich einige Sachen, wie Quintus Fabius schon sagte, einfach auch empirisch bestätigt.

Hier aber nochmal vorher ein paa Ausführungen für Thomas Wach:

Natürlich ist Rationalität subjektiv. Das sollte gerade für ein VWLer kein Wunder sein weil dies im ersten Semester erläutert wird. Da spielen unterschiedliche Werte und das, was immer so schön als "asymetrische Information" bezeichent wird eine Rolle. Das ermöglicht den Handel auch erst, unterschiedliche Wertschätzungen und abnehmender Nutzen für ein Produkt im Überfluss, darauf basiert der Tauschhandel. Und weil diese Werte und auch die Bevölkerung an sich ständig wechseln, ist aus meiner Sicht immer Wachstum möglich. Der Zustand den man "pareto-effizienz" nennt wird daher nie eintreten. Tauschhandel werden daher immer realisiert werden können. Ob es sich nun um reales Wachstum handelt oder nur um ordinären Tauschhandel, das kann ich nicht vorhersagen.
Was die Rationalität betrifft, so sagt dieser ökonomische Grundsatz nicht aus das die Menschen im Sinne des Homo oeconomicus rational handeln, sondern viel mehr das jeder gemäß seinen Werten und Wissens rational handelt, sondern das tut, von dem er glaubt das es für Ihn am Besten ist.
Man kann die These vertreten das ist Quatsch, aber solange es Gier, Neid und das Streben nach Wohlstand gibt ist es einfach nicht von der Hand zu weisen. Mansche Geisteswissenschaftler gehen sogar noch weiter und behauoten der Mensch ist schlecht.

Was die Modelle angeht, so solltest du dir den Bereich VWL vielleicht nochmal überlegen, der besteht aus so gut wie nichts anderes.
Ich habe ja schon gesagt das die Wirtschaftswissenschaft noch in den Kindershuhen steckt.
Nichts desto trotz sind diese Modelle teilweise trivial, um mal Ricardo zu nehmen so ist es ein Modell, eine Abbildung der Realität. Ob das Modell sinnvoll ist, hängt von der Wahl der Parameter und der Vereinfachung ab. Das ist auch nötig, weil eine Landkarte im Maßstab 1:1 stiftet mehr Verwirrung als Nutzen.
Tatsächlich bringen in vielen Fällen einfache Modelle, auch wenn sie nur isolierte Faktoren betrachten, die besten Ergebnisse. So wie z.B. in der Zeitreihenanalyse einfache Durchschnitte und Exponentielle Glättung fast immer komplexe Ökonometrische Modelle schlagen.
Was die mathematisierung angeht. Der Sinn einfache Sachverhalte in Mathematik zu verpacken hat sich mir auch in den ersten Semestern nicht erschlossen. Fügt man aber mehrere einfache Modelle zu einem komplexen zusammen so ist es ohne Mathematik nicht mehr überschaubar. Das ist der einzige Hintergrund. Und ich kann dir sagen das dies einen enorme Vorteile bescheren kann. Ein Garant für Richtigkeit ist es selbstverständlich nicht.

Aber um wieder zur Rolle der Wirtschaftswissenschaft für das Weltgefüge und die Globalisierung zu kommen, so scheinen viele zu glauben das sich die Wirtschaftswissenschaftler als Former und Problemlöser der Welt zu sehen. Dabei würde ein einziger Blick in den Bereich der "Neuen Institutionsökonomik" dort Klarheit schaffen.
Es gibt keine Disziplin der "Globalökonomie". Sondern vielmehr ist die Wirtschaftswissenschaft ein Spiegelbild der Gesellschaft die sich im Rahmen dieser Gesellschaft anhand der Institutionen entfaltet. Andere Institutionen, ander Konzepte und Theorien.

Wie kommt es zu Institutionen? Die Gesellschaft schafft informale Institutionen, abhängig von Kultur u.s.w.. Diese diese dienen dann als Basis für formale Institutionen wie Gesetze, Property rights u.s.w., welche nur funktionieren wenn gewährleistet ist, das diese durchgesetzt werden können. Erst in diesem Rahmen, und nicht vorher, wird die Wirtschaftswissenschaft aktiv und tut das, was sie soll, Ressourcen/Dienstleistungen effizient verteilen.
Wie kommt es das Institutionen zerbrechen? Dann wenn Institutionen durch Volksvertreter errichtet werden die nicht konsistent im Bezug auf die gängien Werte sind. Das heisst wenn man Habgier und Neid durch Gestze ausschließen will, funktioniert das nicht, man muss den Menschen ändern.

Das ganze ist ineinander verflochten. Jeder dieser Bereiche beeinflusst die anderen. Die Frage die man sich stellen kann ist ob die Wirtschaftswissenschaft als Katalysator wirkt der die Werte negativ verändert? Und wenn das der Fall ist, ist dann ein Wert falsch den die mehrzahl der Menschen teilen?
Auch da kommt dann wieder das Problem der asymmetrischen Information auf uns zu.
Die Menschen wissen nicht worauf sie sich einlassen und was Ihre Aktionen in der Zukunft bringt. Meiner Meinung nach befindet sich die Welt dahingehend in einem Gefangenendilemma.

Es ist abe weder Schuld der Wirtschaftswissenschaft noch der Gegenstand diser dieses Problem zu lösen.

Es gibt bis dato auch keinen Lösungsansatz dafür. Und das worüber wir hier diskutieren ist auch kein Globalisierungsproblem sondern eines der verschiedenen Gesellschaften. Was die Globalisierung angeht kann man über Einflüsse auf Armut u.s.w. diskutieren, aber das sind grösstenteils Ökonomische Probleme die sich im ökonomischen Rahmen bewegen. Den gesellschaftlichen Rahmen kann die Ökonmie vielelicht beeinflussen, aber nicht wirklich ändern.

Und wie auch schon vorher gesgt. Die Überbeanspruchung von Ressourcen oder wie es Quintus Fabius nennt das überschreiten der Ökologischen Grenzen lässt sich auch nicht durch einen Rückfall in alte Zeiten ändern. Wie ist es den in Afrika? Dort sind die Menschen Jahre zurück, leben teilweisein Stämmen ohne das was wir Fortschritt nennen. Und dennoch explodieren die Geburtenraten obwohl sie nicht genug zu essen haben.

Es steht also auf der einen Seite eine zivilisierte Fortschrittliche Gesellschaft, die große Mengen Ressourcen pro Kopf einsetzt einer Alternative gegenüber die sich zum Heuschreckenschwarm entwickeln und die Erde abgrasen würde. Es sei den das man entweder Geburtenkontrolle einführt, oder aber Institutionen über Bord wirft und durch das Recht des Stärkeren das Leben bestimmen lässt.
Alternativen die im Widerspruch zu heutigen Werten stehen. Man muss auch bedenken, das die Erde auch keine Perpetuum mobile ist. Spätestens mit dem Ende unserer Sonne geht bei den Alternativen das Leben und die Menschheit zu Ende.
Ob nun durch den Fortschritt eine Lösung in den nächsten Millionen Jahren gefunden werden kann, kann man genausowernig bejahen wie ausschließen.

Aber auch heute sind diese Probleme schon ein Thema. Auch die Politik tut was dagegen, aber es ist nicht genug. Woran liegt es? Asymmetrische Information oder einfach Wissenslücken bei dem Wähler. Die Wissenslücke, die die Wähler haben führt dazu, dass Politiker die Politik machen müssen die Populär oder gerade noch vertretbar ist, weil man sonst Gefahr läuft seiner Karriere ein Ende zu setzen.
Das gleiche Problem besteht mit allen Wirtschaftsentscheidungen. Man lese sich einfach die Empfehlungen der verschiedenen Gremien und Institute zur Verbesserung der Arbeitsmartkpolitik in den letzten Jahren durch. Warum werden diese nicht umgestzt? Weil sich der breiten Masse ganz einfach das Gemeinwohl dieser Maßnahmen nicht erschließt.

Mit den anderen Worten: Die Antwort auf die Frage "Was wird die Menschheit zugrunde richten?" ist nicht Globalisierung!
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