Globalisierung
#28
Zitat:1. Wenn es sich um ein "Schneeballsystem" wie vorher erwähnt handelt und alles wird umverteilt, wieso wird dann von Wachstum gesprochen und nicht von Umverteilung?
Auch Schneeballsysteme erzeugen Wachstum. Aber ab einem bestimmten Punkt hört das Wachstum auf, nämlich wenn man das System nicht weiter ausdehnen kann.

Ab da wird dann von der Peripherie ins Zentrum des Systems solange umverteilt bis es zusammen bricht. Das entscheidende Kriterium ist die Ausdehnung, Wachstum ist Ausdehnung. Und Ausdehnung ist nicht beliebig möglich, daß ist das Entscheidende. Und ja das heißt: das es kein Wachstum für immer gibt, es gibt nur temporär Wachstum. Je größer das Wachstum, desto schlimmer zudem die Folgen.

Wachstum ist ja gerade eben der Grundfehler unseres Denkens, unsere Steinstatue.

Wir sollten nur die Zinsen der Natur abschöpfen, wir zehren jedoch vom Kapital. Das ist der Weg in den Bankrott.

Zitat:wie ist es dann möglich, dass sich schon seit dem Zeitraum wo Marx seine Ideen niedergeschrieben hat der Wohlstand der gesamten Welt (mit Ausnahme der durch Krieg zerstörten Länder) unter dem Kapitalismus gewachsen ist obwohl es eigentlich nach dem Zitat kein Wachstum sondern nur eine Umverteilung gibt?
Nehmen wir das mal als perfektes Beispiel :

Seit der Zeit der Königin Victoria hat sich die Menschheitsbevölkerung ungefähr vervierfacht. Seit der gleichen Zeit aber hat das Wachstum das Vermögen verdreißigfacht, nach anderer Rechnung sogar Vervierzigfacht.

Selbst wenn man nur davon ausgeht, dass nicht alles gleich verteilt wird, und das die Menge der Menschen die Arm sind gleich bleibt, müssten heute viel mehr Menschen viel mehr besitzen.

Tatsächlich aber ist heute die Zahl der Ärmsten auf der Welt GRÖßER als die Gesamt Weltbevölkerung damals.

d.h. das sich trotz einer Verdreißigfachung die Armut vermehrt hat !! Es gibt mehr Arme.

Wie gesagt gibt es Wachstum, aber entscheidender als das Wachstum ist die Verteilung und irgendwann endet das Wachstum und wird dann durch Umverteilung aufrecht erhalten.

Wachstum kann auch durch Umverteilung erfolgen, und genau das führt dazu was ich geschrieben habe, das nämlich trotz gewaltigen Wachstum es mehr Arme gibt.

Jedes Spiel oder System das wächst benötigt zum weiteren Wachstum Input, bei uns sind das die Rohstoffe.

Wir nutzen aber die Rohstoffe über das Maß hinaus was möglich ist, wir nutzen mehr als sein dürfte. Wir greifen also das Kapital an.

Daher wäre es richtiger, von Scheinwachstum zu sprechen, da wir auf Kredit in die Zukunft Lebensgrundlagen verbrauchen, daß heißt, wir erzeugen Wachstum durch Absenkung zukünftiger Ökologischer Grenzen.

3. Kann man das ganze System der Weltordnung in 8 Sätzen zusammenfassen und beurteilen?

Nein. Es geht mir hier mehr um Symbole als um eine Detaillierung. Niemand kann das Gesamtsystem überhaupt beurteilen oder beschreiben, das Gesamtsystem ist ein Selbstläufer da niemand es überblicken kann.

Es ist unmöglich. Daher agiere ich gar nicht mit diesem Ziel sondern verfolge ganz andere Ideen.

Zitat:4. Ist das obige Zitat, das Wachstum eigentlich Umververteilung ist nicht ein Paradoxon?
Nein ist es nicht. Deshalb sollte man ja vor allem in Bezug auf die JETZIGE Situation von Scheinwachstum sprechen. Der ständige Input von Rohstoffen und Technologie hat ja folgen und geht nicht einfach so aus dem Nichts.

Es gibt auch in der Wirtschaft kein Perpetuum Mobile, d.h. das wir auf Kredit in die Zukunft leben. Das ist kein echtes Wachstum ab dem Moment, in dem wir über der Ökologischen Grenze agieren.

Leider verstehen das Wirtschaftler nur wenig, aber Biologen umso mehr die sich mit Populationsdynamik beschäftigen.
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