DGSE (Generaldirektion für äußere Sicherheit)
#3
Operative Mitarbeiter des Action Service des DGSE können bis zu 200 Tage pro Jahr auf Dienstreisen gehen.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 14. September 2023
[Bild: https://www.opex360.com/wp-content/uploa...191130.jpg]

Abgesehen von einigen, teilweise erst kürzlich erschienenen Publikationen wie "Les tueurs de la République" von Vincent Nouzille oder "Les guerriers de l'ombre" von Jean-Christophe Notin gibt es nur wenig "Literatur" über den Service Action der Direction générale de la sécurité extérieure [Generaldirektion für äußere Sicherheit] [DGSE]. Und wenn die Presse über ihn berichtet, dann nur, wenn eine Operation [oder ein Training] schief gelaufen ist [was selten vorkommt] oder die Debatte über seine mögliche Annäherung an die Spezialeinheiten neu entfacht wurde...

Im Übrigen erwähnt das Armeeministerium den Aktionsdienst praktisch nie - außer auf den Seiten des Amtsblatts. In den letzten Jahren hat nur Bernard Bajolet, der damalige Leiter des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE, bei einer parlamentarischen Anhörung kurz nach den Anschlägen des Islamischen Staates [IS oder Daesh] in Frankreich gesagt, dass der Dienst "an der Spitze seiner Kapazitäten" eingesetzt werde.

Es ist bekannt, dass der Service Action aus drei Einheiten besteht, die vom Centre d'instruction des réserves parachutistes [CIRP] des französischen Heeres, der Groupe aérien mixte 56 "Vaucluse" der französischen Luftwaffe und dem Schiff Alizée der französischen Marine geleitet werden.

Wie dem auch sei, für den Start von Terre Mag, ihrem neuen Nachrichtenmagazin, hat die französische Heeresverwaltung eine der drei Einheiten des CIRP ins Rampenlicht gestellt, nämlich das Centre parachutiste d'instruction spécialisée [CPIS] in Perpignan, das nicht einmal auf der Internetseite des DGSE erwähnt wird.

So erfährt man, dass diese Einheit "Dutzende" von "handverlesenen" Soldaten auf "heimliche Zwangs- und Guerillaaktionen" in Krisengebieten vorbereitet, insbesondere "dort, wo Spezialkräfte nicht operieren dürfen". Diese Aktivitäten können dazu führen, "Druck oder Einfluss auf eine Einzelperson, eine Organisation oder einen Staat auszuüben" und umfassen "Geheimdienstinformationen, Cyberangriffe, Desinformationskampagnen usw.".

" Unsere Agenten handeln außerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das ist der Hauptunterschied zu Spezialkräften oder Streitkräften im Allgemeinen", so der CPIS-Korpsleiter in der Zeitschrift Terre Mag.

Eine der Besonderheiten dieser Einheit [die aber auch für die beiden anderen des CIRP gelten muss, nämlich das Centre parachutiste d'entraînement aux opérations maritimes und das Centre parachutiste d'entraînement spécialisé] besteht darin, dass die Einsatzkräfte über eine "unvergleichliche Autonomie bei der Vorbereitung und Durchführung" ihrer Missionen verfügen. "Jede Mission ist einzigartig und die Einsatzteams wechseln ständig, je nach Bedarf", erklärt Terre Mag.

Die CPIS ist offensichtlich sehr aktiv. "Die Agenten vereinen in der Regel mehrere Spezialisierungen. Ihr Projektionsrhythmus beträgt etwa 200 Tage pro Jahr", heißt es.

Die Auswahl ist daher unerbittlich... und für den CPIS-Korpsleiter ist "das Vorlegen eines Dossiers bereits ein Akt des Mutes". So wird ein Bewerber zunächst einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen, bei der auch sein Umfeld untersucht wird. Danach folgen Vorstellungsgespräche, psychotechnische Tests und eine Beurteilung der "Situation vor Ort". Terre Mag erwähnt keine Sporttests, aber das ist wahrscheinlich selbstverständlich...

Sobald der Freiwillige diese Etappen durchlaufen hat, wird er eine achtzehnmonatige Ausbildung absolvieren, in der sich Lern- und Leistungsphasen abwechseln. Und Scheitern ist verboten. Laut Terre Mag scheitern jedoch nur sehr wenige Bewerber, was vor allem auf das solide Auswahlverfahren zurückzuführen ist, bei dem der Schwerpunkt auf Einsatzerfahrung, die Fähigkeit, sich in die Bevölkerung einzufügen, Rustikalität, intellektuelle Ehrlichkeit sowie die Fähigkeit, mit nervlicher Anspannung umzugehen und Isolation zu ertragen, gelegt wird.

"Die Personen, die sich melden, wollen ihrem Engagement einen höheren Sinn verleihen. Sie sind nicht auf der Suche nach Anerkennung oder Medaillen. Bei uns ist kein Platz für das Ego", fasst der CPIS-Korpsleiter zusammen.
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RE: DGSE Generaldirektion für äußere Sicherheit - von voyageur - 17.09.2023, 14:30

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