Demokratische Republik Kongo
#73
Zitat:Turin postete
Ich denke auch, dass hier kompakte hubschraubergestützt Einheiten im Kommandostil die beste Option sind, im Sinne von Air Assault-Operationen. Nur ist der geographische Rahmen, in dem das passieren müsste, nicht unerheblich, weswegen die angesprochene Masse an Soldaten ein kritisches Element ist, insbesondere wenn man die Verfügbarkeit der Bundeswehr, gepaart mit politischer Willenskraft und Finanzierungsbereitschaft, berücksichtigt.
selbst wenn die bundeswehr in der lage wäre, die derzeit vorgesehenen 14.000 stabilisierungskräfte für internationale operatiobnen bereitzustellen, blieben nur maximal 7.000 für einen einsatz im kongo übrig, von denen dann auch nur maximal 50% kampftruppen wären.
bei solchen manpower-intensiven auslandseinsätzen wäre des deshalb sinnvoll, wenn die gut ausgebildeten, aber nicht besonders zahlreichen westlichen / europäischen truppen (die "lead nation") ergänzt würden. dies wäre z.b. durch die anwerbung von einheimischen freiwilligen möglich (quasi "kolonialtruppen", die dann später den grundstock für eine neue armee bilden würden) und / oder durch truppen aus staaten der dritten welt, die - ähnlich wie bei uno-einsätzen - pro gestellten soldaten eine vergütung erhalten. letztere sollten aber dann entsprechend den einsatzgrundsätzen der "lead nation" ausgebildet und strukturiert werden, sodass eine reibungslose zusammenarbeit möglich wäre.
die europäischen truppen würden dann mit das rückrad dieser multinationalen truppe bilden und neben infanterie vor allem heeresflieger und militärpolizei stellen, während der rest der "boot on the ground" ergänzt werden würde.

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aus der welt:
Zitat:Kongo: Jung schickt Frankreich vor
Beim EU-Einsatz im Kongo sind unerwartete Probleme aufgetaucht: Niemand will die Aktion führen. Aus EU-Kreisen in Brüssel heißt es, Frankreich habe die Führung abgelehnt, weil es bereits 2003 den Artemis-Einsatz im Ost-Kongo geleitet habe. Großbritannien will sich gar nicht beteiligen, und auch Deutschland lehnt eine Führungsrolle ab. [...]
In Berlin und Brüssel wird aber davon ausgegangen, daß Frankreich sich noch umstimmen lassen wird und sich noch weitere EU-Länder an dem Einsatz beteiligen. Nach wie vor ist eine Beteiligung der Bundeswehr mit bis zu 500 Soldaten, aber ohne Kampftruppen im Gespräch.
Die bisherigen Szenarien der Bundeswehr für eine Kongo-Mission sehen einen Einsatz von bis zu 500 Mann vor, darunter Fernmelder, Pioniere, Sanitäter, Logistiker und Lufttransportkräfte. [...]
Aber bereits die Entsendung eines Kontingents von 300 bis 500 Soldaten ohne Kampftruppen wird in der Truppe kritisch gesehen. Die Bundeswehr steht in Afghanistan vor neuen Aufgaben. Sie übernimmt die Verantwortung für den gesamten Norden des Landes. Zwar werden dafür Kräfte aus der Hauptstadt Kabul abgezogen, aber es müssen auch zusätzliche Soldaten in Marsch gesetzt werden. [...]
von <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/aktuell/art297,499512.html?fCMS=01b0abbff319a59f702f22d8e34583af">http://www.merkur-online.de/nachrichten ... d8e34583af</a><!-- m --> :
Zitat:Kongo-Einsatz der EU vor Problem
Die EU steht bei der Planung eines möglichen Einsatzes von Soldaten zur Absicherung der Wahlen in Kongo vor unerwarteten Problemen. Die Europäische Union verschob eine für Freitag geplante Debatte über den Einsatz vor allem, weil bisher kein Land den Einsatz führen will, sagten Diplomaten in Brüssel. [...]
Ein nach Kongo entsandtes Erkundungsteam der EU verschob die Vorlage eines Berichts, der auch Handlungsempfehlungen enthalten sollte. Jung sagte, es würden "Aktionspläne ausgearbeitet, die dann in die Entscheidungsebene gehen". "Wir sind noch lange nicht so weit zu sagen, dass ein entsprechender Einsatz in Kongo notwendig ist."
Die UN hat die Europäische Union gebeten, die 17 000 in Kongo stationierten UN-Soldaten durch zusätzliche Truppen zu ergänzen, die die vermutlich Ende April stattfindenden Wahlen absichern sollen. [...]
aus der taz:
Zitat:Ruhestifter Europa
Die Grundplanung für eine EU-Militärintervention zur Absicherung der ersten freien Wahlen in der Geschichte der Demokratischen Republik Kongo steht. Der Einsatz soll eine Woche vor dem ersten Wahlgang beginnen und vier Monate dauern. Eine EU-Eingreiftruppe wird voraussichtlich in Gabuns Hauptstadt Libreville stationiert, wo sich die dem Kongo nächstgelegene ständige französische Militärbasis in Afrika befindet. [...]

"Europäische Sichtbarkeit" in Kinshasa lautet der Schlüsselbegriff der UNO, mit dem sie potenzielle Unruhestifter an höchster staatlicher Stelle von einer Destabilisierung des Kongo während der Wahlen abschrecken will. Einen Einsatz europäischer Truppen im unruhigen Osten des Kongo, wo irreguläre Armeen aktiv sind [...], schließen die Planer aus. Vielmehr gebe eine EU-Truppe in Kinshasa verstärkte UN-Kräfte für Kampfeinsätze im Ostkongo frei, wo bereits der Großteil der insgesamt 17.000 UN-Soldaten im Kongo aktiv ist. Nach Auffassung der bestehenden EU-Militärmission im Kongo (Eusec), die den Aufbau von Kongos neuer Armee begleitet, sollten auch die EU-Truppen allerdings über Ausbildung im Antiguerillakampf verfügen. [...]

Unabhängig davon soll die Ausrüstung der EU-Truppe schon vorab nach Kinshasa gebracht und dort bei der UNO eingelagert werden. Die Monuc bringt dafür einen Termin einen Monat vor den Wahlen ins Gespräch. So könnten EU-Soldaten später auf Anforderung einfliegen und sofort zu ihren Waffen greifen. [...]
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