CARBON: Die materialtechnische Revolution in der Wehrtechnik!
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(12.01.2021, 11:11)Pogu schrieb: Bewährt unter Kurzzeitbedingungen. Unter Langzeitbedingungen kommen ja gänzlich andere Kombinationsrisiken hinzu.

Bei Karbonfasern argwöhne ich dieselben Schwächen wie bei Polymeraten. Sie kündigen Versagen nicht an. Ermüdungsbruch bei etwa Stahl passiert nicht einfach, sondern ist ein früh identifizierbarer Prozess. Wer sich ein Carbonfahrrad leisten konnte und es sich zudem leisten konnte, es nicht nur zu schonen, kennt das Gegenteil. Ein beginnendes Materialversagen ist nur im Röntgen zu sehen.

Kunststoff und wie er verrottet, ist ein Phänomen, das bewusst versteckt wird. Kaum einer hat jemals eine "gebrauchte" Glock gesehen. Die wird deshalb so gut an Behörden verkauft, weil das Hauptprodukt das Service ist. Es ist nicht nur normal, sondern notwendig, daß ständig Teile ausgetauscht werden müssen. Verzogenes Plastik, das sich scheinbar von selbst auflöst, hat mich am meisten überrascht - die Witterung und UV-Licht fressen sie wohl auf. Unser Waffenmeister hat uns einmal einen wesentlich "geschundeneren" Manurhin Revolver gezeigt. Der verschießt zudem ungleich belastendere Patronen (.357 Magnum). Der hält jedenfalls das, was die Tupperware-Gun verspricht.

Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Kunstflugpiloten bezüglich Carbon. Und der flog nur sowas. Er meinte, nach spätestens 10 Jahren hätte er ein mulmiges Gefühl im selben Flieger zu sitzen. Das Material, das er fliegt, wird früher schon ausgetauscht. Ich weiß allerdings nicht, ob das nicht ohnehin üblich ist.

Alles in allem möchte ich nicht einfach nur widersprechen, ich möchte mein Mißtrauen ausgedrückt haben. Und ich wollte es auch begründen.

Das ist keine Revolution sondern mittlerweile sogar ein ganz alter Hut. Alle modernen Fluggeräte bestehen aus dem Zeug. NH90, Eurofighter, A400M, Tiger... Selbst beim Tornado wurden schon Verbundtechnik eingesetzt. Die äußere Hülle unserer U-Boote und auch die Propeller der letzten beiden bestehen aus CFK. Die Visby-Klasse hat auch einen Rumpf aus CFK.

Hochwertige Faserverbundstrukturen sind viel haltbarer als Stahl, Titan oder Alluminium und man weiß sehr genau wie man diese einsetzen muss und kann. CFK gilt sogar als Ermüdungsresistent. Carbonfasern sind auch kein Kunststoff sondern eine Keramik und vollkommen unempfindlich gegenüber UV Strahlen und anderen Witterungseinflüssen. Als Kunststoff werden meistens hochwertige Epoxidharze eingesetzt, die kann man auch nicht mit den billigen Thermoplasten aus dem Alltag vergleichen...

Faserverbundbauteile sind sehr gut erforsch und haben definitiv überzeugt!

Es gibt für jedes Material negativ Beispiele und das meistens weil sie falsch oder in einem Falschen Bereich eingesetzt wurden. Kein Material kann alles....
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RE: CARBON: Die materialtechnische Revolution in der Wehrtechnik! - von Kul14 - 12.01.2021, 12:56

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