(Luft) Future Combat Air System (FCAS) und New Generation Fighter (NGF)
(09.12.2022, 08:28)26er schrieb: Das ist aber in Frankreich oder jedem anderen Land auch nicht anders. Alle anderen Länder schauen auch in erster Linie nach ihren eigenen Industrien.

(08.12.2022, 13:20)FJ730 schrieb: Mit D rufen und Manching oder München meinen hat auch hier eine lange Tradition.
Diese Firmen bzw die Politik interessieren sich egal wo auf der Welt naturgemäß für nichts anderes außer sich selbst.


(09.12.2022, 08:28)26er schrieb: Die Frage ist halt, wie man sowas betrachtet. Wenn es nur die Umfänge und direkt Beschäftigte geht - vielleicht. Aber solche Betrachtungen lassen die ganzen Zulieferer und vor allem die Technologie außen vor. Unser ganzes Land lebt von der Technologie. Wie haben keine Bodenschätze. Deshalb halte ich solche Aussagen für sehr kurzsichtig. Ich will auch eine Bundeswehr, die funktionierendes Material hat, aber für mich steht das nicht im Widerspruch.

In der betrachteten Wertschöpfungskette sind die Zulieferbetriebe natürlich eingeschlossen. Der Gesammvolkswirtschaftliche Anteil der Rüstungsindustrie (gerade Einzelprojekte) ist hierzulande wie bereits mehrfach ausgeführt (trotz Exporten) einfach vernachlässigenswert und auf wenige Betriebe beschränkt.
Natürlich steht das nicht im Widerspruch und die Bw beschafft ja i.d.R. ihr Material in heimischen Gefilden.

(09.12.2022, 08:28)26er schrieb: Aber das ist nur ein Bsp. und der NH90 und Tiger bleiben mit Sicherheit Negativ-Bsp. Ich weiß nicht ob hier jemand in der Lage ist, einer Partei (Firma bzw. Beschaffungsbehörde) den schwarzen Peter zuzuschieben, oder ob diese Projekte einfach viel zu komplex, d.h. mit zu vielen nationalen Varianten, aufgezogen wurden.

Die von Dir aufgeführten Bsp ( A 400 und den Jäger 90 würde ich dazu zählen) sind allesamt Großprojekte und Milliardengräber aus dem militärischen Luftfahrtbereich, die vorsichtig ausgedrückt nach wie vor große Probleme bereiten und somit die Verteidigungsbereitschaft unseres Landes (das eigentliche nationale Interesse) massiv einschränken. Und um diese Branche geht es ja gerade.
Hier sind die Kompetenzen im Gegensatz zu U Booten, Panzern etc. offensichtlich überschaubar. Wobei man natürlich fairerweise anmerken muss, dass das Zusammenspiel mit den staatlichen Auftraggebern teilweise katastrophal war.
Ich stimme Dir jedoch zu, dass diese Projekte zu komlex sind um irgendwem dem schwarzen Peter allein zuzuschieben.
Großbritannien hatte jedoch interessanterweise im Zusammenhang mit dem Jäger 90 mehrfach verkündet, dass sie nie wieder ein Flugzeug mit D bauen würden.

Wobei wir bei der einzigen Alternative (Tempest) wären. Wie groß (bzw klein) der deutsche Anteil an diesem Projekt von Bae, Leonardo, Mitsubishi und voraussichtlich SAAB sein würde, wurde hier ja schon diskutiert.
Meine These ist, dass er, wenn überhaupt, ähnlich überschaubar wäre. Gerade nach dem offiziellen Programmstart und dem technischen know how der beteiligten Nationen.

https://www.fliegerweb.com/de/news/Airpo...abei-23044

Und für diesen evtl. etwas höheren industriellen Anteil an einem einzigen Großprojekt den langfristigen geostrategischen Nutzen einer europäischen Autonomie zu opfern halte ich indes für zu kurzsichtig.
Auch wenn die Pille (u.a. weil wir offenbar nicht mehr in der Lage sind vernünftige Verhandlungen zu führen) sehr bitter ist und hier einige nationale Egos es schwer verkraften können , dass uns Frankreich (vlt. nicht technisch) vom Geo- sicherheitspolitischen Sachverstand und der militärischen Schlagkraft um Längen voraus ist. Und diesen Zustand haben wir durch ideologische Politik selbst herbeigeführt, indem wir u.a. auf eine nukleare Komponente verzichtet haben. Andernfalls wären wir ironischerweise in Europa schon viel weiter.
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