Antriebe der Zukunft für Marineschiffe
#15
Rotorsegel funktionieren zuverlässig, bei Realversuchen liegt die Kraftstoffersparnis lediglich bei knapp 8 bis 10 Prozent. Aufgrund des Platzbedarfs und der Radarsignatur ist das keine Variante, die für Kriegsschiffe irgendeinen Sinn ergibt. Die von Kul14 erwähnten Kites werden schon seit 20 Jahren erprobt und versprechen eine Einsparung von etwa 20 Prozent, in Versuchen konnten auch über 30 Prozent unter idealen Bedingungen erzielt werden. Auch hier vergrößert sich aber die Radarsignatur signifikant, zudem ist diese Variante nicht manövertauglich und behindert den Flugbetrieb. Alles in allem wäre das also maximal für Transitfahrten eine Variante.

Die Antriebstechnologie unserer Marineeinheiten ist schon "State of the Art", allerdings unterscheidet sich gesamte Auslegung grundlegend von zivilen Schiffen. Das beginnt bei der Rumpfform, die für einen weiten Geschwindigkeitsbereich ausgelegt ist und nicht auf eine Idealgeschwindigkeit hin optimiert werden kann, geht über die Antriebszusammenstellung, bei der es um Maximalleistung, Dauerleistung und Redundanz geht, und endet bei den Schrauben, die sowohl hinsichtlich Zahl wie auch Form an die Erfordernisse angepasst werden.

Eine zivile Einheit in der Größe des MKS würde man nur mit einer Schraube fahren, einem Ruder, einer Maschine, einer an die typische Marschfahrt (in der Regel irgendwas zwischen 16 und 20 Knoten) angepassten Rumpfform - solche Effizienzdimensionen sind für ein Kriegsschiff utopisch.

(24.11.2020, 21:39)Quintus Fabius schrieb: Bei Wiki schreiben sie von 4000 Seemeilen mit 18 Knoten ohne Nachversorgung. (...) Bei der genannten Seeausdauer von 21 Tagen sind das gerade mal um die 190 km pro Tag. Mit 18 Knoten fährt man das in ca 6 Stunden.

Du hast bei deiner Rechnung Kilometer und Seemeilen durcheinander geworfen. Wink 4.000 sm ist die Mindestanforderung, ich gehe davon aus, dass es doch spürbar mehr werden wird, auch wenn trotzdem nicht die Dimensionen erreicht werden, die beispielsweise von Großbritannien und Frankreich vorgeben. Allerdings sehe ich die Relevanz bei den typischen Einsatzprofilen des MKS180 in dem Maße auch nicht, das ja vorwiegend im Verband- bzw. Eskortbereich eingesetzt werden dürfte (und als Einzelfahrer mit Versorgungsbasis). Interessanter würde der Punkt eher bei den F127 werden, dort könnte man über einen größeren Fahrbereich und eine längere Seeausdauer nachdenken.
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RE: Mehrzweckkampfschiff (MKS) 180 - von Helios - 24.11.2020, 18:16
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