(Sonstiges) Vision: German Armed Forces 2043
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(10.11.2019, 19:57)Ronald Elzenga schrieb: Wir werden es sehen und erleben. Zum Beispiel könnten deutsche Panzereinheiten in Zukunft in Ostrussland operieren.

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, aber darum geht es noch immer nicht. Du kannst noch zwanzig Beispiele dafür bringen, welche Szenarien du dir vorstellen kannst - die sind alle legitim, ändern aber nichts daran, dass sich gewisse Gegebenheiten, die andere Streitkräfte geprägt haben, sich für Deutschland nicht ändern werden. Andere schon, da bin ich vollkommen bei dir, aber eben nicht alle. Und wenn du das nicht berücksichtigst, dann ergibt nichts einen Sinn.

Zitat:Das sind also Informationen, die nicht jeder kennt.

Es spielt gar keine Rolle, ob ich diese Informationen kenne oder nicht, solange ich den Vergleich mit anderen Nationen anstelle und für diese die gleiche Grundlage gilt. x+x=2x, völlig egal wie groß X ist. Wink

(10.11.2019, 17:48)Helios schrieb: Ihre Präferenz klar mit einem Ersatz des C-17. Zur Kenntnis genommen! Welches kann auch auf dem A400M basieren, größer, Düsentriebwerke?!.. mit Kenntnis der An-124 und A380 ..

Eine persönliche Präferenz ist es nicht, im Gegenteil bin ich kein Freund einer solchen Lösung. Der Gedanke an eine deutlich kostengünstigere A124M gefällt mir persönlich sogar besser, wenn die Ersparnis in weitere A400M investiert werden würde. Bloß erscheint mir das nicht realistisch. Airbus hat wenig Interesse an derartigen Kooperationen (die Gründe zur Ablehnung der An-70 gelten letztlich auch heute noch) und eine erstarkte Lobby, gerade aufgrund der Dissonanzen mit den USA, die sich in den letzten Jahren aufgebaut haben. Ein A800M (um dem Kind mal irgendeinen Namen zu geben) könnte allenfalls systemseitig auf der A400M basieren, Rumpf, Tragwerk, Triebwerke - das müsste alles neu. Synergieeffekte sind damit gering, kostenersparnisse gibt es kaum, und Exportaufträge für Maschinen dieser Größe sind eher unwahrscheinlich (auch das hat man an der C-17 ja gesehen). Es wäre ein komplett neues, viel zu teures Flugzeug - aber das hat uns ja bisher auch nicht davon abgehalten.
Umgekehrt hätte eine verkleinerte A400M etliche Vorteile, den Rumpf könnte man modifizieren, die Triebwerke und weitere Systemkomponenten weiternutzen (was schon ein Großteil der kritischen Ersatzteile ausmacht), aufgrund der ähnlichen Auslegung wäre auch die Pilotenschulung einfacher. Und nicht zuletzt ergeben sich für eine derartige Maschine deutlich mehr Exportmöglichkeiten.
Was du so an der C-295 findest erschließt sich mir nicht; ein im Grundsatz alter Entwurf (2043 erst recht), der im Bereich des taktischen Transports sehr deutliche Nachteile aufweist, wenn es darum geht, Material zu befördern. Nicht falsch verstehen, es ist ein durchaus effizientes Flugzeug für Sonderkommandos, Fallschirmjäger oder als Basis für Patrouillenflugzeuge - genau so wird er ja auch genutzt. Aber wenn man eine größere Flotte an taktischen Transportern aufbauen will, gerade auch mit Blick auf Auslandsmissionen, wäre es sehr viel sinnvoller dafür Maschinen zu verwenden, die nicht nur Spezialeinheiten verlegen können. Selbst die C-27 ist der C-295 in der Beziehung ja deutlich voraus.

(10.11.2019, 23:44)Ronald Elzenga schrieb: Ich habe keine Präferenz, aber ich ärgere mich über diese Art von nationaler Hartnäckigkeit und Eigensinn, was bedeutet, dass die Möglichkeiten für eine europäische Standardisierung verloren gehen.

Ich sehe diese Tendenz im Bereich der Standardisierung, die sich seit dem Ende des Kalten Krieges in der sicherheitspolitischen Materialplanung breit gemacht hat (und eigentlich nicht erst seitdem), auch kritisch. Sinnvolle standardisierung heißt für mich: Schnittstellen schaffen, vereinheitlichen wo Alternativen unnötig sind, Abläufe anpassen. Da liegen die großen Vorteile. Standardisierung heißt für mich nicht, Ökonomie vor militärische Leistungsfähigkeit zu stellen. Wenn es mehrere Wege gibt, ein Problem zu lösen, und jenes groß genug ist, dass insgesamt genug Masse zusammen kommt, ist es militärisch am sinnvollsten, mehrere Wege zu gehen. Denn wenn sich dann einer dieser Wege als Irrtum herausstellt, bleiben Alternativen.
Mir ist nationale Hartnäckigkeit und Eigensinn immer dann recht, wenn sie aus der Überzeugung heraus geschehen, dass es die bessere Lösung ist. Wenn es nur aufgrund nationaler Empfindlichkeiten, Industriepolitik oder ähnlichem gemacht wird, dann bin ich bei dir, dann finde ich das auch ärgerlich.
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Vision: German Armed Forces 2043 - von Mike112 - 26.10.2019, 15:35
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Vision German Armed Forces 2043 - von Helios - 07.11.2019, 10:04

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