(Luft) 6th Gen Jets - F/A-XX
#6
Zitat:Generell frag ich mich, wo man nach dem A-12 Desaster in der NAVY eigentlich hinsteuert. Das ist völlig konzeptlos was die da veranstalten. Sie schwenken von bemannten Nurflüglern, zur SH (am Anfang wurde die inflationär mit Dreck beworfen, heute tun einige so als wäre das die Lösung für die Zukunft), dann mal Ja dann Nein bezüglich F-35C (das Wichtigste scheint zu sein, keine Gemeinsamkeiten mit der USAF), sie brauchen einen Ersatz ihrer Strikeplattform SH, ähm was ist eigentlich die F-35C. :lol: Dann entwickelt man in Richtung UACV mit der X-47B, jetzt wieder F/A-XX aber auf keinen Fall mit der USAF ... ein Chaos ohne Ende.

Es ist vollkommen illusorisch ein stimmiges Ausrüstungskonzept über 50 Jahre zu erwarten. Beschaffungsprojekte sind immer abhängig von fiskalpolitischen, geostrategischen und technologischen Realitäten. Da man nicht in die Zukunft sehen und heute entscheidend kann was morgen nötig und machbar ist wird es immer Verwerfungen geben.
Das wirst du bei der F-35 auch noch sehen.

Mit der A-12 wollte die Navy in den Achtzigern mit Gewalt auf den Stealth-Zug aufspringen. Warum das Programm scheiterte ist im Detail eine Story für sich, aber man hat zu schnell zu viel gewollt, die erhofften Technologietransfers fanden nicht statt und wurde am Ende Opfer des Zusammenbruchs der Sowjetunion.
Einen gewollten Schwenk von der A-12 zur Super Hornet gab es dann allerdings nicht.
Unmittelbar mit dem Scheitern des ATA-Programms wurde Anfang der Neunziger ein neues Projekt ins Leben gerufen um die A-6 zu ersetzen. Das nannte sich ursprünglich A-X, wurde aber recht schnell in A/F-X umgewandelt nachdem aus NATF nichts wurde.
NATF wiederum war der Versuch der Navy die F-14 durch eine Marineversion des ATF Projekts der Air Force zu ersetzen, sprich durch das Programm aus dem später die F-22 hervorging.
Das funktionierte aber nicht, weil man zu spät in das Projekt reingelassen wurde und die Spezifikationen für ein Trägergestütztes Flugzeug hinten und vorne nicht gepasst hätten.
Das A/F-X Programm nahm dann die Air Force ins Boot, die planten damit F-111 und F-117 zu ersetzen, long term eventuell sogar F-15Es.
Entsprechend langfristig war das Programm dann auch ausgerichtet, was dazu führte, dass die Navy eine Interimslösung für neue Fighter brauchte.
Zur Auswahl standen damals eine hochgezüchtete F-14, 'Attack Super Tomcat 21' mit jeder Menge Tech aus den ATA und ATF Programmen und eben eine neue Hornet, damals auch 'Hornet II' oder 'Hornet 2000' genannt. Die Hornets bekamen dann den Zuschlag weil sie verglichen mit den Tomcats die günstigere und risikolosere Alternative waren. Zudem dürfte der Tailhook Skandal noch eine Rolle gespielt haben, er hat damals viele Befürworter der F-14 Variante versenkt.
Entsprechend landete man dann Mitte der Neunziger bei Interimslösung Super Hornet, es wurde Opfer der Einschnitte im Verteidigungshaushalt und der veränderten geostrategischen Lage nach Ende des Kalten Krieges.
Unmittelbarer Nachfolger wurde dann JAST, die Ursprungsversion des Programms das man heute JSF nennt.

Was man daraus ziehen kann, dort wo du Chaos verortest unterliegt man in Wirklichkeit fiskalpolitischen Sachzwängen und geostrategischen Verwerfungen.
Nicht anders heute oder in Zukunft. In der letzten Dekade war die Navy angesichts extrem hohen Einsatzbelastung nicht sehr begeistert vom verzögerten und problembelasteten F-35 Programm. Es nur logisch, dass da der Wunsch nach mehr einsatzfähigen Flugzeuge im hier und jetzt bestand.
Mittlerweile wurde das Operationstempo deutlich zurückgefahren und es läuft die strategische Neuausrichtung gen Pazifik und gegen NearPeers. Entsprechend verlagert sich der Schwerpunkt auf NextGen Plattformen.
Gleichzeitig ist man bei der Navy nach wie vor nicht glücklich mit dem was aus dem JSF geworden ist und bezweifelt offensichtlich die Zukunftsfähigkeit des Designs. Dementsprechend und auch weil nach der Ausmusterung der F-14 kein trägergestütztes Kampflugzeug existiert forciert man die Entwicklung der nächsten Generation.
Ob aus dem F/A-XX Programm dann auch irgendwann eine tatsächliches Flugzeug entsteht steht in den Sternen. Es kann sehr gut sein, dass dieses Programm scheitert und in fünfzehn Jahren entscheidet, dass mehr F-35 die bessere Lösung sind.
Das kann man heute jedoch noch nicht abschätzen und dementsprechend vernünftig ist es Schritte in diese Richtung zu gehen.
Und zu den Bestrebungen ein Trägergestütztes UCAV zu entwickeln - zu keinem Zeitpunkt war geplant, dass UCLASS bemannte Plattformen auf den Trägern ersetzen sollte. Vielmehr ging es darum zusätzliche Fähigkeiten aufzubauen. Momentan ist man sich in der Navy und vor allem zwischen der Navy und dem Kongress nicht einig, was diese Drohne überhaupt können soll und was davon realistisch machbar sowie bezahlbar ist.
Die Navy sieht keinen unmittelbaren Bedarf für eine HighEnd VLO Strike Plattform und will ersteinmal kleinere Brötchen backen, indem man eine ISR und Tanker-Plattform mit nur rudimentären Strike-Kapazitäten entwickeln will. Der Kongress sieht /sah das noch anders und möchte die große Lösung.
Man wird sehen was dabei rauskommt, aber statt Chaos sehen wir auch hier wieder äußere Sachzwänge die optimal langfristig ausgerichtete Rüstung schlicht unmöglich machen.
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