(See) USS Zumwalt (DDG 1000) / Zumwalt-Klasse
#14
(22.11.2016, 22:07)Vanitas schrieb: Der Vorteil ist, dass das ganze Antriebspaket viel geräuschärmer als herkömliche Antriebskombinationen betrieben werden kann. Außerdem kann dem Schiff dadurch eine viel größere Strommenge für Sensoren, Waffen, etc. zur Verfügung gestellt werden, was wichtig ist, wenn man irgendwann mal so etwas wie Railguns oder Laserwaffen einsetzen möchte, die einen extrem hohen Energiebedarf haben.

Die Größe der zur Verfügung stehenden Energiemenge ergibt sich aus der Größe der Antriebsanlage, nicht deren Auslegung. Auch mit einem traditionellen Antrieb hätte man die gleiche Energiemenge zur Verfügung stellen können.
Der eigentliche Vorteil einer Integrated Electric Propulsion ist die Trennung von Energieerzeugern und -verbrauchern, so dass beide Bestandteile optimal geplant und betrieben werden können. Daraus ergibt sich die Möglichkeit zu besonderen Schallschutzmaßnahmen, zur optimalen Positionierung der Anlagen im Schiff, zur vereinfachten Redundanz der Systeme aus all diesen Punkten auch eine deutliche Reduzierung des Arbeitsaufwandes. Zudem sorgt es für eine insgesamt höhere Leistungsfähigkeit durch einen optimierten Wirkungsgrad und zu kürzeren Reaktionszeiten, da die Gasturbinen unabhängig von der Motorleistung geregelt werden können.
Als besonderes Kriterium kommt allerdings bei der Zumwalt dann noch hinzu (es ist aber abgesehen von den Antriebsmotoren auch mit einer klassischen Auslegung realisierbar), dass das komplette Schiff nur ein Bordnetz zur Stromversorgung verwendet (Integrated Power System) und daher die Energie optimal verteilt werden kann, insbesondere natürlich im Einsatzfall und als Folge von Beschädigungen. Darin unterscheiden sich auch die aktuellen Konzeptionen im Schiffbau im Vergleich zu klassischen teilelektrischen Antrieben (die es ja schon seit einem Jahrhundert gibt).

(25.11.2016, 03:54)Vanitas schrieb: Es gibt aber keinen Diesel.

Natürlich hat auch die Zumwalt Dieselgeneratoren für die Notstromversorgung integriert, es ist allerdings unwahrscheinlich, dass diese stark genug sind um genug Energie für eine sinnvolle Nutzung des Antriebs zu erzeugen. Für eben diesen Antrieb gibt es die von dir erwähnten Hilfsgasturbinen als Sicherheitssystem.

Zitat:Tatsache ist aber, dass die Zumwalt die paar Seemeilen aus dem Miraflores-See zu ihrem jetzigen Liegeplatz geschleppt wurde. Ob das eine reine Vorsichtsmaßnahme war oder auf ein grundlegenderes Problem hindeutet, ist völlig unklar.

Ein größeres Problem ist natürlich von außen betrachtet nicht auszuschließen, allerdings kann man die Schleppernutzung nicht als Indiz dafür betrachten. Deren Einsatz ist im Falle einer Havarie in dem Fahrwasser vorgeschrieben, sofern sich aus dem Problem allgemeine Beeinträchtigungen der Manövrierbarkeit ergeben oder ergeben könnten.
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