Luftmechanisierung vs Optionale Mechanisierung
#48
Naja, ich habe jetzt nicht mehr alle Aspekte dieser Diskussion präsent.

Ich stehe aber nach wie vor hinter den Grundzügen dieses Konzeptes. Da hat sich weder durch den Abzug aus Afghanistan noch durch den Ukrainekrieg entscheidendes geändert.
Ich wäre so weiterhin dafür, die Infanterietruppengattungen der Bundeswehr zusammen mit SOF in einem Kommando zu zentrieren, die Unterscheidung zwischen Jägern, Fallschirmjägern, Gebirgsjägern abzuschaffen und die entstehende Luftbewegliche Infanterie in mehreren identischen, unabhängig einsatzfähigen Brigaden zu gliedern.

Die aktuelle (bleibende) Personalsituation dürfte hier allerdings kaum mehr als 3 Brigaden in der vorgeschlagenen Gliederung zulassen. Wenn überhaupt. Die Division Schnelle Kräfte war eigentlich mal eine schöne Miniaturausgabe davon, aber der Verband wurde ja auch bis zur Kampfunfähigkeit eingedampft.

Ich bin auch weiterhin dafür, die Panzertruppen in ein teilaktives Reserve bzw. Gardesystem mit absoluten Schwerpunkt Landes- und Bündnisverteidigung umzustrukturieren. Da führt angesichts der demographischen Entwicklung kein Weg daran vorbei. Wir müssen dahin kommen das Soldaten ihre Dienstzeit wahlweise in aktiven Truppenteilen, d.h. in Einsatzvorbereitung und Einsatz oder in teilaktiven Truppenteilen, d.h. mehrwöchige Wehrübungen und ansonsten Verwendungen außerhalb der Truppe im Öffentlichen Dienst oder gar der freien Wirtschaft verbringen.

Was halt meines Erachtens fehlt geht, ist die Idee im infanteristischen Potpourri auch noch die Panzergrenadiere verwursten zu wollen und alles in einer am Ende noch doppelt und dreifach ausgestatteter Art von mittlerer Einheitsinfanterie aufgehen lassen zu wollen und den Infanteristen mit der kompletten Bandbreite von low intensity COIN bis zum vollmechanisierten Gefecht zu überfrachten.

Hinsichtlich der Ausrüstung der KLK Infanterieverbände – Beschaffung von M777 war und ist ein no brainer. Auch in der geforderten Größe als Bataillon in der Brigade. Der Ansatz in den schweren Kompanien der Kampfbataillone (weiterhin) auf Wiesel zu setzen halte ich nach wie vor für voll tragfähig. Wird so auch tatsächlich weiterhin praktiziert, auch und gerade in der in jüngeren Vergangenheit verbreiterten Jägertruppe. Letztlich war das aber eine Detailfrage die in der Diskussion damals überhöht, genauso wie die Nische Luftsturm. Mein Hauptanliegen war hier weniger die Ausstattung – man beginnt damit was da ist und ergänzt systemkonform dort wo es notwendig ist – als die Gliederung.

Ein Punkt der sicherlich (sträflich) vernachlässigt wurde ist das Thema Luftabwehr. IIRC hatte ich lediglich auf ‚Korpsebene‘ Luftabwehrelemente eingeplant. Das müsste man vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Bedrohung durch Drohnen aller Art neu denken und entsprechende Fähigkeiten auf Bataillonsebene integrieren.
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