Luftmechanisierung vs Optionale Mechanisierung
#21
Nightwatch:

Zitat: leichte Infanterie im Sinne von Maximal das was der Schütze schleppen kann hat eben nicht den nötigen Gefechtswert und in der heutigen Zeit bei akzeptablen Verlusten bestehen zu können.

Das kommt auf den Gegner an, dass kommt auf die Kampfweise an, auf die Frage ob NLOS Waffen von der Infanterie abgerufen werden können und in welchem Ausmaß und es kommt auf die Frage an, was für Waffen die abgesessene Infanterie hat. Das moderne Schlachtfeld wird von Flächenwaffen beherrscht, unsere Infanterie ist aber fixiert auf Karabiner, ultraleichte MG im gleichen Kaliber und hat einen drastischen Mangel an Reichweite und Flächenwaffen.

Im Rahmen dessen was ein Mensch länger und schnell und beweglich tragen kann wäre eine erhebliche Steigerung der Kampfkraft (Feuerkraft) möglich. Die Technologien dafür sind alle da.

Zitat: Es braucht ein gewisses Maß an Motorisierung, Schutz und Feuerkraft damit die Infanterie handlungsfähig bleibt, jedoch ohne sie gleich mit schweren Gerät zu Panzergrenadieren mutieren zu lassen.

Wie gesagt sind auch die Panzergrenadiere in ihrer jetzigen Auffassung ein obsoletes Konzept. Die von mir detailliert vorgestellte TOE bietet alles was du benennst: Motorisierung, Schutz und zusätzliche Feuerkraft. Daneben erhöhe ich auch die Feuerkraft der abgesessenen Infanterie erheblich. Damit sind diese Jäger aber keine Panzergrenadiere in der jetzigen Auffassung, sie verfügen lediglich über zusätzliche, also optionale schwere Ausrüstung. Und sind gerade eben dadurch jeder leichten Infanterie ohne solche Ausrüstung weit überlegen.

Zitat: Die leichte Infanterie benötigt nach ihrer Einsatzphilosophie anderes Material als die Panzergrenadiertruppe!

Vorausgesetzt man geht weiter von einer Panzergrenadiertruppe nach jetziger Aufassung aus. Aber selbst dass wäre bei mir durchaus der Fall: die Jäger hätten Radpanzer. Die Panzergrenadiere deutlich schwerere und deutlich stärker geschützte Kettenpanzer. Die Jäger hätten 20mm Maschinenkanonen. Die Panzergrenadiere zumindest 35mm Maschinenkanonen (Zielsetzung wären 50mm MK). Die Absitzstärke der Jäger pro Fahrzeug wäre deutlich höher, womit die Panzergrenadiere deutlich mehr Panzer dabei hätten. Die Unterschiede was die Fahrzeuge angeht sind offensichtlich.

Aber abgesessen: worin soll da der Unterschied liegen in Bezug auf das Material?! Infanteristische Aufgaben sind infanteristische Aufgaben. Was soll da bitte für ein unterschiedliches Material notwendig sein?! Was in Wahrheit bei beiden notwendig wäre, wäre eine deutliche Erhöhung der Kampfkraft bei den abgesessenen Kräften.

Zitat: Die brauchen dann trotzdem irgendwelche Artillerie- und Mörserkomponenten, Schutz, Mobilität, Feuerkraft, Aufklärungskapazitäten –

Alles vorhanden, in Form eines Einheits-Radpanzers.

Zitat: du musst dafür Hardware vorhalten, die sich für leichte Infanterie abseits schwerer (Rad)Schützenpanzerfahrzeuge eignet.

Wo ein Wiesel durchkommt, kommt meistens auch ein Terrex durch. Wo ein Terrex nicht fahren kann, ist meist auch für einen Wiesel Schluß. Der ganz kleine Geländeteil, wo ein Wiesel noch fährt aber kein Terrex mehr, ist räumlich nicht stark ausgedehnt und kann von den Fahrzeugen aus in jedem Fall mit Feuer bestrichen werden. Die Reichweite eines AMOS Systems (120mm Mörser) ist absolut ausreichend hoch, auch die Maschinenkanonen reichen weit genug um diesen Randbereich abzudecken.

Noch eins drauf: Der Terrex ist schwimmfähig, der Wiesel nicht. Der Terrex ist hochgradig immun gegen Minen und ist nach einem Minentreffer oft noch fahrfähig, der Wiesel nicht. Usw usf, wenn man es genau nimmt, ist der Terrex das mobilere Fahrzeug.

Zitat: Hinzu kommt das du von deiner Infanterie effektiv ein viel zu breites Aufgabenspektrum einforderst. Die Spezialisierung der unterschiedlichen Infanteriegattungen kommt doch nicht von ungefähr! Die Kampfweise der Panzergrenadiere unterscheidet sich erheblich von der der Fallschirmjäger. Wenn eine Einheit beides können soll musst du nicht nur zweierlei Hardwarereihen vorhalten (mit all dem Mehraufwand der sich daraus ergibt) sondern du läufst Gefahr die Soldaten soweit mit unterschiedlichen Kampfphilosophien zu überfordern, dass im Einsatz ein heilloses Durcheinander entsteht und überhaupt nicht klar ist welcher doktrineller Ansatz da jetzt durchgezogen werden soll.

Das Aufgabenspektrum ist keineswegs breit. Infanteristische Aufgaben sind Infanteristische Aufgaben. Die verschiedenen Infanteriegattungen sind gerade eben heute überholt, es gibt keinen Grund mehr diese vorzuhalten. Das ist reiner Strukturkonservatismus der Dinge weiter führt für die es längst keinen Grund mehr gibt.

Beantworte mir mal bitte die Frage: wie unterscheidet sich die abgesessene Kampfweise der Panzergrenadiere von jener der Fallschirmjäger ?! Was die rein infanteristische Seite angeht?

Der einzige Unterschied ist, dass die Panzergrenadiere das Feuer ihrer Schützenpanzer zur Unterstützung haben und dass sie mit den Spz mobiler sind und geschützt in diesen verlegen können. Aber das hat mit der rein infanteristischen Aufgabe direkt nichts zu tun. Abgesessen ist da in Wahrheit kein Unterschied. Den Vorteil aufgesessen sollte aber jeder sofort erkennen, weshalb es eben der richtige Weg sein dürfte, die Vorteile der Panzergrenadiertruppe auch anderer Infanterie als Option zukommen zu lassen.

Unterschiedliche Kampfphilosophien ergeben sich daraus nicht. Die sind nur deshalb vorhanden, weil man immer noch unterschiedliche Infanterie vorhält. Meine Einsatzdoktrin würde gerade eben diese unterschiedlichen Kampfphilosophien durch eine neue ersetzen. Die der optional mechanisierten Einheitsinfanterie.

Zitat: Wenn wir etwa nach Amerika blicken sehen wir, dass es ohne ein gewisses Maß an Spezialisierung der Infanterie nicht geht. Man hat dort mit erheblichen reformatorischen Aufwand mittlere Kräfte zwischen leichter und schwerer Infanterie eingezogen und kam offensichtlich nicht auf die Idee leichte oder schwere Infanterie modular auch mit mittlerem Gerät auszustatten.

Dass die Amis nicht darauf gekommen sind, heißt nicht dass es falsch wäre. Die Stryker Brigaden resultieren im Endeffekt aus den Ideen von Shinseki in Bezug auf globale Verlegbarkeit. Bei mir wäre aber die Verlegbarkeit gar nicht der Ausgangspunkt der TOE, sondern die Frage der Erhöhung der Kampfkraft der leichten Infanterie gegenüber anderer leichter Infanterie.

Zitat: Was ist etwa mit der Panzer- und Luftabwehr? Es macht in der Panzergrenadierrolle sehr viel Sinn diese Systeme auf den Fahrzeugen zu montieren.

Panzerabwehr in Form eines Starter für PALR wäre auf jedem Transportpanzer vorhanden. Und echte Luftabwehr hat auch kein SPz, wenn du aber Wirkung gegen Hubschrauber etc meinst, ich sehe ja leichte Maschinenkanonen auf den Panzern vor und moderne PALR können ebenso gegen Hubschrauber wirken. Noch darüber hinaus sieht meine TOE explizit Fliegerfäuste auf Bataillonsebene vor.

Zitat: Reicht da die Standardausrüstung der Panzergrenadiergruppe? Oder brauchst du als leichte Infanterie plötzlich eine ganz andere Gruppenzusammensetzung?

Die Gruppenzusammensetzung ist schon jetzt weitgehend identisch. Der einzige verbliebene Unterschied ist, dass Panzergrenadiere abgesessen meist deutlich mehr PALR mitführen als Jäger und dass die Gruppengrößen der PzGren fahrzeugbedingt kleiner sind. Ansonsten ist das alles weitgehend gleich.

Abgesessen PALR mitzuführen ist aber sinnlos, weil diese aufgrund von Hardkillsystemen zunehmend entwertet werden und sie die Infanterie zu langsam und unbeweglich machen. Daher würde ich weder Jägern noch Panzergrenadieren abgesessene PALR mitgeben. Panzerabwehr durch Infanterie wird immer mehr ein Späher – NLOS System Geschäft werden. Zudem gibt es neue Systeme wie die WM 90 mit 1200 m Reichweite welche viel leichter und beweglicher als eine PALR sind und weit über diese hinaus gehende Möglichkeiten bieten. Ich würde daher konsequent alle abgesessenen PALR durch solche neuen schultergestützten Raketenwerfer ersetzen und das frei werdende Gewicht in abgesessen mitgeführte Mörser inverstieren.

Zitat: Mehr Maschinengewehrschützen oder weniger?

Ganz allgemein ist die Frage, ob man überhaupt noch normale Maschinengewehre verwenden sollte. Die Antwort lautet für beide in jedem Fall: weniger Maschinengewehre, dafür diese in größeren leistungsfähigeren Kalibern und mit Schalldämpfer.

Zitat: Was ist mit schweren MGs, transportablen Granatmaschinenwaffen, Scharfschützengewehren?

Schwere MG beide ja (siehe den Punkt unmittelbar oberhalb),

aber beide sollten keine transportablen Granatmaschinenwaffen verwenden, weil diese zu sperrig, zu schwer und auf größere Distanzen zu wenig treffgenau sind. Dafür sollte man viel mehr einzelne Granatwerfer am Mann haben und diese mit Airburst-Fähigen Systemen versehen. So verteilt man zudem die Feuerkraft und dann kann der Gegner das Granatwerferfeuer viel schlechter unterdrücken. Granatmaschinenwaffen sollten reine Fahrzeugwaffen sein, abgesessen machen sie die Infanterie zu unbeweglich und zu träge.

Echte Scharfschützengewehre machen auf Kompanieebene für beide keinen Sinne und sollten für beide auf Bataillonsebene vorhanden sein. Stattdessen sollten beide in einem Konzept wie S4G geschult werden, mit dem jeder Schütze die Rolle eines Designated Marksman übernehmen kann.

Zitat: Ist deine Aussage ernsthaft, dass hier die Bedürfnisse der Panzergrenadiertruppe mit Schützenpanzern im Rücken die gleichen sind wie die allein agierender leichter Infanterie?

Was die rein infanteristischen Aufgaben abgesessen angeht ja. Es gibt abgesessen keinen Unterschied. Die Frage ob man eine Infanterie als schwer oder leicht bezeichnet, hängt heute nur noch von den mitgeführten Fahrzeugen ab. Es gibt damit keine leichte oder schwere Infanterie mehr in deinem Sinne: Abgesessen ohne Fahrzeuge ist damit jede Infanterie leichte Infanterie.

Abgesessene Panzergrenadiere haben im Prinzip die gleichen Bedürfnisse wie eine allein agierende leichte Infanterie. Der Unterschied liegt heute in Wahrheit nur noch in den Fahrzeugen und in dem Wahn: dass Panzergrenadiere keine Infanterie seien und es so etwas wie einen aufgesessenen Kampf gäbe (den gibt es aber schon seit 50 Jahren nicht mehr). Aufgesessen kämpft nur der Schützenpanzer für sich allein – und dazu braucht es im inneren keine Panzergrenadiere.

Das ganze bisherige Verständnis von Schützenpanzer und Panzergrenadieren ist überholt. Ich würde daher auch die Panzergrenadiere ganz anders definieren: Panzergrenadiere sind Infanterie, die von Leichten und Schweren Kampfpanzern mitgeführt wird und den infanteristischen Kampf von diesen aus führt.

Zitat: Was ist dann mit Artillerie und Mörsern? In der Panzergrenadierrolle ist es sehr sinnig Panzermörser auf Fahrzeugen einzusetzen.

Das ist aber eben auch für Jäger sehr sinnig. Noch darüber hinaus sind auch abgesessen Mörser sehr sinnig. Beide, Jäger und Panzergrenadiere sollten daher auf Eben der Kompanie 60mm Mörser haben und zwar sogenannte Kommando-Mörser (und dafür dann viel mehr davon).

Auf Bataillonsebene sollten beide über 120mm Mörser verfügen.

Zitat: Was heißt das für die leichte Infanterie? Bedeutet das, dass sie keine Steilfeuerunterstützung haben oder müssen diese Systeme in der Gruppe geführt werden, mit allen Konsequenzen die das dann wieder hat? Oder doch wieder spezielle Fahrzeuge?

Leichte Infanterie sollte auf der Ebene der Gruppe 60mm Kommando Mörser führen (denkbar wären auch Systeme wie das Fly-K Mörsersystem mit 50mm für das es seit neuestem stärkere Munition gibt). Solche Mörser wiegen nur 4 bis 6 kg. Jeder Soldat der Gruppe trägt dann zusätzlich ein Mörsergeschoss mit sich an der Koppel bzw ein oder zwei im Rucksack, der Träger des Mörser selbst so viele wie ihm möglich. Der Munvorrat ist so natürlich begrenzt, aber dadurch dass viele solche kleinen sehr leichten Mörser zur Verfügung stehen, kann man für eine kurze Zeit eine immense Wirkung damit entfalten.

Desweiteren sollte auf Ebene des Bataillon auch leichte Infanterie 120mm Mörser haben. Da ist nun vieles denkbar: 120mm auf Wiesel, oder auf einem Terrex, oder auch auf Boxer. Der Wiesel wäre mir nun dafür zu klein und zu leicht (zu wenig geschützt), der Boxer für leichte Infanterie zu schwer und daher wäre ein Fahrzeug ala Terrex meiner Meinung nach die ideale Plattform für einen 120mm Mörser.

Zitat: Was ist mit Aufklärung, unterscheiden sich Panzeraufklärer nicht grundsätzlich von den Fernspähern?

Natürlich, aber dass sind beides spezialisierte Einheiten, welche mit der Frage der TOE der Jäger bzw Panzergrenadiere nichts zu tun haben. Ganz allgemein würde ich den Anteil der Aufklärungstruppen deutlich erhöhen. Aber die Unterschiede in den verschiedenen Aufklärungseinheiten haben mit der Frage des Infanteriekampfes nichts zu tun!

Zitat: Sie künstlich von den Fahrzeugen getrennt agieren zu lassen hieße sie ihrer größten Stärke zu berauben.

Sicher, na und? Aber das ist ja meistens auch gar nicht notwendig. Ob man die Infanterie getrennt agieren lässt, hängt primär vom Gelände ab. Beispielsweise in einem dichten Urwald oder in einer Stadt bei der Erstürmung großer Gebäudekomplexe. Wo deine Wiesel ebenso nichts bringen und ebenso die Infanterie nicht begleiten könnten. Für den geringen Randbereich in dem vielleicht ein Wiesel durchkäme, aber ein Terrex nicht, würden entsprechend NLOS Waffen abrufbar sein. Anbei: es gibt auch genug Gelände in dem ein Terrex noch voran käme, aber ein Wiesel nicht (wo die gleiche Logik dann umgekehrt gelten würde).

Zitat: Die Panzergrenadiere unterstützen die Panzerfahrzeuge der Panzertruppe als infanteristische Komponente dort wo die Panzertruppe diese Unterstützung benötigt. Das primäre Werkzeug der Panzertruppe ist der Hauptkampfpanzer und nicht die Infanterie.

Und nirgends ist da ein Widerspruch zu meinem Konzept einer optional mechanisierten Infanterie: Es heißt dann lediglich neu: Die Infanterie unterstützt die Panzerfahrzeuge der Panzertruppe als infanteristische Komponente dort wo die Panzertruppe diese Unterstützung benötigt. Das primäre Werkzeug der Panzertruppe ist der Hauptkampfpanzer und nicht die Infanterie. Und da ich ja in jeder Brigade eine Infanterie-Kampfgruppe und eine Panzerkampfgruppe vorsehen würde, würde sich an deiner Formulierung rein gar nichts ändern.

Zitat: Dagegen sind gut ausgebildete und passgenau ausgerüstete leichte Verbände auch in der Lage gegen schwere Einheiten bestehen zu können.

Sind sie nicht. Keine Fallschirmjägereinheit mit Wieseln kann eine vordringende mechanisierte Einheit bestehen.

Zitat: Man kann sich lange darüber empören, dass der Wiesel ohne Zusatzpanzerung maximal 7.62mm standhält. Im Gefecht ist das schnell makulatur wenn die Alternative die Stürmung der Anhöhe ohne Panzerschutz und Feuerunterstützung beudetet. Und ein Fahrzeug zerschossen zu bekommen ist immernoch die bessere Lösung als eine Gruppe zu verlieren.

Ein Mensch kann Mikroterrain viel besser als Deckung nutzen als ein Wiesel. Nachdem dein Wiesel von einem MG zerschossen wurde, ist dann als nächstes die Gruppe dran, die du ja direkt dahinter Deckung nehmen lassen würdest (siehe unten). Anbei: ich würde Wiesel zusätzlich immer mit Granatwerfern eindecken und damit kannst du es mal vergessen, dass Fahrzeug als Deckung für vordringende Infanterie zu nutzen.

Zitat: Ideal wäre ein Fahrzeug, dass bis zu 12.7 mm frontal standhält.

Kann der Wiesel aber nicht. Der Terrex hält hingegen frontal sogar Maschinenkanonen aus und könnte mit einem Hardkillsystem versehen werden. Anbei: der Wiesel ist zu klein für ein Hardkillsystem.

Zitat: Das Problem dabei ist das der logistische Fußabdruck schnell zu groß wird. Größere voll motorisierte Luftlandeeinheiten müssen immer mit erheblichen Mitteln aus der Luft versorgt werden wenn sie längere Zeit über weite Strecken aktiv sein sollen.

So ist es. Und gerade deshalb bin ich ja gerade eben ein Gegner der Luftlandephilosophie. So was kann man mal situationsbedingt als Ausnahme machen, aber es Standard für alle Infanterie vorzusehen erzeugt genau das gleiche Problem, und dies selbst dann, wenn du deine Luftlandeeinheiten nur teilmotorisierst. Der logistische Aufwand ist im Vergleich zum Nutzen fast immer zu groß.

Zitat: Da kannst du sie auch gleich wieder rausholen und wo anders erneut einsetzen.

Was in den meisten Szenarien erhebliche Mengen an Hubschraubern voraussetzt. Was ein erheblicher logistischer Aufwand ist und was die Hubschrauber für Feindfeuer gefährdet (Fliegerfäuste, SMG usw)
Zitat: Zudem steigt mit erhöhter Verweildauer ohne Entsatz das Risiko durch zu schwere Kräfte gestellt zu werden, was der Philosophie von Fallschirmjägern und Luftlandetruppen zuwiderläuft.

So ist es. Weshalb ich diese Einsatzphilosophie ja auch von Grund auf ablehne. Teilmotorisierte Fallschirmjäger mit ein paar Wieseln unterliegen noch viel mehr diesem Risiko als es meine Jäger täten. Denn im Gegensatz zu der von mir skizzierten TOE können sich deine Fallschirmjäger nicht mal zurück ziehen und fliehen, sollte der Abtransport mit Hubschraubern ausfallen. Die hängen also vollständig daran, dass erhebliche Mengen an Helis ad hoc einfliegen können, was vielleicht nicht der Fall sein wird.

Meine (vollständig schwimmfähigen) schnellen Transportpanzer könnten sich hingegen sehr rasch gegenüber schweren Kräften zurück ziehen, da alle Infanteristen transportiert werden können. Ad extremu könnte ich mich durch einen Fluss ad hoc zurück ziehen, oder mittels abschirmender Späher und NLOS Feuer das Vordringen der schweren Einheiten während ich mich zurück fallen lasse verzögern. Deine Fallis hingegen stünden da wo sie stehen (Stehen und Sterben)

Zitat: Long Range Patrols auf die du anscheinend immer rauswillst sind eher eine Nischenfähigkeit und traditionell eher etwas was von extrem leichten und kleinen Infanterieeinheiten abgedeckt wird

So ist es. Alle Luftlandefähigkeiten der Infanterie sollten in die Richtung entwickelt werden und primär als LRRP agieren und daher eine Nischenfähigkeit sein. Diese extrem leichte Infanterie mit Fahrzeugen wie dem LRV-400 betreibt dann vor allem Aufklärung und markiert Ziele für Luftschläge, Drohnen, Artillerie etc und nimmt bei Gelegenheit im Rahmen gewaltsamer Aufklärung überraschende Überfälle auf unterlegene unvorbereitete feindliche Elemente vor (Hit and Run, Plänkler-Taktik).

Zitat: Man kann auch wunderbar durch direktes Feuer niederhalten wozu sich der Wiesel hervorragend geeignet hätte. Zudem steht durch das Waffensystem eben genauso auch Steilfeuerunterstützung zu Verfügung.

Zweifelsohne, aber erklär mit mal, wo und an welcher Stelle meine Transportpanzer dies nicht ebenso hätten leisten können? Jeder meiner Transportpanzer führt eine Maschinenkanone im gleichen Kaliber wie sie der Wiesel 1 auch führt. Nur mit viel mehr Munitionsvorrat und mit 3 Mann Besatzung (während beim Wiesel der Kommandant zugleich Schütze ist was schlechter ist). Diese Maschinenkanonen haben eine hohe Reichweite und können daher von geeigneten Stellen aus (dass Terrrain ist ja nicht eben) in sehr große Gebiete einwirken. Damit hätte auch bei meiner TOE mit direktem Feuer niedergehalten werden können.

Das Argument von dir ist ein sehr gutes Argument für leichte Maschinenkanonen auf jedem Transportpanzer, aber nicht für den Wiesel.

Zitat: Gleichwohl überschätzt du die Wirkung von SMG Feuer und RPG-7. Direkte Treffer wären angesichts der Größe und Mobilität des Wiesels selten (wie sie auch schon tatsächlich bei der Infanterie selten waren),

Wenn man als Vergleich die Erfahrungen mit den Humvees nimmt, dann wurden diese sehr häufig durch SMG Feuer und auch normales MG Feuer getroffen. Während RPG-7 durchaus öfter mal daneben gingen (was hier aber nicht die Vergleichswaffe sein sollte, eine WM 90 ist viel präziser).

Aber bedenk mal folgendes: über 60% aller Verluste wurden durch IED verursacht und auch in einem symetrischen Krieg würden Minen und IED eine große Rolle spielen. Dein Wiesel hält keine einzige Mine aus, jede IED würde ihn auf der Stelle zerstören. Ein Terrex hält bis zu 15 kg TNT Äquivalent aus und ist bei kleineren IED meist sogar noch fahrtüchtig.

Du unterschätzt bei deinem Konzept die Wichtigkeit des Minenschutz, den der Wiesel in keinster Weise bietet.

Zitat: Was Transportkapazität des Wiesels angeht: Die Infanterie muss überhaupt nicht aufgesessen verlegt werden. Sie kann auch hinter dem Panzerfahrzeug Schutz suchen oder das Fahrzeug kann den Feind durch schweres Feuer niederhalten oder selbst Feuer auf sich ziehen währen die Infanterie unbehelligter vorrückt.

Ein Konzept aus Opas Mottenkiste. Das ist heutzutage völlig undenkbar – im Gegenteil. Sobald du abgesessen unter Feuer gerätst musst du weg von den Fahrzeugen, weil Treffer auf diese bzw in deren Nähe Splitter etc erzeugen und weil die Fahrzeuge das Feuer auf sich ziehen. Wenn deine Infanerie hinter dem Wiesel Deckung nimmt, knall ich dir den mit Granatwerfern voll und deine Infanterie stirbt vermutlich sogar noch bevor das Fahrzeug erledigt ist.

Eine einfache Granatmaschinenwaffe und dein Wiesel und deine Infanterie sind zugleich Geschichte.

Und zur Frage des Niederhaltens: deine Konzentration der Feuerkraft im Wiesel (während die Infanterie leicht bleibt) führt dazu, dass dieser mit seiner MK nur ein Ziel niederhalten kann. Dann wird er eben von einer anderen Stellung aus mit einem einfachen SMG oder einer einfachen Raketenwaffe ausgeschaltet und die Infanterie gleich mit dazu.
Zitat: Und bei deiner Jägerinfanterie wäre es haargenau ganz genauso wenn die Fahrzeuge auf dem Rollfeld zurückbleiben müssen. Während die leichte Infanterie ihre Fahrzeuge einfach in den nächsten Hubschrauber fährt und mit dabei hat.

Da eine solche Luftlandung bei mir eine absolute Ausnahme wäre und nicht der grundsätzlichen Einsatzphilosophie entspricht, habe ich dieses Problem rein praktisch vermutlich so gut wie nie. Und was machst du, wenn deine Helis nicht durchkommen? Wenn der Abtransport per Heli im Feindfeuer inakzeptabe Verluste erzeugt (dazu reichen schon ein paar versteckte Infanteristen mit Fliegerfäusten die du übersehen hast). Abgesehen davon: natürlich kannst du deine Wiesel in die Helis fahren und sie dann ganz leicht verlasten, aber wozu? Der Wiesel ist ein völlig nutzloses Fahrzeug, weil er zu empfindlich ist.

Dein Konzept könnte nur dann realisiert werden, wenn du auf ein anderes Fahrzeug setzt. Das ideale Fahrzeug für dein Konzept wäre die SEP mit Gummikette. Die ist gegen SMG Feuer immun und groß genug um ein Hardkillsystem zu tragen und leicht und klein genug um in einem CH-53K intern transportiert zu werden. Oder nimm einen Bronco, den kannst du zweiteilen.

Dein Konzept macht zwingend ein anderes Fahrzeug als den Wiesel notwendig !

Zitat: Ich sehe nicht was daran so faszinierend sein soll. Sie haben dort halt Schützenpanzer ohne Infanterie mit Kampfpanzer und Artillerieunterstützung. gegen leichte Infanterie eingesetzt die sich – oh wunder – nicht halten konnte. Man hätte auch die Infanterie mitnehmen und es aufgesessener Kampf nennen können. Kommt im Prinzip auf das gleiche raus.

Das faszinierende daran ist: dass es ganz klar beweist, dass es keinen aufgesessen Kampf gibt und dass man mit ein und derselben Einheit mehr Aufgaben zeitgleich erfüllen kann, was angesichts der geringen numerischen Größe unserer Einheiten eine wesentliche Stärkung darstellen würde.

Die haben dort ja nicht nur SPz ohne aufgesessene Infanterie verwendet, sondern fast immer die Infanterie im gleichen Gebiet mit einer anderen Aufgabe zeitgleich eingesetzt und so zwei Aufgaben zeitgleich gelöst. Sehr oft haben die Fahrzeuge beispielsweise den durch die Infanterie festgenagelten Gegner geflankt oder sie haben ihm den Rückweg abgeschnitten oder (terrainabhängig) auch umgekehrt.

Zitat: Vielmehr ist der entscheidende Punkt, dass die Panzergrenadiere ohne ihre Fahrzeuge eine eher bescheidene Rolle als leichte Infanterie spielen.

Nicht, wenn sie ausreichend NLOS Feuer abgreifen können und ihre abgesessen Feuerkraft erhöht werden würde. Und um dies ohne zu viel Gewicht per Kopf realisieren zu können müsste man 1 die abgesessenen PALR aufgeben (die in Zukunft aufgrund Hardkill ohnehin entwertet werden) und 2 neue Schützenwaffen einführen. Zudem sollte jede Infanterie weiteres NLOS Feuer von den Fahrzeugen aus abgreifen können.

Panzergrenadiere ohne Fahrzeuge unterscheiden sich im weiteren in nichts von Jägern oder Fallschirmjägern ohne Fahrzeuge. Da die Wiesel aber zu anfällig für moderne Schützenwaffen sind, würde eine Panzergrenadiereinheit ohne Fahrzeuge eine Fallschirmjägereinheit mit Wieseln ebenso zerstören können, da die Wiesel das Feuer nicht aushalten und umgekehrt mit ihrem Ausfall die Kampfkraft der Fallschirmjäger erheblich absinkt.

Zitat: Zumindest verglichen mit einer wirklichen leichten Infanterie die auf organisch eingebundene, leichte Fahrzeuge setzt.

Dafür brauchst du aber eben andere Fahrzeuge als den Wiesel. Ich will ja gar nicht bestreiten, dass dein Konzept umsetzbar wäre, aber der Wiesel ist dafür völlig ungeeignet. Und du brauchst eine volle Motorisierung deiner Luftlandeeinheit. Eine Teilmotorisierung ist zu wenig flexibel und zu abhängig von Helikoptern. Du brauchst eine Luftlande TOE welche die Infanterie in die Lage versetzt, auch ohne Abtransport in der Luft vollständig und mit hoher Geschwindigkeit verlegen zu können. Und du brauchst Schutz gegen SMG Feuer, RPG-7 und IED bei diesen Fahrzeugen.

Zitat: Deine modular abseits der Panzerfahrzeuge agierende Infanterie würde von meiner leichten Infanterie vernichtet werden, weil sie sich ihre Ausrüstung und Kampfweise auf Fahrzeuge stützt die dann eben dummerweise gerade andere Aufgaben wahrnimmt.

Meine Infanterie hätte oft ihre Fahrzeuge dabei, dann wäre entsprechend wiederum deine leichte Infanterie am Ende. Aber nehmen wir mal rein theoretisch an, es gelänge dir meine Infanterie ohne Fahrzeuge zu stellen (wie das gehen soll weiß ich nicht, da ich die viel höhere Mobilität habe, aber egal, nehmen wir es einfach mal an):

Durch was willst du hier meine Infanterie ausreichend schnell vernichten (bis die Fahrzeuge als Entsatz wieder heran sind und du am Ende bist)? Ich kann NLOS PALR abrufen, ich kann NLOS Mörserfeuer abrufen, ich habe SMG die deine Wiesel zerlegen, ich habe Raketenwerfer die deine Wiesel zerlegen, ich habe 40mm Granaten die deine Wiesel zerlegen und die Feuerkraft der abgesessenen Schützenwaffen ist hoch genug.

Ich sag dir was passieren würde: beide Seiten würden im Feuer festliegen und es ginge nichts vorwärts. Die wirkliche Gefahr wäre eine ganz andere: nämlich dass du deine Fahrzeuge und deine Infanterie trennst und die Wiesel unabhängig von der Infanterie einsetzt. Also meine Inf durch deine Inf festnageln lässt und dann mit den Wieseln diese umgehst, oder umgekehrt. Kurz und einfach: dir würde es nur dann gelingen meine Inf ausreichend schnell zu vernichten, wenn du mein Konzept hier einsetzen würdest.

Ein wirkliches Problem hätte ich nun, wenn du Fahrzeuge wie die SEP hättest. Aber dann wäre es genau das gleiche wie wenn ich entsprechend mit den Terrex auf deine Fallis stoßen würde.

Kurz und einfach: die schwerere Ausrüstung welche eine höhere Feuerkraft und mehr Schutz zur Folge hat, würde sich durchsetzen. Der Wiesel aber ist zu anfällig dafür, er ist daher obsolet.

Zitat: Du machst aus der leichten Infanterie Panzergrenadiere in dem du ihnen schwere Fahrzeuge und schwere Waffen aufbürdest.

Panzergrenadiere kämpfen von und mit Kampfpanzern und erfüllen für diese infanteristische Aufgaben. Meine Infanterie kann diese Aufgabe erfüllen. Sie kann aber eben auch andere Aufgaben erfüllen. So wie Panzergrenadiere es auch tun könnten, wenn sie ausreichende Absitzstärken hätten.

Zitat: Im Einsatz willst du ihnen dann die Fahrzeuge und schweren Waffen wieder wegnehmen weil die als leichte Panzerverbände oder was auch immer autonom agieren sollen. Deine Panzergrenadiere stehen dann einsam und verlassen auf dem Feld mit kaum mehr persönlicher Ausrüstung als sie tragen können.

Meistens werde ich ihnen die Fahrzeuge und die fahrzeuggestützten schweren Waffen nicht wegnehmen. Wenn ich dies aber tue: stehen die keineswegs einsam und verlassen auf dem Feld. Den die persönliche Ausrüstung die sie tragen können, hätte eine viel höhere Feuerkraft als das was deine Inf dabei hat und ich könnte weiterhin NLOS Feuer von den Fahrzeugen abrufen (AMOS Mörsersystem, NLOS PALR usw)

Zitat: da gehen dann schon die Lichter aus wenn diese beschnittenen Panzergrenadiere auf meine leichte Infanterie trifft, die gerade aus der Luft verlegt wurde und den Kampf mit Maschinenkanonen, Granatmaschinenwaffen, Panzerabwehrlenkwaffen, Mörsern und gezogener Artillerie aufnimmt

Du kannst mangels Transport trotzdem nur Strike and Hold und musst daher in der Nähe des Zieles absetzen. Eine solche Luftverlegung würde ja nicht unbemerkt stattfinden können. Nehmen wir mal rein theoretisch an, eine Inf-Einheit meiner TOE ohne Fahrzeuge bemerkt nun jede Menge Helis oder sieht Fallschirme etc, dann hat sie eine gewisse Zeit darauf zu reagieren, bis du am Boden die Kampfhandlungen aufnehmen kannst. Sie kann sofort NLOS Feuer von den Fahrzeugen in die Landezone hinein ordern. Sie könnte beispielsweise ihre Fahrzeuge zurück ordern und dann mit diesen zusammen den Kampf aufnehmen. Sie könnte in bebautem Gebiet (innerhalb einer Stadt) in die Defensive gehen. Sie könnte sich zurück ziehen um dann aus der Nachhand zu schlagen usw usw

Zitat: Deine Panzergrenadiere stehen dem dann vllt mit einigen Panzerfäusten und mittleren MGs gegenüber. Viel Erfolg.

Abgesehen davon dass die Infanterie weiter NLOS PALR und auch Mörserfeuer (AMOS, NEMO) von ihren Fahrzeugen abrufen kann, zerstören die von mir vorgesehenen (S)MG jeden deiner Wiesel. Die WM 90 haben 1200 m Reichweite und zerstören jeden deiner Wiesel. Und statt Granatmaschinenwaffen habe ich jede Menge 40mm Airburst-Unterlaufgranatwerfer mit ca 900 m Reichweite. Erklär mir da lieber mal, wie du da mit Wieseln voran kommen willst?!

Zudem würde meine Inf nur da getrennt von ihren Fahrzeugen agieren, wo das Gelände es sinnvoll macht. Beispielsweise in einer Stadt. Dann rück doch mal mit deinen Wieseln in den Orts- und Häuserkampf gegen meine dort in die Defensive übergehende Infanterie während zugleich meine Fahrzeuge bereits auf dem Weg zum Geschehen sind und dann deine Flanke nehmen oder dir in den Rücken fallen. Viel Erfolg.

Zitat: Abgesehen von dem was ich oben schon geschrieben habe, erklär doch mal bitte für was in alles in der Welt man für diese Taktiken die leichte Infanterie umbauen musst. Du kannst schon heute die Panzergrenadiere irgendwo ins Gelände stellen und die Fahrzeuge um die Infanterie Kreise fahren lassen. Da ist schlicht abgesessener Kampf der Panzergrenadiere.

So ist es. Der abgesessene Kampf der Panzergrenadiere sollte die Grundlage des Infanteriekampfes an sich bilden, also die Basis auf der auch der Kampf der optional mechanisierten Infanterie beruht.

Und wozu braucht man das wenn man schon Panzergrenadiere hat? Weil dann auch die leichte Infanterie aufgrund der ihr zur Verfügung stehenden Option sich gegenüber anderer leichter Infanterie durchsetzen kann! Im Endeffekt ist das nur eine logische Fortführung des gleichen Gedankens den du auch hast: du willst ja auch die Wiesel damit sich deine leichte Inf gegenüber anderer leichter Inf durchsetzen kann. Ich habe im Endeffekt die gleiche Idee, führe diese nur konsequenter weiter.

Zitat: Aber eben den Panzergrenadieren fehlt es wenn sie völlig ohne Fahrzeuge am besten im Lufsturm operieren sollen an Assets.

Luftsturm käme bei mir ja kaum vor und wäre primär LRRPartig. Weil meine Einsatzphilosophie eine ganz andere wäre.
Zitat: Das ist der entscheidende Punkt der sie als leichte Infanterie gegenüber echter leichter Infanterie unterlegen macht.

Unter der Voraussetzung, dass sie bei einer Luftsturmaktion auf andere leichte Infanterie treffen würde. Was aber so gut wie nie der Fall wäre, da mein Konzept nicht vorsieht, größere Luftsturmaktionen mit dem Ziel von Kampfhandlungen durchzuführen. Noch mal abgesehen davon würde ich bei einer Luftsturmaktion eine volle Motorisierung mit Technicals vorsehen, was es meiner leichten Infanterie erlauben würde, sich deiner leichten Infanterie schnell und weiträumig zu entziehen, während umgekehrt du aufgrund mangelnder Mobilität dies nicht kannst.

Zitat: Bei Lichte betrachtet und vom Einsatz her gedacht ist das ein Einsatzszenario dem westliche Streitkräfte nach dem Koreakrieg genau zweimal begegnet sind, jedes mal im Irak, 1991 und 2003. Fünfmal wenn man die Israelischen Kriege mitzählt, aber das ist eine andere Baustelle. Der Rest war im wesentlichen Kampf gegen irgendwelche leichtere Infanterie wenn überhaupt. Und überall war es wenn überhaupt ein Problem, das die leichte Infanterie zu leicht war und nicht das die Panzergrenadiere zu unflexibel waren. Dementsprechend der Ansatz, die leichte Infanterie erhält eine einsatztaugliche Kampfwertsteigerung

Wir haben quantiativ beschränkte Streitkräfte. Wenn wir hier die Infanterie manigfaltig spezialisieren, bedeutet dies in jeder Spezialsparte numerisch noch geringere Kräfte. Des weiteren verkennst du, dass Panzergrenadiere in Wahrheit auch Infanterie sind und daher alle Aufgaben der Infanterie genau so wahrnehmen können, vorausgesetzt die Absitzstärken würden erhöht werden und die Ausrüstung würde auf infanteristische Aufgaben hin konzentriert werden.

Unsere Infanterie sollte daher beides beherrschen, dass konventionelle Szenario wie auch den Kampf im assymetrischen Krieg gegen feindliche leichte Infanterie. Dies würde meine TOE ermöglichen. Aber betrachten wir mal die Probleme der letzten Jahre von einer anderen Seite und fragen uns, warum wir überhaupt Probleme hatten? Die Antwort ist höchst einfach: dass die Feuerkraft der feindlichen abgesessenen Infanterie höher war als die Feuerkraft unserer abgesessen Infanterie. Mit dem PKM hatten die Feinde ein deutlich leichteres (also mehr Mun bei gleichem Gewicht) MG mit höherer effektiver Reichweite als unsere MG in der gleichen Gewichtsklasse. Mit der RPG-7 einen höchst effektiven Mehrzweckraketenwerfer. Zudem fehlte uns eine der Infanterie organisch unterstellte Steilfeuerkomponente.

Im Endeffekt hast du dieses Problem ja gleichermaßen erkannt und forderst daher Wiesel um damit die Feuerkraft unserer Infanterie zu stärken. Und ein Luftlandekonzept um die notwendige Beweglichkeit zu erlangen. Das ist gemäß deiner Einsatzphilosophie auch alles ganz logisch in sich. Das Problem was ich sehe ist, dass deine Einsatzphilosophie aufgrund der Waffenwirkung der feindlichen Schützenwaffen denen wir schon jetzt bzw in Kürze gegenüber stehen werden nicht aufgehen kann, weil der Wiesel den Schützenwaffen zum Opfer fallen würde. Darüber hinaus erzeugt jedes Luftlandekonzept einen höheren logistischen Fußabdruck und steht und fällt mit den Helikoptern die ebenfalls zunehmend durch Schützenwaffen gefährdet werden.

Dein Konzept erhöht den logistischen Fußabdruck (nicht durch die Fahrzeuge, aber durch die notwendige Supply Chain / primär aber durch die Helis), und stärkt dafür die Feuerkraft und den Schutz der leichten Infanterie nur geringfügig. Daher bin ich deutlich konsequenter in meiner Antwort und würde daher eine andere Einsatzphilosophie als sinnvoller betrachten: nämlich eine die auf Beweglichkeit am Boden setzt und nicht auf Luftsturm und letztgenannten auf eine LRRP Rolle beschränkt (diese dafür deutlich ausbaut). Damit wird eine deutliche Erhöhung der Kampfkraft am Boden möglich, womit man sich gegenüber der feindlichen leichten Infanterie viel leichter und mit viel geringeren Verlusten durchsetzen kann und zudem weitere Möglichkeiten erhält, und insbesondere auch im konventionellen Krieg viel eher einsetzbar ist.

Angesichts der immensen Steigerung der Waffenwirkung, auch und gerade der Schützenwaffen muß deine Einsatzphilosophie der Luftlandung als primärer Einsatzweise der Infanterie scheitern und kann nur zur Niederlage führen, da du zu anfällig damit gegenüber der Waffenwirkung bist. Zudem bleibt noch die Frage der Kriegsführung mittels Minen im weiteren Sinne bei deinem Konzept weitgehend unbeantwortet, während ich den Schutz „nach unten“ als wesentlichen Faktor bei meiner TOE berücksichtige und die angedachten Fahrzeuge gerade hier eine besonders hohe Schutzfähigkeit haben.

Wollte man aber dein Konzept sinnvoll umsetzen, führt an einer vollständige Motorisierung der Luftlandeeinheiten nichts vorbei, weil du sonst zu wenig mobil bist und noch stärker an dem ungestörten ! Agieren deiner Helis festhängst. In der Zeit, wo du deine Fahrzeuge gerade mal alle in die Helis gepackt hast, losgeflogen bist, gelandet und wieder ausgepackt und dies in ausreichender Anzahl, habe ich am Boden ebenfalls schon 200 km zurück gelegt. Wozu also diese Luftmotorisierung, wenn darüber hinaus noch nicht mal alle Infanterie damit mobil wird?! Die Fahrzeuge also nur eine Unterstützungs- aber keine Transportrolle haben?! Damit bleibst du beim Strike and Hold hängen, was der Gegner aufgrund seiner größeren Mobilität einfach durch ausweichen kontern wird.

Zudem ist die Feuerkraft der feindlichen Schützenwaffen zu hoch, als dass der Wiesel hier ausreichend wäre. Wiesel können zerstört werden durch: 40mm Granaten, Scharfschützengewehre (selbst ein G22 käme schon durch), Anti-Material-Gewehre, 25mm Granaten, Gewehrgranaten, größerkalibrige MMG (bspw das LWMMG), SMG, Raketenwerfer, PALR, größere Mörser, selbst kleinere Minen und IED und ein Gros der genannten Wirkmittel kann auch abgesessen geführt werden.

Der Wiesel ist für dein Konzept nicht im Ansatz überlebensfähig genug.

Noch etwas will ich beschließend zu bedenken geben: du brauchst so mehr Fahrzeuge insgesamt, weil jedes davon nur einen kleinen Teil erfüllen kann und hast so insgesamt mehr Fahrzeugbesatzungen, die im Kampf aber oft überfordert sein dürfen (Kommandant gleich Schütze). Beispielsweise bräuchtest du um nur die Fähigkeiten eines Terrex abzudecken: einen Wiesel 1 mit 20mm MK (2 Mann), einen Wiesel 1 mit TOW (2 Mann) und kämmst so ohne jede Transportfähigkeit bereits auf 4 Mann statt auf 3 Mann Fahrzeugbesatzung. Würdest du noch Wiesel zum Transport einsetzen, kämmst du bereits auf 5 Fahrzeuge mit 10 Mann Fahrzeugbesatzung (oder wenn du es auf den Fahrer reduzierst auf zumindst 4 Fahrzeuge mit 6 Mann Fahrzeugbesatzung statt immer noch nur 3 beim Terrex).

Dieses mehr an Soldaten die du in den Fahrzeugen als Besatzung hast, addiert sich nach oben immer mehr und führt dazu, dass deine „Absitz“stärken entweder geringer sind oder die Einheiten deutlich größer sind, also unbeweglicher. Zudem erhöht das mehr an Fahrzeugen den logistischen Fußabdruck und die Komplexität und macht die Führung wesentlich schwieriger. Die Einheit wird somit reaktionsträger, langsamer, und schwieriger zu führen / zu koordinieren.Du schreibst darüber sogar selbst:

Zitat:Ich mach da jetzt keine Rechnung auf, aber eine Luftlandebrigade wird deutlich mehr leichte Fahrzeuge haben als eine Panzergrenadierbrigade Schützenpanzer.

Das ist nämlich überwiegend ein Nachteil und kein Vorteil. Und geht im Einsatz nur auf, wenn man viel Freiheit lässt und kleine Gruppen von Fallis mit wenigen Fahrzeugen sehr frei herum agieren lässt. Was aber gegen einen organisierten Gegner zum Scheitern verurteilt ist.

Zitat:Der Fahrzeugpark ist grundsätzlich so bemessen, das er die Infanterie ohne größere Einschränkungen begleiten kann. Er ist nicht dazu gedacht als leichte Panzerverbände unabhängig von der Infanterie zu agieren

Gerade das wäre aber die einzig sinnvolle Weise den Wiesel einzusetzen und gerade so wäre er immens stark. Indem man die Wiesel nicht bei der Infanterie belässt, sondern sie frei jagen lässt und getrennt von der Infanterie agieren lässt. So kann man mehr Aufgaben zeitgleich wahrnehmen und erhält immense taktische Möglichkeiten hinzu. Tatsächlich werden Wiesel übrigens genau so eingesetzt. Ihre besondere Stärke liegt nicht darin, als Begleitpanzer zu agieren, den darin sind sie nicht gut, sondern gerade eben als Tanketten unabhängig von der Infanterie zu zu schlagen.

Im Endeffekt haben wir sogar die gleiche Grundidee: nämlich dass die Feuerkraft der leichten Inf zu schwach ist, um sich gegenüber anderer leichter Inf offensiv durchsetzen zu können. Du willst nun Wiesel anhängen, damit die Feuerkraft verstärken aber zugleich die Beweglichkeit erhalten und alles Luftbeweglich machen.

Dein Gedankenfehler ist hier nur, dass du nicht konsequent genug weiter denkst: schwerere Transportpanzer sind nicht unbeweglicher als ein Wiesel, im Gegenteil, sie sind beweglicher wenn man nur den Boden betrachtet! Deine Beweglichkeit hängt also völlig an den Helis und dem ungestörten Lufttransport. Ein solcher ist heute aber stark gefährdet selbst durch Schützenwaffen, ebenso wie deine ultraleichten Tanketten.

Alles auf Luftsturm zu setzen, ist der sichere Weg in die Niederlage gegen jeden halbwegs stärkeren Gegner der findig genug ist darauf zu reagieren. Wir sollten stattdessen am Boden bleiben, unsere Feuerkraft und unsere Beweglichkeit am Boden erhöhen und zugleich die Möglichkeit schaffen, abgesessen in entsprechendem Terrain ohne Fahrzeuge agieren zu können. Die Betonung liegt hier auf entsprechendem Terrain.

In den meisten derartigen Gelände (Infanteriegelände) ist der Wiesel ebenso untauglich und kommt nicht rum wie ein Terrex. Es ist sogar jede Menge Gelände denkbar, in dem der Terrex beweglicher und schneller wäre als der Wiesel.

Und Luftsturm ohne eine volle Motorisierung aller Infanteristen macht keinen Sinn, weil er dich auf Strike and Hold beschränkt und das kinderleicht zu kontern ist. Eine volle Motorisierung aber mit ausreichenden Fahrzeugen (SEP aufwärts) wäre wiederum logistisch immens aufwendig und zu teuer.

Wir brauchen daher stattdessen eine Einheitsinfanterie ! Die Grundlage der Einsatzphilosophie dieser Einheitsinfanterie bilden dabei eher die Panzergrenadiere als die diversen "Jäger"einheiten. Durch ein konsequentes Neuverständnis der Rolle und des Wesens von Panzergrenadieren erhält man aber so zugleich insgesamt mehr echte leichte Infanterie die man für entsprechendes Gelände einsetzen kann.

Die hohe Reichweite der fahrzeuggestützen schweren Waffen und ein höherer Anteil NLOS Waffen (insbesondere Steilfeuer) hält dabei den Feind ausreichend nieder wo die Fahrzeuge nicht agieren können. Dazu brauche ich keine Wiesel. Für alles andere aber brauche dringend andere Fahrzeuge als den Wiesel und keine Luftsturm-Infanterie, sondern gerade eben "Panzergrenadiere Light".

Die Infanterie der Zukunft agiert am Boden. Sie agiert optional mechanisiert. Sie kann sowohl als Panzergrenadiere agieren als auch als Jäger, weil es abgesessen infanteristisch keinen Unterschied gibt. Dabei wird sie von ihren Fahrzeugen aus unterstützt.

Rein praktisch ist fast kein Szenario denkbar, wo diese Fahrzeuge diese Unterstützung nicht leisten könnten - aber ein Wiesel noch dabei wäre. Die Reichweite ist heute hoch genug solche schmalen Randbereiche mit abzudecken.

Durch die Schaffung einer Einheitsinfanterie dieser Art erhält man insgesamt deutlich mehr Infanterie welche sich gegenüber anderer leichter Infanterie im Kampf durchsetzen kann. Alles wird vereinheitlicht, vereinfacht, und die ganzen Spezialisierungen fallen weg. Man hat insgesamt weniger Fahrzeuge und diese sind schneller, mobiler und haben viel mehr Reichweite. Dadurch erhält man mehr Beweglichkeit und agiert insgesamt schneller. Damit kann man selbst Luftsturmverbände ausmanövrieren (wo Maschinenkanonen den Himmel beherrschen, fliegen keine Helis), und konventionelle leichte Infanterie ebenso.

Dein Konzept einer Luftlande-Infanterie ist daher nur scheinbar mobiler. Es ist aber zugleich anfälliger und hat weniger Schutz. Und weniger Feuerkraft weil die Träger der Feuerkraft leichter sind. Und abgesessen Infanterie gegen Infanterie geht heutzutage ohnehin nur noch wenig und das konzentriert sich auf bestimmte Bereiche (Stadt) und hier ist eine abgesessene TOE mit mehr Steilfeuerwaffen, leichten Granatwerfern und (S)MG besser geeignet, als zusätzliche Feuerkraft auf ungeeigneten Tanketten zu montieren die in einem solchen Terain nicht einsetzbar sind.
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