Kuba
Die Dauerkrise in Venezuela, einem der wichtigsten Öl-Lieferanten Kubas, scheint nun auch auf der Karibik-Insel erste Auswirkungen zu zeichnen, so haben sich die Importe von Öl aus Venezuela, auch wenn genaue Zahlen nicht veröffentlicht werden, geschätzt beinahe halbiert. Die Folgen könnten für Kuba, auch wenn dort die Infrastruktur noch besser strukturiert ist als in Venezuela, schwerwiegend sein. Alleine die Importausgaben v. a. für Nahrungsmittel wurden bereits um 15% zurückgefahren...
Zitat:Weniger Benzin, weniger Strom

Venezuala-Virus springt auf Kuba über

Venezuela fährt seine billige Öl-Lieferungen an Kuba zurück und schnürt damit die Lebensader des Inselstaates ab. Die Bevölkerung muss deutlich sparen. Doch ein kubanischer Ökonom glaubt: Das Schlimmste kommt erst noch. [...] Ab sofort gibt es 50 Prozent weniger Treibstoff für die Fahrzeuge, und auch die Klimaanlagen müssen mindestens eine Stunde vor Arbeitszeitende abgeschaltet werden. [...] Gerade als man dachte, die kommunistisch regierte Karibikinsel kommt mit der Annäherung an die USA us dem Gröbsten raus, heißt es plötzlich: Nur noch halbe Kraft voraus. [...]

Grund ist Venezuela, [url=http://www.handelsblatt.com/themen/venezuela][/url]der nach wie vor wichtigste Handelspartner Kubas. Und der ist bekanntlich selbst dem Bankrott nahe und hat nun ganz offensichtlich die Bruderhilfe in Form von billigen Öllieferungen deutlich heruntergefahren. Präsident Castro bestritt aber, dass Kuba eine zweite „Sonderperiode“ bevorstehe, wie in den 1990-er Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. „Wir sind heute besser darauf vorbereitet als damals, die negativen Auswirkungen aufzufangen“.

Castro hatte zunächst verklausuliert von negativen wirtschaftlichen Einflüssen gesprochen und dabei eine schlechte Zuckerernte und einen niedrigen Nickelpreis erwähnt. Aber diese beiden Faktoren sind im Vergleich zu den venezolanischen Öllieferungen vernachlässigbar. Venezuela ist seit langem faktisch die Lebensader Kubas. „Wenn die venezolanische Unterstützung verschwindet oder nachhaltig reduziert wird, löst das die größte wirtschaftliche und soziale Krise seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion aus“, warnte schon vor einem halben Jahr der in den USA lebende kubanische Ökonom Carmelo Mesa-Lago. [...]

Das geringe Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent im ersten Halbjahr (4,7 Prozent im ersten Halbjahr 2015) und das Fehlen der stets knappen Devisen haben die Regierung die Importe um 15 Prozent zurückschrauben lassen. Eigentlich wollte die Insel dieses Jahr für 14,41 Milliarden Dollar Güter und Waren (vor allem Nahrungsmittel) importieren. Nun stehen dafür nur noch 11,9 Milliarden bereit. 17 Prozent der öffentlichen Investitionen werden zudem eingefroren.
http://www.handelsblatt.com/politik/inte...12434.html

Schneemann.
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