(Zweiter Weltkrieg) Imperiale Japanische Armee
#23
Nelson:

Vielen Dank für deine hervorragenden Einwendungen! Ich habe die Texte bereits bearbeitet.

Zu 1: Es heißt natürlich richtig einfach nur Meckel und nicht von. Dieser erhielt keine japannische Nobilitierung und ich habe einfach aus dem Schreibfluss heraus dass von hingehängt - vermutlich weil es einfach so ins Bild eines preußischen Offiziers dieser Zeit hinein passte.

Zu 2:
Zitat:Meinst du vielleicht das Murata Typ 20,


Ich meinte das Murata Typ 22, welches das erste Repetiergewehr war und ein kleineres Kaliber als die vorherigen Murata Gewehre aufwies (8x53mmR Murata). Diese Waffe wurde 1889 eingeführt und hier ein paar Infos dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://members.shaw.ca/ursacki/muratat22pix.htm">http://members.shaw.ca/ursacki/muratat22pix.htm</a><!-- m -->

Auch hier habe ich mich im Eifer des Gefechtes leider einfach verschrieben.

Zu 3:

Frage 1: Die Armee der Qing bestand aus den sogenannten 8 Bannern und der Grünen Standarte. Die 8 Banner waren de jure Sklaven des Kaisers und wurden von ihm besoldet - durften im Gegenzug jedoch de facto nicht arbeiten, außer als Soldaten. Sie hatten aber zu dieser Zeit ihre militärische Rolle die sie früher inne gehabt hatten weitgehend eingebüßt. Die Banner-Leute lebten in eigenen befestigten Städten innerhalb bzw am Rand der chinesischen Städte.

Auch in den 8 Bannern befanden sich von Beginn an viele Han-Chinesen und es gab daher genau genommen die sogenannten 8 Mandschurischen Banner, die 8 Mongolischen und die 8 Chinesischen Banner. Die Grüne Standarte bestand wiederum nur aus Han und stellte von der Eroberung an den Gros der Streitkräfte.

Mit der Modernisierung der Qing Armeen am Ende des 19 Jahrhhundert gingen dann überproportional viele Banner-Leute als Soldaten zu den neu aufgestellten Streitkräften. Der Hintergrund war die zunehmende Verarmung der Banner-Leute und dass die Zahlungen an sie völlig unzureichend waren und auch noch unterschlagen wurden. Aufgrund langer Vermischung gab es aber ethnisch und sprachlich keinen Unterschied mehr zwischen den Han und den Han in den Bannern. Nur die Mongolen blieben da außen vor und hatten noch ihre ethnische Identität, lebten aber ja auch räumlich von den Chinesen getrennt.

Mandschu war zu dieser Zeit dann einfach, wer ein Mitglied der 8 Banner war, obwohl er ethnisch und sprachlich ebenfalls ein Han war.

Anstelle der früheren Armeen die direkt aus den 8 Bannern rekrutiert wurden, wurden Ende des 19 Jahrhundert ganz neue gemischte Verbände aufgestellt, in denen aber Han aus den 8 Chinesischen Bannern die Mehrheit stellten. Die traditionellen Armeen der Qing gingen im Endeffekt schon in der Taiping Rebellion unter.

Im Chinesisch-Französischen Krieg 1884 bis 1885 kämpften die neuen Qing-Armeen die nun völlig losgelöst von den 8 Bannern bestanden erfolgreich gegen Frankreich. Die Banner-Leute waren damit nicht mehr das Militär der Qing und wurden in der Folge des sich ausbreitenden Nationalismus immer mehr von den Han die nicht Teil der Banner waren als Mandschu gesehen und eingestuft. Zugleich stieg ab 1885 dann mit der Vergrößerung der chinesischen Streitkräfte der Anteil von Nicht-Banner Han in den Armeen ständig an, wobei die genaue Zusammensetzung der Armeen je nach Befehlshaber und Region stark schwankte. Der erste Schritt auf dem Weg zur Zeit der Warlords war damit beschritten.

Die meisten Soldaten die gegen Japan kämpften waren Teil der Huai Armee, die in der Taiping Rebellion entstanden war und von Beginn an primär Han aus der Grünen Standarte gesammelt hatte. Gerade diese Armee wies daher nur einen sehr geringen Anteil von Banner-Leuten ("Mandschu") auf.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Huai_Army">http://en.wikipedia.org/wiki/Huai_Army</a><!-- m -->

Aufgrund der horrenden Verluste gegen die Japaner wurde die Huai Armee jedoch unmittelbar nach der Niederlage aufgelöst und ihre Reste in andere der neuen Armeen übernommen.

Frage 2: Das liegt an der Kolonisierung Hokkaidos (des primären Rekrutierungsgebietes dieser Divison) und dem sogenannten Tondenhai System. Die neue japanische Regierung siedelte verarmte Samurai bzw niedrigrangige Samurai nach Hokkaido um und dort erhielten diese Land dass sie steuerfrei landwirtschaftlich bewirtschaften durften. Im Gegenzug mussten sie eine Miliz stellen (die Tondenhai). Diese bildeten den Kern der neuen Division.

Deshalb hatte die 7 Division eben hier eine Sonderstellung, ansonsten hast du natürlich völlig recht und die meisten ehemaligen Samurai aus ganz Japan dienten je nach Rang, Vermögen und Möglichkeien entweder als Offiziere, Unteroffiziere oder zumindest bei der Garde. Die Kaiserliche Garde bestand in der Anfangszeit selbst bei den einfachen Soldaten fast nur aus ehemaligen Samurai.
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