03.03.2014, 14:11
Foxhound31BM schrieb:Der Vertag von 1997 wie auch der von 2010 sichert beiden Seiten absolute Bewegungsfreiheit auf der Krim zu. Schließlich muss man für einen Militärstützpunkt eine Logistik-Kette aufrecht erhalten.Sicher, aber im engen Rahmen. So wie ich das bislang Überblicke (Google Translate hat was)werden zB Obergrenzen für die Truppenstationierung festgeschrieben. Mehr als 25.000 Mann inklusive 2.000 Marineinfanteristen mit 132Kampffahrzeugen und 24 Artilleriegeschützen sind nicht gestattet.
Der Aktionsradius russischer Kampfverbände beschränkt sich im wesentlichen auf die eigenen Stützpunkte, es ist ihnen ausdrücklich nicht gestattet sind in die inneren Angelegenheiten der Ukarine einzumischen, die Souveränität des Landes ist jederzeit zu achten.
Aktivitäten russischer Verbände müssen immer in Abstimmung mit Ukarinischen Behörden erfolgen, insbesondere müssen Soldaten übrigens auch stets gültige russische Abzeichen tragen.
Insgesamt finde ich es erstaunlich wie wenig Rechte die Russen da auf der Krim haben und wie weit die Ukraine da mitreden können soll.
Hier die fragliche Dokumente in Russisch.
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Ich sehe da nichts, was auch nur ansatzweise die Verlegungen von Kampfverbänden in Divisionsstärke, die Einkesselung bzw. Besetzung ukrainischer Stürzpunkte und die Abtrennung der Krim vom Rest des Landes rechtfertigen würde.
Diese Aktion verstößt wohl nicht nur gegen die bilateralen Verträge mit der Ukarine sondern - was viel schwerer wiegt - auch gegen das Budapester Memorandum von 1994.
Die Vereinigten Staaten haben vorgestern schon förmlich festgestellt, dass Russland das Abkommen gebrochen und die Souveränitiät und territoriale Integrität der Ukarine verletzt hat.
Würde man das jetzt anhand der Maßstäbe beurteilen nach denen Russland momentan zu agieren scheint müsste man feststellen, dass die Vereinigten Staaten und Großbritannien damit einen Casus belli gegenüber Russland hätten. Das ist nicht wirklich schön.
Foxhound31BM schrieb:Wenns in Deutschland einen Aufstand gäbe, würden die US-Streitkräfte ebenso ihre Einrichtungen auf deutschem Boden schützen wollen.Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie zwei BCTs nach Ramstein einfliegen würden nur weil in Berlin stürzt. Derartiges zu konstruieren ist doch lächerlich. Es gab doch tatsächlich überhaupt keine reale Bedrohung für die Russen auf der Krim. Es gab überhaupt keine Anzeichnen, dass die Ukarine da am Status Quo etwas ändern wollte. Im Gegenteil, die Unruhen auf der Krim gingen eindeutig von pro russischen Kräften aus. Putin ist da mit beiden Beinen hinterhergesprungen um die Situation nach der Flucht von Janukowitsch irgendwie halbwgs positiv zu beeinflussen. Eine sicherheitspolitisch zwingend Notwendige Aktion zum Schutz der Schwarzmeerflotte oder der russischen Bevölkerung der Krim war das aber absolut nicht.