ANZUS - Pakt: Neuseeland - Australien - USA
#1
Im Geschichtsforum (Unterforum: Fachbereich Kalter Krieg) hat Thomas Wach noch unter der Überschrif: "Frontstaaten der 70er gegen die UdSSR" geschrieben:
Zitat:Und der ANZUS ist ja auch - glaub ich- nicht mehr aktuell, da Neuseeland ausgetreten war.


Inzwischen scheint sich der Pakt neu zu beleben - und ist wohl zumindest aus US-Sicht nicht mehr gegen die UdSSR (bzw. deren Nachfolgestaat Russland) sondern gegen China gerichtet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/body_maaw.html">http://www.marineforum.info/html/body_maaw.html</a><!-- m -->
Zitat:1951 hatten Australien und Neuseeland mit den USA mit dem ANZUS-Vertrag ein pazifisches Verteidigungsbündnis begründet.

Nach (innen)politischem Streit um US-Atomwaffen hatte Neuseeland dann aber 1984 allen US-Schiffen mit Atomwaffen an Bord (und das waren damals die meisten Kampfschiffe) oder auch nur Nuklearantrieb (U-Boote) das Einlaufen in seine Häfen verboten. Die USA verweigerten im Gegenzug neuseeländischen Einheiten das Anlaufen von Stützpunkten der US Navy - und Neuseeland suspendierte schließlich den ANZUS-Vertrag mit den USA. Aus dem trilateralen ANZUS-Bündnis wurden so zwei bilaterale Bündnisse: einmal zwischen Neuseeland und Australien, und dann zwischen Australien und den USA.

Nach 30 Jahren soll das gestörte Verhältnis nun langsam wieder normalisiert werden. Die Verteidigungsminister beider Länder sprechen sich für eine Rückkehr zu normaler bilateraler militärischer Kooperation aus. Eine Aufhebung der neuseeländischen Beschränkungen für ein Einlaufen von US-Kriegsschiffen in neuseeländische Häfen steht offenbar noch nicht auf der Agenda, aber für die USA scheint dies momentan eher nachrangig. Primäres Augenmerk gilt der strategischen Neuausrichtung in die pazifische Region (China), und da beschwört man pragmatisch lieber erst einmal Gemeinsamkeiten.

Im Normalisierungsprozess sollen die Marinen beider Länder als „Botschafter in Blau“ eine wichtige Rolle spielen. Schon im November nahmen (im Lufttransport verlegte) US Marines an der „bislang größten“ in Neuseeland durchgeführten TSK-gemeinsamen multinationalen Übung „Southern Katipo“ teil. Ebenfalls im November machte sich die Fregatte TE MANA zu einem Anti-Piraterieeinsatz auf den Weg ins Arabische Meer und gliederte sich dort der multinationalen CTF-151 ein, Teil der vom US Central Command geführten Combined Maritime Forces.

Im kommenden Sommer soll dann erstmals auch ein neuseeländisches Kriegsschiff wieder in den Marinestützpunkt Pearl Harbor einlaufen dürfen. Zwar nimmt die RNZN schon seit Jahren regelmäßig am von den USA in und um Hawaii ausgerichteten multinationalen Manöver „Rim of the Pacific“ (RIMPAC) teil, aber ihre Einheiten mussten immer im benachbarten zivilen Handelshafen festmachen. Bei RIMPAC-14 sollen die Neuseeländer nun nicht länger ausgesperrt bleiben.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: