Geschichte Israels
#18
Zitat:dass die Terrorakte der 20er Jahre durch eine radikale arabische Minderheit aus dem gleichen menschenfeindlichen Ungeist und der "Angst vor Überfremdung" geboren sind wie die "Dönermorde" der Neonazis um Zschäpe & Co - darüber sind wir uns doch einig. Und es ist derselbe Ungeist, der sich heute noch von fanatischen Zionisten gegen die Palästinenser austobt.
Ich halte von solchen Vergleichen gar nichts. Nur weil in Deutschland eine Nazibande zehn Menschen ermordet, kann man nicht daraus herleiten, dass es nun sowas wie einen "Islamofaschismus" oder einen "zionistischen Faschismus" gibt. Die radikalen Strömungen (besser: Haltungen) im Nahen Osten sind aus sehr vielschichtigeren und auch aus anderen Ursachen heraus entstanden.
Zitat:Aber - da kann Sisyphus noch so oft den Stein auf den Berg rollen, es hilft nichts: diese Terrorakte der 20er Jahre waren kein Angriff auf den damals noch gar nicht exitstenten Staat Israel, wie Du hier glauben machen willst.
Blödsinn, sorry. Ich habe im Gegenteil sogar extra darauf hingewiesen, dass Ereignisse im Mandatsgebiet von denen in Israel rein staatstheoretisch betrachtet getrennt behandelt werden sollten und historisch auch so eingeordnet werden.
Zitat:Der Aufmarsch der arabischen Streitkräfte in Zusammenhang mit der Staatsgründung Israels war auch nicht grundlos sozusagen "aus dem Nichts", wie Nightwatch zu unterstellen scheint, sondern die unmittelbare Folge der vorhergehenden massenhaften Vertreibungsaktionen und Terrorakte (die ich hier ausschnittweise schon genannt habe) von Palästinensern durch die zionistischen Terroristen.
Nein, genau genommen hat die arabischen Nachbarstaaten nicht maßgeblich dieser Vertreibungszirkus (wobei, wie gesagt, auch rund 500.000 Juden flohen) interessiert - sie haben sich in den Jahrzehnten danach auch nicht groß für die Palästinenser interessiert, ja sie waren ihnen quasi egal, allenfalls dienten sie als argumentatives Mittel zum Zweck, wenn man gegen Israel agitieren wollte -, sondern man wollte schlicht die Juden loswerden und den neuen Staat liquidieren.

Und wehe übrigens, wenn die Palästinenser in den angrenzenden Staaten dort Rechte einforderten (und sich teils auch überzogen arrogant und aggressiv verhielten): Dann wurden sie von ihren arabischen "Freunden" kurzerhand zusammengeschossen (bspw. beim "Schwarzer September" 1970 in Jordanien), eingebuchtet (Irak) oder gerieten in Konflikt mit anderen Gruppen (Libanon, mit den Schiiten). Als die Franzosen Arafat und seine PLO 1982 dann aus dem Libanon evakuierten und verschifften, war man dort froh, die marodierende und selbstgerechte Bande los zu sein. Da sich kaum ein arabischer Staat im näheren Umfeld zur Aufnahme bereit erklärte, musste man diesen Haufen über mehrere Orte verteilen (u. a. nach Tunis).

Kurz: Zu glauben, dass das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge die arabische Seite 1948 bewog, sich heldenhaft-solidarisch wegen diesen in den Krieg zu stürzen, ist falsch. Es ging nur um den neugegründeten Judenstaat, und man hätte angegriffen, egal ob es zuvor Flüchtlinge nun gegeben oder eben nicht gegeben hätte.
Zitat:Und diese zionistischen Terror-Milizen sind dann später nicht nur in der IDF aufgegangen, sondern die Führer dieser Milizen haben später auch die Politik des Staates Israel maßgeblich geprägt.
Wie gesagt: Man hat sie neutralisiert, entweder durch Integration oder eben durch Gewalt (s. "Altalena"-Fall).
Zitat:Wenn man dieses Bild aufnimmt, dann muss man nicht nur die Cowboys mit den Zionisten, sondern die Palästinenser mit den Indianern gleichsetzen - die bei uns zumindest in meiner Jugend noch sehr viel Sympathie genossen haben.
Solche Vergleiche haben die Indianer nun wirklich nicht verdient. Laß mich raten: Und Sitting Bull ist Bin Laden? :lol:

Schneemann.
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