Moderne Festungsanlagen
#51
Ich denke, die Tunnelsysteme des Vietcong haben den Amerikanern das Leben doch ganz schön schwer gemacht - wenn ich den Krieg nur durch eine Vernichtung des Gegners gewinnen kann, und sich dieser in seinen Stützpunkten hält, dann gewinne ich nicht. Bei asymetrischen Konflikten kommt dass einer Niederlage schon verdammt nahe.

Die Wirksamkeit niederhaltenden Feuers auf befestigte Systeme wird meiner Meinung nach in einigen Fällen überschätzt – schwerlich wird eine moderne Armee ein größeres Feuervolumen ins Ziel bringen als die Briten an der Somme und bei Ypern oder die Deutschen bei Cambrai.

Die Versorgung der eigenen Kräfte aus der Luft ist wiederum zwar theoretisch möglich, wird aber erst praktikabel, wenn die Befestigungen auf der anderen Seite des Hindernisses bereits dergestalt eingenommen wurden, dass ein Brückenkopf ansehnlicher Größe entstanden ist. Niemand wird ernsthaft versuchen, Munition per Hubschrauber in eine heiße Kampfzone von 50 Meter Durchmesser zu bringen.
Natürlich kann ein Hindernis auch umgangen werden, allerdings dauert das eine Weile, und ist zudem weder taktisch noch strategisch immer Möglich bzw. politisch auch gewollt.

Die Schwäche der Festungen in Afgahnistan erinnert mich frappierend an Dien Bien Phu – bei richtig geschützter Ausführung der Anlagen hätte das dortige Fort seinen Zweck immerhin erfüllen können, da die Vietminh ja den offenen Kampf angenommen hatten.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: