(Kalter Krieg) Rhodesien
#4
Redhead:

Zitat:wahrscheinlich werden nicht alle die hohen Anforderungen an Eliteeinheiten zum Beispiel im Sprint erfüllt haben

Ich schreib mal was nur über die Selous Scouts.

Bei der Auswahl wurde extrem gesiebt. Nur 10 bis 20% der Anwärter überstanden den Einstellungstest körperlich und geistig. Der Einstellungstest galt als härter als derjenige des SAS. Nur um zum Ort der Einstellungsprüfung zu gelangen mussten die Anwärter bereits aus dem Stand weg einen Gewalt"marsch" von 25km machen, der von der Zeit her so angelegt war, dass man den größten Teil des Weges querfeldein rennen musste. Das Auswahlverfahren dauerte 17 Tage, bei denen die Anwärter extremen Hunger, Hitze, Durst und Schlafmangel ausgesetzt wurden und sich nicht waschen durften. Jede Form von Körperhygiene war in Teilen der Ausbildung verboten, die Scouts ließen sich deshalb traditionell wilde Vollbärte wachsen. Die Anwärter mussten dann wieder und wieder eine Hindernisbahn auf Zeit überwinden, die vor allem prüfen sollte, ob irgendeine Form von Höhenangst vorhanden war. Die Anwärter mussten deshalb auf dieser speziellen Hindernisbahn in großen Höhen an Seilen entlang hangeln, balancieren usw, Hintergrundgedanke war die Tauglichkeit für spätere Absprünge mit dem Fallschirm, insbesondere HALO Sprünge. Die Anwärter erhielten nichts zu essen außer verdorbenem wobei nur darauf geachtet wurde, dass sie durch das verschimmelte, verfaulte Essen nicht drauf gingen. Dadurch fielen sehr viele Anwärter aus, die das vom Magen her nicht vertrugen. Am Schluß mussten die Anwärter einen 100 km Marsch ohne Pause und ohne anzuhalten absolvieren, wobei sogar hier noch bestimmte Zeiten einzuhalten waren. Wer dies überstand, kam dann in die Ausbildung.

Vom Typ her waren die Selous Scouts eine Art Fernspäher mit Kampfauftrag bzw. deutlichem Schwerpunkt bei Kampfhandlungen. Insbesondere agierten sie als Bodenaufklärungstruppe zur Fuß, als Spurenleser (worin sie extrem gut waren), als Pseudo-Terroristen, und als "Jäger", wobei sie in dieser letztgenannten Rolle die Aufständischen, Partisanen und Terroristen mit den Methoden des Partisanenkampfes bekämpften, sich also selbst in der Wildnis versteckten und von dort aus Überfälle und Anschläge auf die Partisanen verübten. Selous Scouts folgten oft Gruppen von Partisanen in kleinstgruppen oder sogar vorübergehend getrennt alleine und töteten dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit einzelne Partisanen oder kleingruppen derselben. Darüber hinaus setzten sie bei Gelegeheit Gifte bzw. chemische Kampfstoffe ein, mit denen sie das Trinkwasser oder Essen der Partisanen vergifteten. Auch Bombenanschläge (auch gegen Zivilisten), Morde und Erpressungen usw usf gehörten zum Alltagsgeschäft wobei solche Taten dann sehr oft dem Feind in die Schuhe geschoben wurden. Auf diese Weise nutzten sie die lebendige Wehrkraft des Feindes Stück für Stück ab. Die Selous Scouts lebten dabei zum Teil wochen oder in extremfällen sogar monatelang fernab anderer rhodesischer Truppen im Busch und versorgten sich dort selbst mittels Jagd und essbarer Pflanzen. Ebenso wurden einfach Feindwaffen verwendet und Munitionsnachschub besorgte man sich einfach beim Gegner. Ein primäres Ziel der Scouts war es zudem, gezielt bestimmte Partisanen zu fangen und umzudrehen. Zum Teil wurden diese ehemaligen Partisanen dann direkt in die Scouts aufgenommen und unterliefen die gleiche Ausbildung wie diese. In der Folge dessen bestand ein zunehmender Anteil der Selous Scouts aus Schwarzen bzw. ehemaligen Partisanen. Die Scouts trugen aber ganz allgemein im Kampfeinsatz primär Zivile Kleidung bzw. die Kleidung des Gegners. Diese wurde oft ebenfalls erst vor Ort "erbeutet". Die Weißen Angehörigen der Einheit gaben sich manchmal als Ostdeutsche oder Russische Militärberater aus oder malten sich sogar schwarz an um so außerhalb der Nahdistanz als Schwarze durchzugehen.

Um "Friendly Fire" zu vermeiden, wurden die Selous Scouts oft nur in Gebieten eingesetzt, in denen keine anderen rhodesischen Truppen operierten. Diese Gebiete waren für die Zeit der Operationen der Scouts für andere rhodesische Einheiten gesperrt und hießen deshalb "Frozen Zones". Daher erhielten die Selous Scouts den Spitznamen "Eskimos", da sie als einzige in den "Frozen Zones" operierten.
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