Kenia
#68
Zitat:Hunger in Kenia

»Alles ist extrem, nichts ist mehr normal. Es gibt nichts mehr, woran wir uns festhalten können«

Erst die Pandemie, dann die Dürre, jetzt noch der Ukrainekrieg: Im Osten Afrikas brauen sich mehrere Krisen zu einem dramatischen Sturm zusammen. Besuch in der Provinz Tana River, wo der Hunger herrscht. [...]

In Teilen Kenias überlagern sich gerade mehrere Krisen zu einem toxischen Mix: Aufgrund des Klimawandels bleibt der Regen aus, eine verheerende Dürre hat die Rinderherden dezimiert, die Ernten vernichtet. Normalerweise würden Rukia Hassan und ihr Mann in einer solchen Notlage einen Teil der Viehbestände verkaufen, mit den Einnahmen dann auf dem Markt genug Lebensmittel für die Trockenzeit besorgen. Doch die Dürre hat 30 der 40 Kühe dahingerafft, der Rest ist in einem schlechten Zustand, kaum noch etwas wert. [...] In früheren Dürrezeiten blieb mindestens eine Kuh bei ihnen, um regelmäßig Milch zu geben. Doch inzwischen würde die sofort sterben, der Klimawandel hat den Landstrich fast unbewohnbar gemacht. [...]

Noch eine weitere Krise lässt die traditionellen Notlösungen versagen: Seit der Coronapandemie steigen die Preise für so ziemlich alle Gebrauchsgüter, der Krieg in der Ukraine hat die Aufwärtsspirale eskalieren lassen. Ein Sack Maismehl: Kostet inzwischen das Doppelte. Ein Liter Speiseöl: fast sechs Euro statt bislang 1,60 Euro. Die Fahrt mit dem Motorradtaxi zur nächstgelegenen Stadt: zwölf statt wie früher acht Euro. »Alles ist extrem, nichts ist mehr normal. Es gibt nichts mehr, woran wir uns festhalten können«, sagt Hassan. Inzwischen fährt sie gar nicht mehr in die Stadt, um dort etwas zu kaufen – allein die Kosten für das Motorrad würden das Budget auffressen. Von Lebensmitteln ganz zu schweigen. In Ostafrika liegt die Inflation inzwischen bei knapp acht Prozent, die Weltbank warnt bereits vor einem gefährlichen Mix aus steigenden Preisen und stagnierender Wirtschaft. [...]

»Der Krieg in der Ukraine hat uns hart getroffen«, sagt Sarah Maiyo von der Welthungerhungerhilfe, sie ist für die Region um Kesi verantwortlich. »Die Preise haben sich teilweise verdoppelt, aber unsere Budgets sind nicht gestiegen.« Die praktische Konsequenz: Das Geld reicht nicht mehr, um den Hunger zu bekämpfen. [...]
https://www.spiegel.de/ausland/krieg-in-...128311fdd8

Schneemann
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[Kein Betreff] - von Erich - 01.01.2008, 01:35
[Kein Betreff] - von Erich - 01.01.2008, 13:29
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