Südsudan
#17
Mit "umgekehrten Vorzeichen" findet das ganze ja auch in Darfur statt, nur dass sich heir nicht christliche sondern islamisch-sunnitische Stämme oder Ethnien bekämpfen.
Zum Teil sind diese Konflikte zwischen Stämmen auch dort, wo die Ethnien unterschiedliche Religiönen angenommen haben - weshalb dann gleich kolportiert wird, es handele sich um religiöse Konflikte. Das erscheint mir aber eine vordergründige Betrachtungsweise zu sein, die sich mehr an den zufälligen religiösen Gegenbenheiten als an den tatsächlichen ethnischen Ursachen orientiert.
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Zitat:7. Januar 2012, Neue Zürcher Zeitung
Viele Kriegsopfer im Südsudan
Die Uno verspricht Hilfe

mhf. Nairobi ⋅ Im Südsudan versuchen Behörden und ausländische Beobachter, eine Bilanz des grausamen Saubannerzugs zu ziehen, mit dem Milizen der Lou Nuer in den vergangenen Tagen Tod und Verderben in die Gebiete der Murle im Nordosten des Landes gebracht haben. Gleichzeitig mobilisiert die Uno Nothilfe für Zehntausende von Murle, die bei den Angriffen aus ihren Dörfern vertrieben wurden.

Bei den Pogromen im Distrikt Pibor, dem Ziel der Stammesmilizen der Lou Nuer, sollen Anfang der Woche über 3100 Murle getötet worden sein, die Mehrheit von ihnen Frauen und Kinder.
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Die Milizen der Lou Nuer ziehen sich unterdessen in den nördlich gelegenen Distrikt Uror zurück, woher sie stammen. Nach den Berichten treiben sie auf einer Strecke von 15 Kilometern zwischen 50 000 und 80 000 gestohlene Kühe und Rinder vor sich her. Es ist zu befürchten, dass es eher zu neuen Gewalttaten kommt, als dass Friedensbemühungen des südsudanesischen Kirchenrats Früchte tragen.

Sowohl die Lou Nuer als auch die Murle sind Viehzüchter und meiden den Ackerbau. Sie machen sich in Jonglei seit alters Weidegründe streitig. Als Folge von politischen Konflikten und dem Aufstand des abtrünnigen Generals Athor gegen die Regierung in Juba kamen die Stammesmilizen aber in den Besitz moderner Waffen. Die jüngste Runde der Gewalt war offensichtlich die Rache der Lou Nuer für einen Kriegszug der Murle im August. Dabei waren laut den Behörden 742 Personen getötet worden.
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