(Waffe) Neue Maschinengewehre für die Bundeswehr
#55
fazer600:

Das klingt in Prozent natürlich erst mal toll: Doppelt so viele Ladehemmungen bzw halb so viele usw

In realen Zahlen ist der Unterschied so gering, dass er sich durch reinen Zufall erklärt. Würden wir den Test immer wieder und wieder machen, würden sich - wenn man dann alle Zahlen mittelt - diese auf Dauer immer mehr angleichen bis sie gleich wären.

Und nochmal: was sagt die Zahl der Ladehemmungen über den Wert und die Überlegenheit der Waffe an sich aus?

Und nochmal: Ein AK47 hätte bei dem gleichen Test noch mal sehr viel wengier Ladehemmungen als das XM8. Trotzdem ist ein AK47 doch definitiv die schlechtere Waffe. Ich würde jederzeit ein HK416 einem AK47 vorziehen.

Zitat:Das SCAR wurde übrigens bisher noch nicht als Ordonanzwaffe beschafft im Gegensatz zum HK416 und schlechtere Verkäufer sind die bei FN sicher nicht

Auch das FN F2000 hat sich nicht durchgesetzt, was mich sogar ziemlich überrascht hat. Ich habe damals als es rauskam ihm einen riesen Erfolg prophezeit.

Im Endeffekt im echten Einsatz werden die sich alle nicht viel geben, weder das SCAR noch das HK416 noch das STM 556 oder das SIG 516

Das SCAR ist von der Ergonomie und vom Schaft her, von der Balance der Waffe einfach besser. Beim Schießen ist aber der Schaft wesentlich, insbesondere beim Schießen auf bewegliche Ziele. Deshalb spricht man auch davon, dass der Lauf schießt, aber der Schaft trifft.

Das STM 556 hat nun wiederum einige hochinteressante Eigenschaften: Der Gasdruck ist ohne Werkzeug verstellbar, der Lauf kann ohne Werkzeug in kürzester Zeit ausgewechselt werden (ohne dass die Präzision beeinträchtigt wird) und die Waffe kommt extrem lange zeiträume ohne Schmiermittel aus (Trocken).

Das STM 556 kann sehr lange ohne Reinigung und ohne Schmierung Dauerfeuer schießen und die Trefferlage verändert sich nicht mal im Ansatz. Mit der Möglichkeit den Lauf problemlos im Feld zu wechseln könnten Soldaten die Wechselläufe dabei haben damit sogar die Funktion eines lMG übernehmen. Trotzdem ist die Waffe sehr präzise.

Das STM 556 hat daher etliche Alleinstellungsmerkmale, die es allen anderen hier genannten Systemen deutlich überlegen machen, weil kein anderes der hier genannten sie so hat. (ist aber natürlich trotzdem ein AR15 Gehäuse - was man aber eben auch als Vorteil sehen kann - Anbauteile usw)

Zitat:Das DMR ist für mittlere Entfernungen erdacht bis 600-800m, zur Unterstützung der Gruppe,

Genau genommen ist ein ZFG ein halbautomatisches Präzisionsgewehr dass im Rahmen eines Trupp oder einer Gruppe eingesetzt wird. Real werden solche Waffen extrem selten im Bereich von 600 m bis 800 m eingesetzt, obwohl sie es könnten. Real agieren solche Waffen meist auf die normalen Sturmgewehrentfernungen, und dann über diese hinaus vor allem auch im Bereich 400 m bis 600 m.

In diesem Bereich könnte ein präzises Sturmgewehr aber ebenfalls noch wirken (siehe den Link von mir mit den Schüssen des SIG 516 auf 500 m), vorausgesetzt der Schütze hätte die Ausbildung dafür. Daher habe ich erhebliche Zweifel am DMR Konzept insgesamt. Meiner Meinung nach nimmt das DMR einem Granatwerfer in der Gruppe den Platz weg und je mehr Granatwerfer und Flächenwaffen, desto besser. Eine Granate muss nicht zwingend den Mann genau treffen. DMR könnten daher meiner Meinung nach durch Granatgewehre vollständig ersetzt werden, mit einem XM25 kann jedermann auf 800 m einen Feind treffen. Mit einem Präzisionsgewehr ist dass selbst für einen guten Schützen handwerklich anspruchsvoll und die Wahrscheinlichkeit eines Fehlschuss viel höher.

Zitat:Was das G28 betrifft, da hat die BW einfach zuviel gefordert,

Wohl war, aber wieder ein Musterbeispiel für die Verflechtung von HK und BW. Da scheitert das HK417 an den Anforderungen der Bundeswehr. Also wird es über den Umweg des MR308 trotzdem eingeführt. Damit dieses aber die Aufgabe überhaupt übernehmen kann, muß so viel dran gebastelt werden, bis die Waffe 8 kg schwer ist ....

Und HK lehnt sich bequem zurück und sagt: was wollt ihr von uns...die BW hat es doch so bestellt. Wir haben nur den Vertrag eingehalten. Das eine andere Waffe als das HK417/MR308 aber besser geeignet gewesen wäre als DMR, wird unter den Teppich gekehrt, ebenso der Umstand, dass gar keine anderen Waffen überhaupt ernsthaft in Erwägung gezogen wurden.

Anbei, inzwischen ist das G28 noch schwerer, es wiegt inzwischen an die 10,3 kg und das noch ohne Nachtzielgeräte:

Waffe mit Anbauteilen 7,5 kg
Zielfernrohr 3-20-fach x 50 mit Leuchtpunktvisier 1,6 kg
Magazin gefüllt ca. 600 g
Zweibein 450 g
Sturmgriff 150 g

Ach ja - die Quelle:

Ausbildungshilfe
für das Schießen mit dem Zielfernrohrgewehr G28
und den Befehl für die Waffen- und Geräteausbildung
März 2012
DSK IS007521528
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Maschinengewehre der Bundeswehr - von alphall31 - 29.05.2023, 00:06

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