Saudi Arabien vs. Iran
#34
triangolum schrieb:Da die Saudis nun eine Dauerhafte Eingreiftruppe mit anderen Ländern plane, der Jemen die Fähigkeiten, Koordination, diplomatisch wie wirtschaftliche Belastungen prüft muss der Iran darauf reagieren.

Vielleicht sehe ich das Ganze ja noch zu euphorisch, aber ich teile Deine Befürchtungen nicht. Keiner der vom Westen hochgerüsteten regionalen Streitkräfte ist in der Lage einen Abnutzungskrieg zu führen. Dazu fehlt Fleiß, eigenes Fachpersonal, Organisationsstärke, Durchhaltevermögen und nicht zuletzt auch Landfläche und nutzbares Humankapital.

Letztlich hat man die golfarabischen Machthaber jetzt genau da wo man sie haben will. Die Scheichs brauchen mit ihren virtuellen Armeen schnelle Erfolge. Die Zeit ist daher nicht auf ihrer Seite. Wenn man sie bis zum Sanktnimmerleinstag in Gefechte mit zunehmend besseren Milizen zu verwickelt, kommen sie in erhebliche Probleme.

Neben der Zeit ist die Moral ein weiterer Aspekt. Die Krieg der Golfaraber ist sinnlos und ziellos. Dieser dient allenfalls dem Machterhalt von ein paar Königen, dient aber niemandem im Volk. Für die Huthis ist das auf der anderen Seite der gerechteste Kampf den sie sich vorstellen können. Das ist ein geradezu epischer Konflikt. Es ist ein heiliger Verteidigungskrieg, ein epischer Kampf Gut gegen Böse.

Die Basij wurden unter übermächtig erscheinender Besatzung stark, die Hisbollah wurde unter übermächtig erscheinender Besatzung stark, die schiitischen Milizen im Irak wurden unter übermächtig erscheinender Besatzung stark. Wieso sollten die Huthis nicht dieses Potential haben? Wenn diese Petrodollar-Söldner-Gurkentruppe das erste Mal wirklichen Kriegern gegenübersteht, wird sie sich auflösen.

Zitat:Jemen ist quasi unter einer Blockade und nicht mehr wirklich vom Iran aus zu erreichen.

Genau deshalb wäre es geschickt, täglich IL-76er mit "Hilfsgütern" zur exakt gleicher Zeit auf exakt gleicher Route in den Jemen zu schicken. Genau deshalb wäre es geschickt unbewaffnete Schiffe ins Konfliktgebiet zu entsenden. Entweder der Feind zuckt und liefert dem Iran den Vorwand zum aktiven Eingreifen oder der Feind beugt sich seiner notorischen Angst vor dem Iran und unternimmt nichts. Keines der daraus potentiell erwachsenen Szenarien ist in irgendeiner Form beängstigend.
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