Brittaniens neuer Nationalismus
#4
Exirt schrieb:....

Zitat:....
Die Europäische Union hatte Hague nach 20 Minuten noch kein einziges Mal erwähnt. Später verwendete er die Formulierung "Gruppierungen wie die EU". Er sagte außerdem: "Die EU ist dann am Besten, wenn sie sich als flexibles Netzwerk versteht, deren Mitglieder das Beste aus dem machen, was jedes einzelne Land zu bieten hat."...

Man bemerke das diese Rede eine grundsätzliche war.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/grossbritannien-mehr-eu-weniger-usa-1.969297">http://www.sueddeutsche.de/politik/gros ... a-1.969297</a><!-- m -->
Zitat:02.07.2010, 19:39
Großbritannien
Mehr EU, weniger USA

Die neue britische Regierung ändert ihren außenpolitischen Kurs. Unter Außenminister William Hague ist das "besondere Verhältnis" zu den USA so besonders nicht mehr. Die Beziehungen zur Europäischen Union sollen aufgewertet werden.
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Fortan soll gelten, was Hague das "aufgeklärte nationale Interesse" nennt: Britische Außenpolitik, soll das heißen, muss britischen Interessen dienen, und dazu wird der Kreis der Freunde und Verbündeten neu sortiert und erweitert. Bemerkenswert ist dabei dreierlei: das einst "besondere Verhältnis" zu den USA ist so besonders nicht mehr, die Beziehungen zur Europäischen Union sollen deutlich aufgewertet werden, und Kontakte zu aufstrebenden Schwellenländern wie China, Indien, Brasilien oder Indonesien erhalten Vorrang.
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Camerons erste Auslandsreisen führten ihn nach Paris, Berlin und Brüssel. Die Priorität, welche die eigentlich so euroskeptischen Tories mit dieser Wahl der Europäischen Union einräumten, ist einerseits dem proeuropäischen liberalen Koalitionspartner geschuldet, andererseits einem neuen Realitätssinn. Denn in London hat man erkannt, dass man ohne die Partner jenseits des Kanals nicht viel erreicht in der Welt, und dass man gegen sie nur in die Isolation gerät.

Wenn Hague nun ankündigt, die Zahl britischer Vertreter und Diplomaten in der EU zu erhöhen und sich fallweise um Bündnisse mit kleineren EU-Mitgliedern in Mittel- und Osteuropa zu bemühen, dann signalisiert er damit nicht nur Realitätssinn sondern auch Normalität: Paris, Rom, Berlin und Warschau agieren in Brüssel nicht anders.
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natürlich wird das Zeit brauchen - auch die Erkenntnis, dass das Empire inzwischen ohne starke Verbündete auf die Ausmaße einer mittteleuropäischen Mittelmacht geschrumpft ist. Und auch danach stellt sich für die Briten die Frage, wo sie mehr profitieren - von den USA oder der EU.
Bei der EU wären die Briten gleichberechtigte Mitspieler auf "Augenhöhe" mit Frankreich und Deutschland, in der Verindung mit den USA wären die Engländer nicht mal relevante Juniorpartner. Aber letzendlich muss GB selbst entscheiden, auf welche Seite des Atlantiks es eher gehört.
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