Beziehungen USA - Israel
#92
phantom schrieb:Wenn man die Sache nicht kriegerisch lösen möchte, geht es in den Verhandlungen immer um Gerechtigkeit, ein Austausch von Werten im gleichen Mass wo am Schluss beide profitieren. Du argumentierst wie die Israelis, "mir gehört die Schaufel im Sandkasten, du bekommst die Schaufel sowieso nie, weil die nur mir gehören kann. Wenn du nicht hörst, gibt es Dresche." Das ist ein extrem kindisches Verhalten, eben analog dem Verhalten der Israelis. Das kann sich der Zwergstaat Israel nur erlauben, weil man den grossen Bruder (USA) im Rücken hat.
Es geht in Verhandlungen darum dem anderen soweit entgegenzukommen, dass er gemäß deinen Interessen handelt.
Ein Ausgleich mit dem gegenüber muss nicht stattfinden, im Gegenteil, es kann eine höchst unausgeglichene Geschichte sein, vor allem wenn das Machtgefälle so groß ist wie in diesem Fall.
Interessen haben nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Deine Vorstellungen führen nur dazu, dass dich dein Gegenüber ausnutzt.

phantom schrieb:Geschwafel aus der Optik des Besitzenden ..., eine massive Bedrohung aus einem Kleinstaat gegenüber allen Staaten in der Region.
Bedrohung nur wenn man symmetrisch gegen diesen Kleinstaat agieren will.
Und was ist besser, nukleare Bedrohung oder Krieg?

phantom schrieb:Das interessiert nicht was der Kleinstaat Israel dazu meint, wenn jeder Staat in der Region das gleiche Recht einfordert, hast du ein Pulverfass mit 1000 Lunten, es braucht nur ein Streichholz runterfallen und es gibt einen Riesenknall.
Richtig, darum ist es auch geboten alles zu tun um die Entstehung weiterer Atomwaffenstaaten zu verhindern.
Es ist jedoch nicht geboten das Sicherheitsgefüge in der Region über den Haufen zu werfen. Damit schüttest du nur das Kind mit dem Bade aus, erzeugst Instabilität die du eigentlich verhindern willst.

Zitat:
Zitat:Eben nicht. Tatsächlich haben die Herrscher in Riad, Amman und Abu Dabi viel eher mit einer möglichen iranischen Bombe ein Problem als mit der existierenden israelischen Bombe.
Lustig wie du immer auf die anderen zeigst ... wie Kinder im Sandkasten.

Es führt zu nichts die Dinge isoliert zu betrachten und ändern zu wollen. Geopolitik ist ein Kartenhaus, die Veränderung einzelner Faktoren kann eine Kettenreaktion zur Folge haben die das ganze Haus einstürzen lässt. Oberste Maxime muss es immer sein Stabilität zu erreichen bzw. zu erhalten. Wenn der Status Quo Stabilität verspricht wäre es falsch ihn über den Haufen zu werfen.

Zitat:
Zitat:Israel und die sunnitischen Länder stehen geeint gegen die iranischen Ambitionen.
:lol: Die wollen generell keine Atomwaffen in der Region, sie sind sicher nicht geeint mit Israel in der Umsetzung dieses Wunsches ... wie kann man sich nur die Realität so schön schwafeln. Um solch ein Sätzchen formulieren zu können, müsstest du die sunnitischen Länder befragen, ob sie die israelische Atombombe befürworten ... und da erwartest du 100%-ige Zustimmung. :roll: Eieiei.

Die arabischen Herrscher wollen im Zweifelsfall auch kein Israel in der Region. Wunschträume entfalten in der Regel aber keine praktische Relevanz und schließen Zusammenarbeit nicht aus.
Jerusalem und die arabischen Herrscherhäuser liegen in Sachen Iran auf einer Linie. Die Zusammenarbeit auf informeller Ebene ist eng und so weitgehend, dass dadurch auch eine Entspannung bezogen auf andere Bereiche des zwischenstaatlichen Miteinanders eingetreten ist.

Zitat:
Zitat:Aber erläutere doch mal wie du dir das so vorstellst.
Ich stell mir das in erster Linie so vor, dass die USA nicht nur die Wünsche Israels erfüllt. Das wäre mal ein wichtiger Anfang und ich denke bei den Demokraten ist mittlerweile die Einsicht gereift, dass mit der einseitigen Bevorteilung einzelner Staaten nicht mehr so weiter verfahren kann. Das extremste Beispiel ist Israel in der Reihe von protektionierten Staaten, denen man alles erlaubt. Jegliche UNO-Resolutionen mit dem Veto-Recht blockiert, bei anderen aber peinlichst genau auf deren Einhaltung pocht.

Zitat:Man streicht alle Unterstützung und Militärhilfen, man enthält sich des Vetorechts bei UNO-Sanktionen gegenüber Israel. Man strebt die Zweistaaten Lösung in der UNO konsequent an und arbeitet entsprechende Lösungen mit den Europäern aus, die dann mehrheitsfähig sind.

Verstehe ich nicht. Wie führt das dazu, dass Israel seine Atomwaffen abschafft?
Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass eine Abkehr der USA von Israel den gegenteiligen Effekt zur Folge hätte? Warum soll Israel auf dieses Kernelement eigener Souveränität verzichten wenn es wie du forderst von allen Seiten angegangen würde?
Weil du es gerne so hättest? Internationale Politik läuft so nicht.

Zitat:Aus der Optik der Israelis gibt es keine Flurschäden, es ist ja alles in Ordnung ... ausschliesslich aus dieser isolierten Optik betrachtest du die Geschichte.
Das war nicht der Kern meiner Frage. Ich wiederhole, was wären die Flurschäden einer atomaren Entwaffnung Israels? Lohnt sich das dann überhaupt?

Zitat:Klar, der Israeli denkt auch er verhalte sich rational, genau das ist das Problem. Es denken alle in der Region sie seien rational, aber keiner ist es, sonst würde es ja nicht dauernd knallen.
Seit wann schließt Rationalität militärische Konflikte aus?
Aber ich weiß schon, das eigentliche Problem ist, dass die Akteure dort unten nicht so denken wie wir das wollen. Wenn das anders wäre wäre alles ganz einfach.
Ich halte diesen Ansatz um dein Vokabular zu bemühen für ziemlich kindisch.

Zitat:
Zitat:Wenn du etwas Geopolitisch erreichen willst ist es immer ein guter Ansatz deinen Gegenüber zu verstehen. Und ein noch viel besserer Ansatz ist es dann, den anderen nicht gleich als dümmer einzuschätzen als man selbst ist.
Das Gefasel interessiert nicht, man kann nur das Resultat messen und das ist zweifellos völlig unbefriedigend ... seit Jahrzehnten!! Ergo, sind jede Menge uneinsichtige, intolerante, zu keinerlei Kompromissen bereite Schwachköpfe am Werk/Ruder. Alles andere ist nur ein permanent sich selbst belügende Wiederholung. Du kannst nicht sagen du hast es gut gemacht, wenn es dauernd knallt.
Zu sagen die Realitäten vor Ort interessieren nicht weil die Situation vor Ort verglichen mit der in Europa besser sein könnte ist kein tragfähiger Ansatz. Da sind wir wieder bei Wunschvorstellungen angelangt.
Propier doch mal einen anderen Ansatz. Könnte die Situation denn nicht auch noch viel schlechter sein? Ist sie jetzt so schlecht, dass man sie unbedingt über den Haufen werfen müsste? Kommt dann was Besseres nach?
Wie viele Syrien willst du erleben, bevor du akzeptierst das der unbefriedigende Status Quo im Zweifelsfall die bessere Alternative ist?

Zitat: Mit Konfrontation kann man es nicht lösen, es muss jeder Zugeständnisse machen ... aber es ist offensichtlich so, dass sie in ihrer kultivierten Streiterei aufgehen. Die Idioten können nicht mehr ohne, ansonsten würden sie in Ihrer Planlosigkeit ja ihre Glaubwürdigkeit beim Volk verlieren. Das Einfachste ist IMMER auf den äusseren Gegner zu verweisen, das überdeckt alle inneren Probleme eines Landes.
Zu was führt denn Uneinigkeit im Inneren? Wer soll herrschen, der Mob auf der Straße oder der Despot im Palast?
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