Pakistanisch-iranischer Gegensatz
#7
Es ist allgemein bekannt, dass Taliban dazu neigen, Bombenanschläge gegen andere Religionsgruppen zu verüben. Sofern die Terroristen nicht von Dritten angeheuert/befördert wurden, war hier sicherlich nicht staatlich motivierter Terrorismus im Spiel.

Nach meiner Einschätzung der Lage haben weder Pakistan noch der Iran ein gesteigertes Interesse an gemeinsamen Konflikten. Afghanistan ist derzeit (in der Vergangenheit war das auch anders) kein wirklich interessantes Schlachtfeld für pakistanisch-iranische Machtspiele.

Nach dem Abzug der NATO aus Afghanistan wird die Wiederherstellung von Sicherheit und Zivilleben dort vor allem in der Verantwortung dieser beiden Nachbarstaaten liegen. Möglich, dass dann ein Spagat aus gemeinsamen Sicherheitsinteressen und Konkurrenzkampf vollführt werden muss.

Der pakistanische Staat hat in jedem Fall weiterhin erhebliche Schwierigkeiten damit, die Sicherheit seiner Bürger und der Bürger seiner Nachbarländer zu gewährleisten. Jahrzehnte der gezielten Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung haben dort ebenso Wirkung hinterlassen, wie Unterentwicklung in der Peripherie, Korruption und Unterwanderung von Polizei und Militär dort verhindern, dass sich die Situation in den Grenzgebieten in naher Zukunft erheblich verbessert.

Vor allem die CIA-ISI-Taliban Connection war für den pakistanischen Staat nachhaltig schädlich und die Folgen sind auch nicht über Nacht zu beseitigen. Heute, nach dem Zerfall dieser Allianz, tobt innerhalb des pakistanischen Staatsapparats ein regelrechter Krieg zwischen US-Geheimdiensten, dem ISI und den Taliban. Insofern sind Inder, Iraner und Afghanen auch gut beraten, ein gewisses Maß an Geduld und Vorsicht dem gemeinsamen Nachbarn Pakistan gegenüber aufzubringen.
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