Tunesien
#15
Erich schrieb:
Zitat:mit solchen Unruhen gegen absolutistische Herrscher zeigt ein Volk die zunehmende Reife zur Demokratie. Man denmit solchen Unruhen gegen absolutistische Herrscher zeigt ein Volk die zunehmende Reife zur Demokratie. Man denke nur daran, wie in Europa die Demokratien in den "Geburtswehen" lagen - der Sturm auf die Bastille, die Räterepublik in Deutschland ....
Um ein etabliertes System zu ändern, scheint es (mit Ausnahmen) zumeist solcher Unruhen zu bedürfen. Natürlich werden immer auch extreme Kräfte versuchen, solche Unruhen für sich zu nutzen.
In islamischen Ländern wie Tunesien schreit dann immer gleich jemand von der "islamistischen Gefahr". Die sehe ich gerade in Tunesien, das ich aus eigener Anschauung kenne, nicht. Ganz im Gegenteil - gerade Tunesien ist ein Land mit guter Bildung, das nach meiner Überzeugung reif für eine stabilie Demokratie ist.
Diese Demokratie muss aber soweit möglich selbst "erkämpft" werden. Die Intervention einer fremden Macht wäre nur Kontraproduktiv. ke nur daran, wie in Europa die Demokratien in den "Geburtswehen" lagen - der Sturm auf die Bastille, die Räterepublik in Deutschland ....
Um ein etabliertes System zu ändern, scheint es (mit Ausnahmen) zumeist solcher Unruhen zu bedürfen. Natürlich werden immer auch extreme Kräfte versuchen, solche Unruhen für sich zu nutzen.
In islamischen Ländern wie Tunesien schreit dann immer gleich jemand von der "islamistischen Gefahr". Die sehe ich gerade in Tunesien, das ich aus eigener Anschauung kenne, nicht. Ganz im Gegenteil - gerade Tunesien ist ein Land mit guter Bildung, das nach meiner Überzeugung reif für eine stabilie Demokratie ist.
Diese Demokratie muss aber soweit möglich selbst "erkämpft" werden. Die Intervention einer fremden Macht wäre nur Kontraproduktiv.
Ich stimme dir hier in einigen Bereichen zu. Ich meine auch, dass Tunesien viel Potenzial hinsichtlich einer Demokratisierung hat, bzw. sehe nicht wirklich die Gefahr einer Islamisierung. Auch sehe ich hier eine Einmischung als kontraproduktiv an. Die Tunesier sollen hier ihre Sache selbst regeln, und das können sie auch.

Allerdings stimme ich dir nicht ganz zu, was die Beispiele "Räterepublik" und "Bastille-Sturm" in Bezug auf Demokratiereife eines Volkes aussagen könnten, bzw. meine, dass beide Bsp. etwas fehl am Platz sind. Die Rätesysteme waren keine Vorboten einer florierenden Demokratie, sondern ein Mittel zum Zweck gegen Monarchie, Krieg und Kaiser sowie häufig ein verlängerter Arm bolschewistischer Einmischung. Und die Räte wollten auch von einer Demokratie nach unserer Prägung eigentlich nichts wissen, sondern strebten ihr Ideal an, was aber nicht demokratisch gewesen wäre, sondern allenfalls die Beförderung einer Ideologie unterstützt hätte. Und beim Bastille-Sturm sei daran erinnert, dass noch (fast) nie ein Umsturz derart viel Blut (bzw. Enthauptete) gefordert hat wie dieser. Und danach wurde auch nichts demokratisch, sondern Napoleon ernannte sich zum Monarch und überzog Europa mit zahlreichen Auseinandersetzungen, die Millionen Opfer forderten.

Im Falle Tunesiens gilt abzuwarten, was sich aus dem Vakuum entwickelt. Ich vermute ja, dass die Flucht Alis auch damit zusammenhängt, dass ihm seitens der Polizei und des Militärs die Unterstützung verweigert wurde. Und dann wiederum gilt es abzuwarten, was diese Machtfaktoren von einer Demokratisierung halten, bzw. welche Ziele diese verfolgen. Schlimmstensfalls folgt Ali ein Militär oder ein Präsident von des Militärs Gnaden nach...

Schneemann.
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