Venezuela vs Honduras
#21
Zitat: Ausgangsbasis ist der Putsch durch das Militär in Honduras, also durch die eher rechten alten Eliten, die den Staat als Privateigentum betrachten:
diese Gruppierungen haben schon vor Jahren einen "Kleinkrieg" 1981 bis 1990 gegen Nicaragua geführt ....
Naja, also das ist recht einfach dargestellt. In den Jahren seit Ende des Kalten Krieges haben sich in den mittel- und südamerikanischen Staaten teils sehr erfreuliche, aber noch teils zarte Demokratie-Pflänzchen entwickelt, die sich jenseits von rechten Schwadronen und linken Untergrundgruppen bewegen. Und dies liegt schlicht daran, dass die Machtblöcke von einst, die USA und die ehem. UdSSR/Kuba-Fraktion so sich nicht mehr stellvertretend bekriegen und ihre Anhänger füttern.

Nur sind in dieses Vakuum in den letzten Jahren linke Volkstribune und Westentaschendiktatoren à la Chavez eingezogen, die die neu entstandenen demokratischen Strukturen untergraben und ausgenutzt haben, häufig zu eigenen Gunsten und zur Zementierung eines eigenen, fast uneingeschränkten Herrschaftsanspruchs. Das sieht man auch am Comeback Ortegas in Nicaragua. Der Mann ist ein Kriegsverbrecher, regiert heute aber wieder das Land, das er jahrelang mit Krieg heimgesucht hat. Und Zelaya hat sich Chavez angebiedert, ja sich ihm fast aufgedrängt, auch durch seinen Beitritt zu diesem kruden Staatenbund ALBA. Und die alte, konservative Elite im Lande sah eben das eigene Land schon auf dem Weg in eine Ortega/Chavez-„Republik“ und hat ihn kurzerhand aus dem Amt gejagt.

Als Demokrat kann man den Putsch nicht gutheißen, aber man kann nachvollziehen, warum er zustande kam. Das hat insofern nichts mit Privateigentum zu tun, sondern eher mit dem Versuch von Zelaya, sich schön einzunisten und eine an den Chavez’schen Populismus sich anlehnende Diktatur zu begründen.

Schneemann.
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