Weltweite Pandemien / Epidemien / Seuchenausbrüche
Nein, das sehe ich anders. Eben dadurch, dass man erst einmal beschwichtigend mit einem erwiesenermaßen gefährlichen Erreger umgeht, leistet man dem späteren Chaos und der nachfolgenden Panik Vorschub, weil die Menschen sich erst einmal - was völlig natürlich ist -, daran festklammern, dass eine Seuche doch nicht so schlimm ist. Greift sie dann aber um sich und wütet stärker als erwartet und entgegen der offiziellen Aussagen, dann sind Panik und Chaos erst recht vorprogrammiert.

Es gibt dazu auch interessante Bsp. aus der Pestzeit (nachlesbar bei z. B. Klaus Bergdolt: Die Pest. Geschichte des Schwarzen Todes. C. H. Beck, 3. Aufl., München 2017; ebenso bei Manfred Vasold: Pest, Not und schwere Plagen. Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute. Bechtermünz, Augsburg 1999): Man wusste nicht so recht, was hier wütet, da man über den Erreger bzw. die Infektionsketten faktisch nichts wusste - und hatte deswegen beschwichtigt, v. a. auch seitens der Mönche. In der Folge, als die Krankheit dann um sich griff, kam es zu apokalyptischen Szenen.

Hinzu kommt, dass die Seuche in manchen Gebieten ca. 7% der Menschen tötete, in manch anderen Gebieten und Städten aber bis zu 60%. Zwar sind die Zahlen aus dem 14. Jahrhundert leider teils unvollständig, aber niemand käme auf die Idee, nur weil an manchen Orten nur 7% starben, zu sagen, dass man die Gefahr nicht übermäßig betonen solle.

Schneemann
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