Römisches Schlachtfeld im südlichen Niedersachsen entdeckt
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Zitat:Neue Erkenntnisse der Schlachtfeldforschung
Wie der Krieg erfunden wurde

21.04.2012, 18:30
Von Hubert Filser

Nahkampf oder Fernwaffen, Frontalangriff oder aus dem Hinterhalt: Vor 7000 Jahren erfanden Menschen die organisierte Gewalt. Die Schlachtfeldarchäologie rekonstruiert Kampf-Szenarien und verändert so die Sicht der Geschichte: Die Römer zum Beispiel kämpften länger als gedacht in Germanien.

Dicht stehen die Bäume nahezu den gesamten Hang hoch. Der Bergrücken weiter oben wirkt unpassierbar. Für die römischen Soldaten ist es aber der einzige Weg zurück in den Süden. Die eigentliche Passhöhe haben die germanischen Gegner versperrt

Doch trotz der Hanglage und der Angriffe aus dem Hinterhalt gelingt es den Römern, ihre überlegenen Waffen einzusetzen. Massive, geschmiedete Katapultbolzen jagen durch den Wald, die Pfeile der syrischen Bogenschützen zeigen ebenfalls Wirkung. Die Römer siegen, wenn auch mit großen Verlusten ihres mehrere zehntausend Mann starken Heeres. Diesmal, es ist das Jahr 235 nach Christus, müssen sich die Germanen geschlagen geben.

Das Szenario lässt sich aufgrund von neuesten Ausgrabungen am Harzhorn in Niedersachsen rekonstruieren. Es ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie die sogenannte Schlachtfeldarchäologie die Sicht der Geschichte verändert.
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Bisher lassen zwei Stellen mit zahlreichen Funden im mehr als zwei Kilometer langen Schlachtfeld ahnen, wie erbittert die Kämpfe waren. "Der Kampfplatz liegt an der engsten Stelle einer überregionalen Trasse", sagt Meyer. "Es ist der beste Ort, um sich einer Armee in den Weg zu stellen." Offenbar sollten die Römer in eine Falle gelockt werden, zwischen einem Sumpf und dem Bergrücken. Doch diesmal siegten die Römer, eine aus vielen Teilen des Reichs zusammengesetzte Kampftruppe, vermutlich aufgrund der überlegenen Militärmaschinen. Sie zogen aber nach ihrem Sieg schnell in Richtung ihrer rund 350 Kilometer entfernten Heimatlager jenseits des Limes.

Die Funde widerlegen, dass die Römer bereits mit der Varusschlacht im Jahr 9 nach Christus endgültig geschlagen waren. Für diese Behauptung gab es bislang nur unsichere historische Quellen. Die Ausgrabungen am Harzhorn zeigen, dass noch im 3. Jahrhundert ein gewaltiges römisches Heer das Kernland der Germanen durchstreifte, bis zu 15 Tagesmärsche tief in deren Gefilde vordrang. "Mit einer solch massiven Militärpräsenz derart weit innerhalb der Germania Magna war nicht zu rechnen", sagt Meyer.

Die Forscher wollen einzelne Phasen eines Kampfes rekonstruieren

Solche detaillierten Analysen bietet nur die Schlachtfeldarchäologie.
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