(Zweiter Weltkrieg) Gründe für japans Niederlage im Pazifikkrieg
#14
Nasenbär schrieb:
Zitat:Pearl Harbor und Taranto waren irrelevant, das waren Angriffe auf Schiffe im Hafen. Die britischen Malta-Konvois, der Kanaldurchbruch von Scharnhorst und Gneisenau, aber auch die Versenkung von PoW und Repulse haben gezeigt, daß manövrierene Schlachtschiffe kein leichtes Ziel sind und durchaus in Reichweite von Flugzeugen operieren können.
Hmm, das sehe ich ein wenig anders. Man kann die Malta-Konvois und den Kanaldurchbruch nicht als Bsp. dafür heranziehen, dass Schlachtschiffe/Großkampfschiffe keine leichten Ziele gewesen wären. Im ersten Fall waren die Schlachtschiffe nicht alleine, sondern von einer Vielzahl flak-starker Geleitschiffe umgeben und weiterhin darf man auch nicht vergessen, dass die Briten die Enge bei Pantelleria/Sizilien/Kap Bon bewusst NICHT mit Großkampfschiffen durchfahren haben - vor allem bei Operation "Pedestal" war dies sogar explizit Teil des Plans - wegen der Luftgefahr infolge der Nähe der sizilianischen Flughäfen (und auch wegen Kleinkampfmitteln, wie z. B. S-Booten).

Im zweiten Fall haben mehr als 200 landgestützte deutsche Jäger die Kriegsmarine-Schiffe gesichert (neben zahlreichen Kleinkampfschiffen, 3 T-Boot-Flottillen, 6 Zerstörern, 21 Minensuchern, etc. insgesamt mehr als 100 Fahrzeuge) und zudem haben die Briten äußerst stümperhaft infolge einer umfassenden deutschen Radarstörung agiert. Gerade mal rund 60 Maschinen haben den Verband gefunden und die wurden zerfleddert von Flak und Jägern, weil sie zeitversetzt ankamen. Man darf auch nicht vergessen, dass die deutschen Schlachtschiffe an die Fahrrinnen innerhalb des Kanals gebunden waren, also das von dir genannte Manövrieren eh schon eingeschränkt war (abgesehen davon musste keines der drei deutschen Großkampfschiffe Torpedos ausweichen, weil die Angreifer gar nicht dicht genug herankamen).

Und was den Fall der Force Z angeht: PoW und Repulse waren sicher sehr flak-starke Schiffe, aber ihre Eskorten (vier Zerstörer) waren dies nicht gerade, besonders nicht die älteren Typen. Das Resultat ist bekannt. Insofern: Schlachtschiffe mit einer sehr guten Eskorte können einen Angriff abwehren, aber Schlachtschiffe alleine konnten dies meiner Meinung nach damals so nicht (beweist auch der Untergang der Bismarck; sie war alleine, modern und schnell, hatte eine relativ starke Flak und konnte frei manövrieren, wurde aber getroffen), wenn der Angriff halbwegs konzentriert erfolgte und die Sicherung nicht oder nur schwach vorhanden war. Und Yamamoto wusste dies.

Nasenbär schrieb:
Zitat:Im Nachhinein weiß man, daß die alten Schlachtschiffe irrelevant für den Pazifikkrieg waren, aber die psychologische Wirkung der Versenkung war enorm, wenn auch nicht so wie die Japaner es sich erhofft haben.
Ja und nein. Zunächst: Du hast recht, wenn du sagst, dass die psychologische Wirkung verfehlt wurde. Einverstanden. Aber das die alten Schlachtschiffe irrelevant gewesen sein sollen, ist so nicht ganz richtig. Für Küstenbeschießungen bei den Landungen waren sie sehr wichtig (Stichwort z. B. "Shuri") und man darf auch nicht vergessen, dass Jesse Oldendorfs "alte" (d. h. mit Radar, etc. nachgerüstete) Schlachtschiffe z. B. die Nachtschlacht in der Surigao-Straße 1944 entschieden haben. Sicher, die zahlenmäßige Übermacht lag bei den Amerikanern, aber wenn die alten 21-Knoten-Schiffe mit ihren radargesteuerten 35,6- und 40,6-cm-Geschützen nicht gewesen wären, hätte die Schlacht anders verlaufen können (rein spekulativ meinerseits); es wäre zumindest fraglich gewesen, ob die Kreuzer sich gegen die japanische Kampfgruppe aus u. a. zwei Schlachtschiffen (auch wenn eines schon schwer torpediert worden war) hätten durchsetzen können.

Nasenbär schrieb:
Zitat:Für die Beschießung von Midway waren Kongo und Hiei vorgesehen und ausreichend. Die erste Schlachtschiff-Division war ausdrücklich als Deckungsgruppe vorgesehen und in dieser Funktion 300nm hinter den Trägern nutzlos...
Korrekt, habe ich gerade nochmal nachgelesen... :wink:

Schneemann.
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