USA vs. Nordkorea
Zwar würden die Großmächte ihre Ansichten und machtpolitischen Ambitionen in die Option einer Wiedervereinigung mit Sicherheit einfließen lassen wollen, die entscheidende Frage aber wäre auch, ob die Koreaner sie sich aktuell überhaupt wünschen. Im Süden gibt es, bei aller Aversion gegen das irrlichternde Regime im Norden, große Sorgen dahingehend, dass der Süden eine "Wiedervereinigung" im deutschen Rahmen gar nicht stemmen könnte.

Die Kosten für die südkoreanische Volkswirtschaft wären wesentlich höher, pro Person gesehen, als dies bei der deutschen Einigung der Fall war. Zudem ist der Norden im Vergleich mit der DDR quasi eine verödete Trockensteppe. Banker und Politiker im Süden haben solche Szenarien schon in den frühen 2000ern durchgerechnet und waren ziemlich ernüchtert. Wenn, dann würde man nach dem Sturz der Kim-Clique eher erst einmal die Trennung aufrechterhalten wollen - vielleicht mit einem weniger unberechenbaren General an der Spitze - und dann das Land über ein Jahrzehnt (oder länger) im wirtschaftlichen und demokratischen Aufbau unterstützen und langsam an den Süden heranführen wollen. Erst dann könnte man über eine echte Vereinigung nachdenken. Alles andere würde den Süden quasi in den Bankrott treiben.

Schneemann.
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