(Land) MBT Leclerc von KNDS Nexter
#30
Zitat:Allez, noch ein plan B
Bei einer Verzögerung des zukünftigen deutsch-französischen (MGCS) Panzers könnte das Heer seine Leclercs bis 2050 behalten.

von Laurent Lagneau - 22. November 2022
OPEX 360 (französisch)

Während das Luftkampfsystem der Zukunft [SCAF] Turbulenzen erlebt, steckt der künftige deutsch-französische Kampfpanzer, der im Zentrum eines "Systems von Systemen" namens MGCS [Main Ground Combat System] stehen soll, im Schlamm fest.

Das Programm, das wie der SCAF 2017 gestartet wurde, hätte eigentlich keine unüberwindbaren Probleme bereiten dürfen, da es dem Joint Venture KNDS, bestehend aus dem französischen Unternehmen Nexter und dem deutschen Unternehmen Krauss-Maffei Wegman [KMW], anvertraut werden sollte. Im Klartext: Es sollte keine Schwierigkeiten mit einer fairen Aufgabenteilung zwischen den beiden Partnern geben, gemäß den Prinzipien, die von Anfang an festgelegt worden waren...

Nur hat Deutschland, dem die Leitung des Projekts anvertraut wurde, Rheinmetall durchgesetzt... Dies hat die Gleichung sehr verkompliziert... bis zu dem Punkt, dass sie derzeit keine Lösung hat, da die Meinungsverschiedenheiten, insbesondere in Bezug auf die Hauptbewaffnung des zukünftigen Panzers, immer noch nicht überwunden sind. Darüber hinaus hat der Bundestag [Unterhaus des deutschen Parlaments] noch immer nicht die erforderlichen Mittel zur Finanzierung der nächsten Phase freigegeben. Das bedeutet, dass das MGCS immer noch in der Phase der Konstruktionsstudie (SADS Part 1) feststeckt, die seit mehreren Monaten immer wieder verlängert wird.

Zu allem Überfluss hat Rheinmetall kürzlich einen neuen Kampfpanzer, den KF-51 "Panther", vorgestellt und ihn als potenziellen Nachfolger des aktuellen Leopard 2 präsentiert, obwohl es hieß, dass dieser - wie auch der französische Leclerc - durch das MGCS ersetzt werden sollte.

Inzwischen ist dieses Zaudern für das Heer nicht gerade förderlich. Nachdem sie im August die Hypothese einer "französisch-französischen" Lösung für den Ersatz des Leclerc-Panzers aufgestellt hatte, war ihr Generalstabschef [CEMAT], General Pierre Schill, im Juli der Ansicht, dass Berlin einen "politischen Akt" setzen müsse, um das MGCS aus der Sackgasse zu holen. Und dieser Akt ist bis heute nicht gekommen....

Für den Generaldelegierten für Rüstung (DGA), Emmanuel Chiva, der das Thema bei einer Anhörung in der Nationalversammlung im Oktober kurz ansprach, ist "dieses Programm [das MGCS] für die Entwicklung der europäischen industriellen und technologischen Verteidigungsbasis [BITD] von entscheidender Bedeutung".

"Wie bei jeder Zusammenarbeit muss jeder sein Interesse finden, mit einer ausgewogenen deutsch-französischen Verteilung, was für die Entwicklung der Gesellschaft KNDS, dem europäischen Joint Venture zwischen Krauss-Maffei Wegmann und Nexter Defense Systems, unerlässlich ist", so Chiva, ohne jedoch Rheinmetall zu erwähnen...

Wie dem auch sei, vor den Senatoren sprach General Schill vom Horizont 2040, "spätestens", um die Leclercs zu ersetzen... und nicht mehr 2035, wie zuvor. In der Zwischenzeit müssen sie bis zu diesem Termin geführt werden.

"Im Hinblick auf ein Lebensende bis spätestens 2040 werden die Leclerc-Fahrzeuge auf ihre Veralterung hin untersucht. Die laufende Zuverlässigkeitssteigerung ist also minimal, das Haupt-Erdkampfsystem [oder Main Ground Combat System, MGCS] soll die Nachfolge antreten", sagte der CEMAT und bezog sich dabei auf das Programm Leclerc XLR, das die Modernisierung von 200 Panzern bis 2030 vorsieht.

Er fuhr fort: "Sollte es zu Verzögerungen kommen, könnten wir den Umfang des Leclerc-Upgrades auf 2050 ausdehnen, was beispielsweise die Digitalisierung der Beobachtungsmittel beinhalten könnte".

General Schill erwähnte dies nicht... Wie er den Abgeordneten jedoch bereits zuvor mitgeteilt hatte, sollen die Leclerc mit aktiven Schutzsystemen (APS) vom Typ "Hard Kill" ausgestattet werden, die ein Projektil vor dem Aufprall auf eine Panzerung erkennen und zerstören können. Ein solches Gerät ist derzeit nicht für das Leclerc XLR-Programm vorgesehen.

In jedem Fall, so der CEMAT abschließend, "denken wir über einen neuen Fahrplan für unsere Panzerfähigkeiten nach: Der zentrale Entscheidungspunkt wird das Lebensende des Leclerc sein.
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