Myanmar - Burma
#18
In diesem Punkt Erich halte ich deine Argumentation für ziemlich verfehlt. Sie ist in meinen Augen eine sehr regime-freundliche Version, die den Militärs eindeutig zu viel an guten Absichten unterstellt.

Schauen wir uns die Lage an: Das betroffene Gebiet in riesig, wir reden hier nicht von einem kleinen Hochwasser irgendwo, sondenr hier sind ja letztlich Hunterttausende betroffen! Da braucht man zig Hunderte, ja sogar Tausende an Spezialisten für Wasseraufbereitung, Ärzten, man braucht Gerätschaften und Personal, um eben jene zu betreiben.
Dazu noch Logistik, um eben jene Hilfsgüter und Nahrungsmittel zu verteilen.

Nun kann man natürlich über die Nachrichtenlage diskutieren. Insofern aber Berichte wie die von Antonia Rados (ZDF) stimmen, kann ich deinen Ausführungen nichts abgewinnen. Sie berichtete illegal aus den betroffenen Gebieten und besuchte auch eine mittelgroße Stadt. Schlimm war der Anblick, doch viel seltsamer war, dass in der Stadt zwar Militär da war, aber keinerlei Hilfe von eben jener geleistet wurde! Und dies war die Schilderung der Bewohner, die die Reporterin vor den Militärs warnte. Angesichts solcher Beriche fällt es mir schwer deinen Erklärungen zu glauben. Es fällt mir noch schwerer, wenn laut Spiegel die USA an der thailändisch-burmesischen Grenze Helikopter stationiert haben, die aber keine Fluggenehmigung erhalten für Burma und tatenlos zuschauen müssen und warten. Es fällt mir noch schwerer, wenn UN-Organisationen ellenlange Verhandlungen mit dem burmesischen Militär führen müssen, um endlich helfen zu können. Ich kann mit deinen Ausführungen nichts anfangen, wenn man sich daher mal die Lage genau anschaut: Erst wird ausländische Hilfe, auch von UN-Organisationen abgeblockt, dann nach langen Verhandlungen und hohen Auflagen ist das burmesische Militär bereit die Güter zu nehmen und selbst zu verteilen und dann sieht man Berichte, dass das Militär vor Ort ist, aber nichts macht. Auch wurde berichtet, dass vereinzelte erlaubte Hilfstransporte von der thailändischen Grenze aus nach eben jener sofort konfisziert wurden und vom Militär übernommen wurden. Da ging es einfach nur darum, die Ausländer und ausländische Hoheitszeichen rauszuhalten und das Militär in seiner allmächtigen Position profilieren zu können.
Wie geschrieben, US-Hubschrauber stehen bereit, die USA musste mehrere Tage verhandeln, bis am Montag endlich ein Flugzeug mit Hilfsgütern in Thailand landen durfte. Da steckt Strategie dahinter, das Ausland rauszuhalten und die Bevölkerung über gezieltes Darbenlassen noch weiter mürbe und gefügig zu machen für das Militär.
Und Erich, wie Oppositionelle berichten, geht das burmesische Militär bei der Manipulation des Referendums anders vor als lupenreine demokraten wie Putin, in Burma kann man Leute noch ganz offen auf der Straße bedrohen und entsprechend Propaganda machen. Ich glaube kaum, dass die burmesischen Machthaber das beobachtet sehen wollten.

Gegen deine Vermutungen sprechen nunmal viele momentan vorliegende Beobachtungen...
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