Iran
Der Iran betrachtet meiner Ansicht nach aus seiner Vergangenheit heraus alles wie eine Fermatsche Primzahl. Das ist ebenso ein Problem wie die Unterschätzung des Feindes und ebenso mangelnde strategische Weitsicht.

Im weiteren geht vieles was seitens des Iran bzw. vieler Iraner angenommen wird zu weitgehend in Richtung einer Beschuldigungskultur (was die große Schwäche der arabisch-islamischen Welt ist). Und in der Kombination beider Faktoren wird zu wenig erkannt, wo man selbst versagt und dass ist nicht primär bei der Bekämpfung ausländischer Einflüsse und nicht primär bei der Bekämpfung von außen kommender Gewalt, auch wenn es diese natürlich zweifelsohne gibt.

Die Verwechslung von Ursachen und Wirkungen destabilisiert den Iran besser als es jeder ausländische Geheimdienst könnte, bzw. umgekehrt ist eine solche Destabilisierung von außen nur möglich, weil der Iran in eine solche Haltung verfallen ist. Die Idee die Getreuen um die eigene Flagge zu sammeln und durch die Bedrohung von Außen die Kohäsion zu stärken spielt sicher auch eine Rolle, aber das trägt nicht beliebig lange für sich allein.

So weit es mein sehr beschränkter Einblick in die iranischen Verhältnisse zulässt, war Ahmadineschād meiner rein privaten Einschätzung nach jemand, der trotz all seiner Rethorik und seinen sonstigen Einstellungen die tatsächlcihen Probleme des Iran eher erkannte. Wäre er 2021 zur Wahl zugelassen und eventuell gewählt worden, so stünde der Iran meiner Ansicht nach jetzt besser dar bzw. wären die Proteste eventuell verhinderbar gewesen. Rein persönlich schätze ich Ahmadineschād recht hoch ein, wie wird er im Iran selbst gesehen bzw. von dir ?

Den Einfluss von Chamenei halte ich hingegen in bestimmten Aspekten für negativ, einzelne Aspekte wie beispielsweise das Verhältnis zu Azerbeidschan hattest du ja auch schon genannt.
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