(Amerika) Streitkräfte der USA - allg. Sammelthread
phantom:

Es sollte nie das Ziel sein, Quantität einfach nur zu erhalten oder dadurch zu erhalten, indem man durch eine höhere Qualität der Systeme eine niedrigere Quantität ausgleicht. Sondern das Ziel muss es sein, völlig unabhängig von der Frage der Qualität die Quantität so weit wie möglich zu steigern.

Es geht dabei also auch nicht um Strukturerhaltung, sondern um eine möglichst effektive Wirkung. Dieses denken von der Wirkung her ist Wirtschaftsleuten oft fremd, weil es der Effektivität das Primat vor der Effizienz gibt, während in der Wirtschaft konträr dazu die Effizienz oft wichtiger ist (aufgrund der Frage der Wirtschaftlichkeit).

Die Russen also (überspitzt formuliert) 100 x besiegen zu können ist rein militärisch gesehen viel besser als sie nur 1 x besiegen zu können. Die wirtschaftlichen und finanziellen Grenzen müssen deshalb eben so weit wie möglich ausgelotet werden.

Zitat:Man hat die grosse Zahl an F-35 und später der B-21, es ist überhaupt nicht notwendig solche altbackenen Konstrukte mit sauteuren Abstandswaffen im Dienst zu halten.

Hier und heute haben wir nicht eine einzige voll einsatzfähige F-35 und nicht eine einzige B-21. Und auch noch in etlichen Jahren werden wir nur eine geringe Anzahl einsatzfähiger F-35 und immer noch keine einzige B-21 haben. Was also willst du tun um diese Lücke zu schließen? Wie die absolut notwendige absolute Luftüberlegenheit in den nächsten Jahren sichern bis die F-35 und die B-21 in praktisch relevanten Zahlen zur Verfügung stehen ?

Zitat: die Preisentwicklung der F-35 wurde erst kürzlich veröffentlicht, schon in 2 Jahren wird der Preis auf Growler-Niveau sein / weit unterhalb eines Systempreises eines Eurofighters.

Der EF sollte wirklich nicht der Vergleich sein, denn das der EF in jeder Beziehung eine Katastrophe ist steht außer Frage und hier ja gar nicht zur Diskussion. Die viel wesentlichere Frage ist hier eher, was man exakt für die genannten Kosten bekommt ! Der genannte Preis für die F-35 beinhaltet ja keinesweges die Gesamtkosten des Systems, nicht mal im Ansatz. Deshalb sind solche Preisvergleiche ja auch so unsinnig, weil bei keinem System die einzig entscheidenden Kosten: die Gesamtkosten nämlich benannt werden.

Das Problem mit dem Ansatz der Qualität vor der Quantität ist im weiteren, dass der Versuch mit lauter silbernen Kugeln und Goldrandlösungen zu agieren die Quantität in allen Bereichen so stark reduzieren kann, dass dies die Gesamtschlagkraft so stark absenkt, dass die höhere Qualität dann irrelevant wird. Dann hat man eine geringere Anzahl herausragend guter Systeme und verliert dennoch jeden Krieg, einfach weil man die notwendige Quantität nicht mehr hat.

Quantität ist eben nicht beliebig durch Qualität ersetzbar !

Und die technologische Hybris gerade in den USA beginnt zunehmend alle Bereiche der Streitkräfte auszubluten:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nationaldefensemagazine.org/blog/Lists/Posts/Post.aspx?List=7c996cd7-cbb4-4018-baf8-8825eada7aa2&ID=2122">http://www.nationaldefensemagazine.org/ ... a2&ID=2122</a><!-- m -->

Zitat:The Army is too small and could be outgunned in future conflicts, service officials said March 15.

The warnings came at a time when the ground force is shrinking and potential adversaries are improving their military technologies.

“Future Army forces may be not only outnumbered … but we also may face enemies who have overmatch capability over us in some key areas,” Lt. Gen. H. R. McMaster, deputy commanding general of U.S. Army Training and Doctrine Command, said at an Association of the United States Army conference in Huntsville, Alabama.

“We see obviously in Europe in particular that we may have Army forces that are also to some degree out of position to deter conflict or then to respond to and resolve conflict,” he added.

Adversary technologies that pose an increasing threat to U.S. forces include: sophisticated air defenses; highly capable anti-tank weapons; unmanned aerial systems and associated swarm capabilities; long-range rockets and artillery; cyber weapons; electronic warfare; anti-satellite capabilities; and advanced combat vehicles.

Meanwhile, the Army’s ability to modernize as well as field and sustain critical capabilities “is being sorely tested on all fronts,” said Katrina McFarland, acting assistant secretary of the Army for acquisition, technology and logistics.

The United States has not kept pace with potential adversaries' advanced combat vehicles, McMaster said, noting that other countries are developing better protective systems for their vehicles. The service also falls short on armor, he added.

“Our Army has become too light,” he said. “Some people made some strange assumptions about the nature of future war that really have not panned out right that you just really need to be lean and nimble” to prevail.


Das ganze reicht aber noch weiter, weit über die Frage der Ausrüstung hinaus. Insbesondere auch die Qualität des Humanmaterials und der Ausbildung sinken erheblich, wenn man in Bezug auf die Ausrüstung einen Ansatz von lauter Silberkugeln verfolgt und in einer Air-Only Doktrin daran glaubt, mit Hochtechnologie und Software alle Probleme lösen zu können.

Zitat: High-tech gear won’t compensate for having too small a force, officials said. The Army would have a limited surge and force regeneration capacity in the event of conflict, they noted.

“We know we have capacity challenges right now,” said Maj. Gen. William Hix, director of strategy, plans and policy in the office of the deputy chief of staff. “Technology is unlikely to solve this problem in the short or medium term.

Egal was für Wunderwaffen technologisch denkbar sind: hier und jetzt stehen diese nicht zur Verfügung oder sie stehen nicht in praktisch relevanten Zahlen zur Verfügung. So geht dann der Krieg verloren, obwohl man technisch weit überlegen ist.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://breakingdefense.com/2016/02/high-tech-seed-corn-for-next-president-bob-work-on-2017-budget/">http://breakingdefense.com/2016/02/high ... 17-budget/</a><!-- m -->

Zitat:PENTAGON: “We don’t have enough money to do everything we want to do,” Deputy Defense Secretary Bob Work told me in an exclusive 85-minute interview in his E-Ring Pentagon office.

Zitat:The imperative to counter China and Russia is not launching any major modernization programs, but rather upgrading and upgunning existing systems.

Zitat:That’s why Defense Secretary Ash Carter’s Strategic Capabilities Office focuses on relatively small investments that get more use out of existing assets, like repurposing the 54-year-old B-52 as an “arsenal plane” and modifying traditional cannon to fire guided Hyper Velocity Projectiles.
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