(Asien) Thailands Marine
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Zitat:Nach einem Bericht der “Kieler Nachrichten” (18. Januar) möchte die thailändische Marine (RTN) mehrere von der Deutschen Marine ausgemusterte U-Boote TYP 206A übernehmen.

Im Juni 2010 hatte die Deutsche Marine unter Sparzwang und aus wirtschaftlichen Überlegungen die verbliebenen sechs U-Boote TYP 206A überraschend aus dem aktiven Dienst genommen. Ende März sollen sie offiziell ausgemustert werden. Die vorzeitige Ausmusterung (eigentlich sollten die U-Boote nur nach und nach außer Dienst gestellt werden, das letzte Boot etwa 2015) war von vornherein mit dem Wunsch verbunden, die 206A an eine befreundete Marine zu verkaufen, um so zusätzliche Mittel für den Unterhalt der eigenen Flotte zu generieren. So wurden bisher auch nur zwei der sechs U-Boote nach Wilhelmshaven überführt und dort eingemottet. Die anderen vier Boote liegen nach wie vor in Eckernförde und werden dort für einen möglichen Käufer „warm gehalten“, d.h. so gepflegt, dass sie grundsätzlich fahrbereit sind.

Während Experten in Kiel spekulieren, dass die RTN alle vier U-Boote (und vielleicht sogar auch noch die beiden in Wilhelmshaven eingemotteten Boote als schwimmende Ersatzteillager) übernehmen könnte, ist in einem Artikel der „Bangkok Post“ (20. Januar) nur von zwei 206A die Rede. Überdies sei das Vorhaben bei Weitem noch nicht in trockenen Tüchern. Bisher handele es sich lediglich um einen „Vorschlag“ der RTN, der nun von der Regierung zu prüfen und zu billigen sei. Auch die „Kieler Nachrichten“ berichten nur von „Gesprächen auf Regierungsebene“; wann ein Kaufvertrag unterschriftsreif sei, stehe noch nicht fest. Die Kieler HDW, bei der die U-Boote nach einem Verkauf für den neuen Besitzer vorbereitet (umgebaut) werden dürften, hält sich wie bei solchen Vorgängen üblich mit Erklärungen bisher gänzlich zurück. So lässt die Medienberichterstattung derzeit zwar auf eine wahrscheinliche Übernahme deutscher 206A durch die RTN schließen; bis zu einem tatsächlichen Transfer könnte es aber durchaus noch etwas dauern.

Ohnehin ist der Wunsch der RTN nach U-Booten ein „Langläufer“. Schon 1995 hatte das thailändische Kabinett die Beschaffung von drei modernen U-Booten gebilligt; ausländische Hersteller legten auch bereits Angebote vor, aber die asiatische Finanzkrise bereitete den Plänen erst einmal ein abruptes Ende. Das Vorhaben blieb zwar auf der Wunschliste, aber selbst für ein Leasing gebrauchter U-Boote fand sich kein Geld. 2002 begrub der damalige Marinebefehlshaber das Projekt; bei knappen Mitteln müsse sich die Marine darauf konzentrieren, ihre derzeitigen Fähigkeiten zu erhalten. Erst Ende 2007 kehrte es auf die Tagesordnung zurück - und gewinnt seitdem an Fahrt. Im Januar 2010 setzte Marinebefehlshaber Admiral Kamthorn eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der „Machbarkeit“ ein. Medien berichteten, die RTN wolle umgerechnet 450 Mio. Euro für “zwei gebrauchte U-Boote” in die nächste Regierungsvorlage zu Rüstungsprojekten einbringen. Als mögliche Kandidaten neben den deutschen 206A wurden U-Boote aus Südkorea, Frankreich, Russland und Schweden genannt, aber auch den Chinesen räumte man gute Chancen ein.
(ganze Nachricht, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr auf der hp des MF und im Heft)

U-Boote sind im Hinblick auf die U-Boot-Flotte anderer Marinen (und potentieller Rivalen) in der Region um das südchinesische Meer wohl sinnvoller für die thailändische Marine als der kleine Träger, der sowieso meistens an der Pier liegt.
Mit den "noch warmen" deutschen U-Booten hätte die thailändische Marine durchaus adäquate, wenn nicht sogar noch überlegene Systeme, und damit wäre die Marine in der Lage, die eigenen Küsten und die wichtigen Seefahrtsrouten im südchinesischen Meer wirksam vor Bedrohungen zu schützen.
Zu den U-Booten folgende Daten (Quelle: Wikipedia):
Zitat:# Reichweite: ca. 4500 Seemeilen bei 6 kn Überwasser; ca. 280 sm bei 4 kn getaucht
# Seeausdauer: ca. 30 Tage
# Verweildauer unter Wasser: ca. 96 Stunden
# Zuladbare Bewaffnung

* 8 Torpedos DM 2 A1 drahtgelenkt (Kupferkabel) bei der Klasse 206[3]
* 8 Torpedos DM 2 A3 drahtgelenkt (Kupferkabel) bei der Klasse 206 A[3]
* 24 Minen im Minengürtel möglich

# Ausrüstung

* Ausfahrgeräte:
o ELO/UM-Mast (Elektronische Kampfführung)
o Sehrohr
o Stabantenne
o Schnorchel mit integriertem Navigationssehrohr
o Radar
* Sonar DBQS21 Unterwasserortungsgerät aktiv und passiv
* Waffenleitanlage SLW83 Krupp Atlas Elektronik
* Ruder: Als vordere Tiefenruder dienen 2 ausfahrbare Flächen, die konvex bzw. konkav geformt sind und so bei Anströmung Auf- bzw. Abtrieb erzeugen, dies hat den Vorteil, dass diese Ruder bei Nulllage vollständig eingezogen werden können und so keine störenden Strömungsgeräusche verursachen. Das Seitenruder befindet sich im Gegensatz zu vielen U-Booten des Typs 205 hinter dem Propeller in dessen Strömung, die hinteren Tiefenruder sind an einem Tiefenruderträger befestigt, der auch das untere Lager des Seitenruders aufnimmt.

# Besatzung: 23
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