Spanien
Erich schrieb:kannst Du Deine Aussagen belegen?

Spanien hat '(im Gegensatz zu Griechenland) eine hoch diservizierte und leistungsfähige Industrie (bis hin zu Schiffs- und Flugzeugbau).

Zentralisiert im Bereich Madrid und in der Region Katalunien gibts das ein oder andere Unternehmen von internationaler Relevanz. Den Unternehmen werden, im internationalen Vergleich, kaum rosige Perspektiven attestiert (vgl. IBEX Entwicklung der letzten 10 Jahre).

Zitat:Und Spanien hatte bis vor der Krise eine Staatsverschuldung von nur 40 % (da würde sich Schäuble die Finger für ablecken).

Die Verschuldung in Spanien betrifft weniger den Staat, sondern viel mehr die überschuldeten Privathaushalte und Banken. Es ist der absolute Regelfall dass man in Spanien nicht zur Miete wohnt, sondern sich Geld leiht und die Immobile kauft. In Kombination mit der hohen Arbeitslosigkeit, ist das eine hochgiftige Mischung für den Binnenmarkt.

Zitat:Spaniens Staat ist durch die Unterstützung der Banken in die Miesen geraten, und deshalb zu entsprechenden Sparmaßnahmen genötigt - Spaniens Bevölkerung zahlt also für die Zockermentalität spanischer Banker und leidet darunter.

Das kann man so oder so sehen. S.o. Letztlich zahlt in Spanien das Kollektiv für kollektive Fehler. Damit hilft dem Binnenmarkt, damit dieser nicht einbricht. Aber das reicht nicht um so einfach aus dem Schlamassel wieder heraus zu kommen. Die fundamentalen Probleme bleiben ja auch nach der Umschuldung erstmal bestehen.

Zitat:Da würde ich eher andere Schlüsse draus ziehen. Etwa, indem ich die eine oder andere Bank pleite gehen lasse und ansonsten "systemrelevante" (also unverzichtbare) Institute "vergesellschafte" (wie das im Grundgesetzt heißt). Die entsprechenden Leistungen zur Bankenretttung könnten ja auch als staatliche Kapitaleinlagen gewertet werden.

Generell bin ich Deiner Meinung, dass es in der Verantwortung des Gläubigers liegt, wem er sein Geld leiht. Die Bauwirtschaft in Spanien geht nach den rosigen Jahren aber gerade eh am Stock. Wenn Banken pleite machen, reißen sie einige dieser Unternehmen zwangsläufig mit in den Abgrund. In der Folge wieder tausende neuer Arbeitsloser. Und die Schuld nur alleine den Banken in die Schuhe zu schieben wäre wohl auch falsch. Meiner Meinung nach haben die Spanier im Kollektiv in eine Zukunft investiert, für die sie selbst zu wenig getan haben. Hinzu kommt dass die Spanische Politik gerade ungewollt die Langzeitarbeitslosigkeit unter Jungen Leuten gefördert hat. Sie hat es ihnen sehr leicht gemacht, ohne Arbeit und ggf. mit einfachen Nebenjobs ganz gut zurecht zu kommen anstatt die Ausbildung und Unternehmensgründung ausreichend zu fördern. Hier wären auch die Kredite besser aufgehoben gewesen.

Zitat:Und ansonsten wäre Spanien ideal, um etwa Solarenergie zu produzieren. Spanische Solarkraftwerke als Zwischenglieder für Desertec in Marokko .... wäre eine Idee.

Ja, neben Erdbeeren, Tomaten und Touristen. Damit wäre die Perspektive Spaniens vermutlich hinreichend umrissen.
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