(Asien) Afghan National Army
#35
Quintus Fabius schrieb:Weshalb ich explizit nicht von einer "islamischen" Armee sondern von der Afghansichen Armee und ganz konkret von den Zuständen in Afghanistan gesprochen habe. Und dort ist Gender Politik ein Fehler.

Dass es geschlechterspezifisch bedingt unterschiedlich ausgeprägte Grundfähigkeiten gibt, ist physiologisch einfach so. In Zeiten IT-lastiger Kriegsführung ist das sinnvolle Einsatzspektrum für Frauen inzwischen aber auch recht breit geworden.

Polizeikräfte die auf Frauen verzichten, halte ich für äusserst beschränkt nützlich. Egal wo, also auch in Afghanistan. Gerade in islamisch geprägten Ländern. Das Gleiche gilt aus anderen Gründen heraus für volkssturmähnliche Verteidigungsstrukturen. Man kann dort nicht 50% der Bevölkerung herausnehmen.

Ebenso hast Du aber völlig Recht, dass es sinnbefreit ist, in Afghanistan auf diese Weise Genderpolitik zu betreiben. Derartige Zusammenhänge in den Vordergrund zu heben, ist ein Produkt westlicher Denkweisen und Medienstrategien, die mich an alte Bilder aus Kolonien erinnern, wo Eingeborene in Kniestrümpfe, kurze Hosen und gebügelte Oberhemden gesteckt wurden. Das ist reine Motivation für die Heimatfront. Das ist insoweit sogar gefährlich für alle Beteiligten, weil man die bestehende Kultur und Strukturen damit direkt angreift.

-Cobra- schrieb:Es gab so eine ähnliche Situation auch im Iran. In der Zeit als Reza Shah der große gerade an die Macht kam.Überall im Land Rebellen,Separatisten und Großstämme die sich weigerten eine einzige Regierung zu akzeptieren.

Reza Khan hatte außer seinem Militär, seinen Verbündeten und seinem eigenen Ehrgeiz/Machtwillen darüber hinaus aber kein ideologisches Fundament. Eigentlich schade, dass er sich damals durchsetzen konnte, sonst wäre der Iran mit hoher Gewissheit schon damals entsprechend dem Willen des Parlaments und wohl auch mit "Zustimmung" der Qadjaren zu einer Republik nach türkischen Vorbild geworden. Dass ein Zusammenhalt der Iranischen Völker besteht, ist jedenfalls sicherlich nicht sein Verdienst. Das so darzustellen hielte ich für recht plumpe Geschichtskittung. Das ist viel mehr das Produkt einer langen gemeinsamen Geschichte, Zusammenwirken, gemeinsamen Religion und staatlicher Tradition im Iran, die Reza Khan als Soldaten und später Offizier der Kosaken, die traditionellen nördl. Feinde und damaligen Besatzer, wohl offensichtlich nicht aus eigener tiefer Überzeugung mit getragen hat. Hätte er auch nur einen funken Stolz für seinen Land empfunden, hätte er den Russen die Ohren lang gezogen, statt seine eigenen Leute zu betrügen.
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