Globale Klimaveränderung
(19.08.2016, 13:44)phantom schrieb: Akkus sind schwer, ja aber mit der elektrischen Energie hast du einen Wirkungsgrad der die beschissene Verbrennungstechnologie locker ums Doppelte in den Schatten stellt. Das ist überhaupt kein Argument, der Wirkungsgrad von Diesel- und Benzinmotoren ist erbärmlich.

Der Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren ändert nichts daran, dass die Akkus eine im Vergleich zu Benzin und Diesel niedrige Energiedichte haben und daher ein deutlich höheres Gewicht mitbringen, dass nicht nur ebenfalls bewegt werden muss, sondern eben auch eine entsprechende Konstruktion des Fahrzeugs voraus setzt. Dieses eklatante Problem sorgt für einen großen Teil der Probleme, die aktuelle Elektroautos mit Akkuversorgung besitzen, und genau deswegen ist die Akkuentwicklung auch die Schlüsseltechnologie, die über den weiteren Erfolg entscheidet.

Zitat:Temperaturempfindlich ja, aber das kürzt dir ja nicht die Reichweite um die Hälfte, dann fährst du im TESLA (Beispiel) halt nicht 420km sondern nur 320km. Wo ist das Problem, 95% der Leute brauchen nicht mal 100km am Tag.

Das Problem ist, dass du den klassischen Autoherstellern "PR-Lügen" unterstellst, gleichzeitig dir aber die PR der "fortschrittlichen, innovativen Unternehmen" zu eigen machst. Richtig ist nun mal, dass die beworbenen Reichweiten hier wie da nicht eingehalten werden, dass alle aktuellen akkubetriebenen Elektrofahrzeuge allerdings eine deutlich höhere Abhängigkeit von den Temperaturen (und damit zusammenhängend auch zusätzlichen Verbrauchern) aufweisen. Ich mag die Zeitschrift nicht, aber durch die Art des Tests halte ich die Glaubwürdigkeit für gegeben. Zumal sie sich auch mit den Aussagen jener Tesla-Besitzer deckt, die ich kenne:

Zitat:In dem Härtetest schaffte das Tesla Model S im typischen Pendlerzyklus mit Stadt-, Land- und Autobahnverkehr bei minus 7 Grad eine Strecke von 242 Kilometern, bei plus 23 Grad 342 Kilometer und bei konstant 120 km/h, 30 Grad und eingeschalteter Klimaanlage 184 Kilometer. (...)

Die jetzt bei konstant 120 km/h, 13 Grad und Regen ermittelte Reichweite von 258 Kilometern erfolgte mit privaten Tesla-Fahrzeugen des Forums. auto motor und sport hatte die Tesla-Fahrer eingeladen, um die Testbedingungen zu erläutern und den Test gemeinsam zu wiederholen.

Quelle: http://www.auto-motor-und-sport.de/news/...12751.html

Jetzt zeige mir mal ein aktuelles Fahrzeug mit Verbrennermotor am Markt, dass solche Schwankungen aufweist, oder eines, dass unter durchaus häufiger auftretenden Bedingungen solch geringe Reichweiten aufweist.

Und die Aussage mit den typischen Strecken im Alltag ist kein Argument, zum einen, weil dann auch eine tägliche Lademöglichkeit zur Verfügung stehen muss (was bei einem Mietanteil von über 50% in Deutschland und den meistens restriktiven Bedingungen am Arbeitsplatz für die Mehrheit nicht gegeben ist), zum anderen, weil ein Auto eben nicht nur im Alltag genutzt wird. Ein Ersatz für den Verbrennungsmotor muss sich genau diesen Herausforderungen stellen.

Zitat:Die Grösse ist überhaupt kein Problem, die werden flach im Unterboden verbaut. Du hast keinerlei Platzeinbussen.

Und doch wird bisher in keinem Fahrzeug eine ausreichende Anzahl für vernünftige Reichweiten unter allen gängigen Umweltbedingungen verbaut. Warum? Weil die Größe, vor allem aber das Gewicht eine entscheidende Rolle spielen.

Zitat:Das spielt doch keine Rolle wenn der Antrieb doppelt so effizient ist. Zudem hast du die gesamte Leistung sofort zur Verfügung, was ja beim Verbrenner ja nicht annähernd der Fall ist. Du musst deutlich höher motorisieren, damit du gefühlt auf die gleiche Fahrleistung kommst.

Genau das sind doch die Halbwahrheiten, die in der Realität relativ leicht entlarvt werden können. Der Antrieb ist nicht doppelt so effizient, lediglich der Wirkungsgrad der Elektromotoren ist höher. Die Energiedichte allerdings deutlich niedriger, deswegen das Leistungsgewicht in der Regel schlechter. Das wird entweder so hingenommen, weil es eh nicht wichtig ist, oder wie im Fall von Tesla eben durch besonders leistungsstarke Motoren kompensiert. Dass das maximale Drehmoment schon ab der ersten Umdrehung zur Verfügung steht und das sehr direkte Ansprechverhalten sind positive Nebeneffekte.

Zitat:Das ist völlig idiotisch, wegen dem kleinen Gewichtsvorteil von vielleicht 5% der sich in der Summer ergibt, so exotisch zu bauen. Dann 25% mehr Geld verlangen, so kann der Umstieg nicht funktionieren. Zumal die Batterien im i3 viel zu klein dimensioniert sind. Wenn du jetzt dort die Praxistauglichkeit in Frage stellen, würdest hätte ich noch Verständnis. An diesem Wagen ist nichts Wichtiges massentauglich.

Das Auto ist auf der einen Seite deutlich erschwinglicher als bisher jeder Tesla, auf der anderen Seite auch deutlich energieeffizienter, bei unserem aktuellen (und auf absehbarer Zeit wird sich daran nichts ändern) Energiemix also deutlich CO2-Freundlicher. Selbst die Produktion ist spürbar besser für das Weltklima, und der Weg insgesamt der richtige. Solange wir nicht weltweit rein regenerativ Energie erzeugen sollte die Reduktion des Energieverbrauchs ein wichtiges Kriterium sein.

Zitat:Das ist Quatsch.

Nö.

Zitat:Wenn am Schluss nur wieder 50% wie bei den Verbrennern umgesetzt werden kann und dann noch die hohen Kosten. Wo sind deine Brennstoffzellenautos? Die Technik verwertet viel zu wenig Energie, einfach nur untauglich.

Experimentell erreichen Brennstoffzellen bereits heute bis zu 90% Wirkungsgrad bei der Energieerzeugung und über 80% bei der Energiespeicherung. Schon heute sorgt die extrem hohe Energiedichte des Wasserstoffs dafür, dass es keine praktischen Einschränkungen gegenüber den Verbrennungsmotoren gibt, einzig der Wirkungsgrad und die Kosten stellen noch ein Problem dar. Genau deshalb ist es ja so wichtig den Fokus auf die entsprechende Forschung zu legen, weil der Einsatz von Wasserstoff keine Brückentechnologie darstellt. Und wo die Autos sind? Hyundai ix35 Fuel Cell (mit Akkuboost), Toyota Mirai, usw. Natürlich sind es noch wenige, die Technologie wird nicht so gehypt wie die akkubetriebenen Elektrofahrzeuge, zudem ist das Tankstellennetz auch noch nicht gut ausgebaut. Es wäre eben meiner Meinung nach nur sinnvoller, direkt in eine sinnvolle Massentechnologie zu investieren, anstatt eine Brückentechnologie zu fördern.

Zitat:Ich find TESLA Model S auch viel zu gross, halt ne Luxuskarre. Sicher nichts massentaugliches, aber diese Technik kann man auf das kleinere Fahrzeug (Model 3) übertragen und dann spricht nichts gegen den Durchbruch der Elektrofahrzeuge.

Das Model 3 muss erstmal gebaut werden, und auch dann bleiben die Einschränkungen noch bestehen. Ich bleibe bei meinem Fazit. Wink
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