Weltweite Konflikte um Bodenschätze und Wasser!
#25
@Quintus Fabius
Du brauchst noch nicht mal auf von arabischer Seite gepachtetes Ackerland in Afrika einzugehen.
Sieh dir doch nur einmal die Streitigkeiten zwischen den Anrainerstaaten um das Wasser des Nil an!
Ägypten und der Sudan sind völlig davon abhängig, aber mit den anderen Anrainerstaaten in Verteilungsstreitigkeiten darüber, wer wieviel Wasser des Nil nutzen darf verwickelt. Dabei klammert man sich auf ägyptischer Seite an einen alten, womöglich überholten Vertrag von 1929 und verlangt gar noch größere Anteile am Wasser des Nil zur Nutzung, während Äthiopien selbst ebenfalls mehr davon für sich fordert. In Ägypten macht sich derweil ein gewisser Wassermangel in der Landwirtschaft bereits bemerkbar. Dieser hat dazu geführt das Ägypten nicht nur den Anbau von Reis weitgehend eingestellt hat, sondern auch landwirtschaftliche Flächen in Äthiopien und dem Sudan gepachtet hat. Trotzdem bleibt das ägyptische Wassermanagement unzureichend.
Der äthiopische Staatschef Menawi klagt derweil, seinem Staat werde "das Recht verweigert, sich selbst zu ernähren", da Äthiopien sich mit einem Prozent (!) des Wasser des Nil beschränken muss, um eine hauptsächlich von der Landwirtschaft lebende Bevölkerung, die zahlenmäßig größer als die ägyptische Bevölkerung ist zu versorgen.
Ägypten pocht derweil auf seinen Anteil und hat schon Mitte der 90er Äthiopien schon einmal mit einer Invasion gedroht, sollte es am Blauen Nil einen Staudamm bauen.
Doch auch wenn inzwischen Ägypten, Äthiopien und der Sudan gemeinsam einen Staudamm in Äthiopien gebaut haben, der Ägypten mit einem Teil des produzierten Stroms beliefert, so bleibt die Lage doch gespannt, ja sie verschärft sich sogar.
Um Butros Ghali zu zitieren: "Der nächste Krieg in unserer Region geht um Nilwasser, nicht um politische Fragen".
Es stellt sich natürlich die Frage, ob Ägypten oder der Sudan einen solchen Krieg gewinnen könnten. Wenn man bedenkt, wie miserabel sich die libyschen Truppen im Chad und in Uganda geschlagen haben, und das es dem Sudan nicht gelang die Revolte seines südlichen Territoriums - das heute als Südsudan unabhängig ist - zu stoppen stimmt das pessimistisch.
Mehr noch: Die militärische Stärke zumindest von Kenia und Uganda hat eher zu- als abgenommen.
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