Arabien - Arabische Liga
#18
@Thomas Wach
Zitat:Kadiasker aus dem Thread Israel-Palestina
Jetzt darf ich mir meine Antworten schon zusammensuchen Wink
Zitat:Jo, es ist und bleibt deine subjektive meinung, dass solch eine islamische Bewegung Erfolg haben wird, genauso wie meine subjektive meinung davon ausgeht, dass sie eher alles noch viel schlimmer machen werden.
Die arabische Welt liegt dich schon am Boden, was kann man da noch verschlimmern? Syrien ist am Boden in allen Bereichen, gesellschaftlich, wirtschaftlich, politisch, militärisch,...
Ägypten als eine potentielle Führungsnation des (sunnitischen) Islam ist zu einem Vasallen Washington degradiert worden, nur weil Mubarak sich an der Macht erhalten will.
Saudi Arabien wird geführt von Heuchlern, die sich auf Kosten des Volkes bereichern und während sie dem eigenen Volk so ziemlich alles verweigern/verbieten, frönen sie im Ausland dem schönen Leben und kokettieren mit tiefdekoltierten 'ungläubigen' Frauen.
Die Liste ist lang.
Und diese Despoten egal ob sie sich islamisch gebärden oder sich sozialistisch nennen, werden gegangen werden, früher oder später.
Zitat:Gewiß, die Autokratien von Kairo und Damaskus sind keine Vorbilder und in der vergangenen Form des arabischen Sozialismus sind wohl solche linken Experimente auch obselete geworden.
Jap und in Ermangelung anderer Optionen spielen die Massen nun mal die 'islamische Karte' - ganz einfach Wink
Zitat:Doch nur zu glauben, dass was in der vergangenheit gefunzt hat, funktioniert auch jetzt in der postmodernen gegenwart, also das wwage ich doch sehr anzuzweifeln.
Dein Zweifel sei dir gegönnt, aber es ist ohnehin nicht dein Schicksal. Also spielt es keine Rolle ob du es für gewagt oder für sinnvoll haltest. Wink
Zitat:MIt solch einer Logik kann man nur verfahren, wenn die zeiten und die umstände sich nicht geändert haben.
Man greift auf ein festes Fundament zurück um sich den geänderten Bedingungen stellen zu können - schon mal den Gedanken gehabt?
Zitat:Aber dumerweise liegen zwischen den Glanzzeiten der Moslems im arab. raum und heute gute knappe 800 Jahre.
Viel zeit, wo sich viel verändert hat.
Nun das haben sie sich selbst zuzuschreiben und dem Jahrhunderte langen Dogmenstreit der den Nahen Osten noch heute in seinem Bannstrahl hat, leider.
Aber ähnliches geschah doch auch als die Orthodoxie und der Katholizimus miteinandern im Hadern lagen und jeweils für sich in Dogmenstreitereien verharrten. Dann wurde dieses Hadern und dieser Dogmenstreit jäh durch das Eindringen der Türken beendet. Du wirst jetzt vielleicht meinen, ich würde dem Erscheinen der Türken zu viel Bedeutung zu messen aber ich glaube in der Tat, dass die Türken die orthodoxen Dogmenstreitereien unter sich und mit den Katholiken (indirekt) beendeten und dass sich die Katholiken von diesen Dogmenstreitereien lösen konnten, da ein starker Feind in Erscheinung getreten war.
Das Eindringen der Amerikaner (hier natürlich vorallem der Irak zu erwähnen) könnte ähnliches auslösen in den Köpfen der islamischen Welt auslösen und tut dies bereits, denn vom Aures Gebirge bis nach jakarta hat sich das Bewusstsein der Muslime sehr wohl geändert und vorallem die Solidarität untereinander gestärkt, zumindest in Ansätzen.
Und je gieriger die Israelis sich im Westjordanland/Ostjerusalem ausbreiten, je vehemmenter die USA ihre Hegemonialstellung zu verteidigen suchen umso stärker wird diese Bewusstseinsänderung werden.
Zitat:Daher muss ich nicht den Puls der islam. Gesellschaften messen
Deshalb wundern mich auch deine falschen Rückschlüsse und fehlerhaften Prognosen nicht weiter. Aber du bist nicht alleine, ganz Europa wälzt sich in Selbstgefälligkeit und belügt sich nur allzu gern selbst.
Ich hab mir die Mühe gemacht und war in Kairo, Iskandariya (Alexandria) und sogar in Amman und Aqaba. Auch hab ich mich den Scheuklappen entledigt, die mir in der Jugend durch Schule, Gesellschaft, Medien schier aufgezwungen wurden. Das ist ne wirklich schöne, bunte Welt musst du wissen Big Grin
Zitat:Kann ich gar nicht, denn den Puls gibt es nicht. Es sind zig-fache Pulse, die wohl auch du nicht alle wirst fühlen können.
Natürlich ist jede Gesellschaft pluralistisch, keine Frage, aber das war nicht die Frage. Es geht hier um einen Richtungsvektor in Politik und Religion und eben diesen Richtunsvektor kann man deutlich sehen, wenn man denn gewillt ist, hinzusehen.
Eigentlich ist es ganz einfach. Mubarak und seinesgleichen werden früher oder später gehen und dann werden sich 'islamische' Regierung ohnehin von selbst bilden und diese Regierungen werden vom Volk getragen werden.
Siehe im Irak, wenn alles 'glatt' läuft und die Amerikaner wirklich freie und faire Wahlen zulassen. :misstrauisch:
Zitat:und den wollen nicht nur der westen, auch in asien spielen da viele erfolgreich mit
Kapitalismus wie ihn Amerika vetritt ist keine schöne Sache, da neige ich persönlich der sozialen Marktwirtschaft zu, wie sie in Europa noch zu finden ist. Und die Asiaten spielen dieses Spiel mit, weil wie du schon sagtest, diese Welt vom Geiste des Kapitalismus regiert wird und solange man nicht der Dominante, der Starke ist, muss man sich an die Spielregeln des dominanten Parts eingehen. Aber wehe dem der einst dominant war und diese Dominanz abgeben muss Wink
Zitat:gesellschaftlichen Rezepten des 11. Jahrhunderts kommen, um was zu bewegen.
Es sind die 'gesellschaftlichen Rezepte' aus dem 7. Jahrhundert nach europäischer Zeitrechnung. (Muslime leben eigentlich im Jahre 1425 aber das ist ne andere Geschichte). Und wie schon weiter oben gesagt, bezweifle ich, dass du dich mit dem modernen Islamismus von heute beschäftigt hast wie auch nicht mit dem Islam an sich, so dass du dies oder das mit Fundierung behaupten könntest.
Die 'Fundis' versprechen keine Wunder, wie so manche christliche Sekte aus Amerika, sondern wollen lediglich den 'fruchtbaren Boden' bereiten ohne den nun mal kein Vorwärtskommen möglich scheint. Und dieser fruchtbare Boden ist nun mal der Islam der seit Jahrzehnten auf seine berechtigte Stellung in der Gesellschaft pocht. Das man als 'aufgeklärter' Europäer dies nicht unbedingt gutheißen kann/will, ist verständlich.
Zitat:So oder so muss eine Modernisierung her, sicher auch im einklang mit der tradition.
So in etwa, Ja.
Zitat:Doch in der Entwicklung setzte sich fast immer der durch, der auch mal mit traditionen brach, die hinderlich und veraltet waren.
Du spielst auf die Aufklärung und trara an, ich weiß aber nur weil Europa im Zuge einer gesellschaftlichen Neuordnung stärker wurde, heißt das nicht, dass eine Säkularisierung einer Gesellschaft immer etwas Gutes sein muss. Vorallem dann nicht wenn man die eigentliche Protagonistengesellschaft verlässt und diese fixe Idee von nowendiger Säkularsierung gepaart mit zwanghafter Liberalität in anderen Gesellschaften will - der Mißerfolg scheint da vorprogrammiert.
In diesem Falle wäre wohl die Türkei zu nennen, die an diesem Experiment erkrankt und nicht von der Illusion einer überlegenen westlichen Zivilisation, wie Atatürk sie propagierte, loskommt.
Zitat:aher hat jeder eben seine subjektive meinung, nur mal sehen, wer wohl näher an der realität liegt
Geduld ist eine Tugend, das steht schon im Koran. Auch wenn ich als Muslim nicht wetten darf, so warte ich dennoch gespannt auf das Ergebnis Wink
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