Chinesische Manöver
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Zitat:21. 07. 2010
China hält Militärübungen im Gelben Meer ab


Die chinesische Volksbefreiungsarmee hielt am Wochenende eine militärische Übung zur Truppenbewegung im Gelben Meer ab - Berichten zufolge inmitten von Spannungen über gemeinsame Übungen der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten und Südkorea.
...

Weiterhin seien im Hafen von Yantai in der Provinz Shandong Panzer auf Boote geladen worden. Mit dem Schienenverkehr transportierte Panzer und andere Militärausrüstungen seien ebenfalls auf Boote geladen worden, berichtete die Nachrichtenagentur.

Der Übungsschwerpunkt lag auf dem Transport von Militärbedarf für künftige gemeinsame Schlachten zitierte Xinhua den Übungsleiter Zuo Xiaohu....

"Der Umfang der Übung am Wochenende war recht gering, da sie von der Abteilung für Nachschubsversorgung, die den Transport der Militärausrüstungen verantwortet, mitorganisiert wurde.
...

Der Höhepunkt der chinesischen Übung war der Schienentransport und die Umladung der Panzer auf Schiffe, die "die Effizienz des Militärtransports entschieden erhöhen kann", ...

edit:
Ich hab jetzt in der Nachricht etwas fett markiert, was mir an der Sache aufgefallen ist.
Yantai in der Provinz Shandong liegt an er südlichen Küste des "Golf von Bohai" südlich von Dalian.

Der Schiffstransport von Truppen über das Gelbe Meer (offensichtlich nach Dalian) macht nur Sinn, wenn die Transportschiffe nicht durch gegnerische Luft- und Marinestreitkräfte bedroht sind.
Das wären die aber, wenn sich diese Truppentransporte gegen Südkorea und die verbündeten USA richten würden. Moderne U-Boote könnten diese knapp 200 km lange Passage problemlos bedrohen - noch dazu, wenn eine hochmoderne und effiziente Luftwaffe zusätzlich Angriffe fliegen und die Verteidiger stören könnten. Damit ist aber massiv zu rechnen, falls ein Konflikt mit Südkorea und den USA als Ausgangspunkt der Manöver gelten würde.
Das gilt erst recht, wenn sich diese Truppentransporte in einem Konflikt gegen Südkorea noch näher in Richtung der norkoreanischen Grenze oder gar nach Nordkorea selbst bewegen. In diesem Falle wäre der Landweg über die Bahnstrecke wesentlich sicherer.
Dazu ist ergänzend festzustellen, dass die Landungsschiffe der PLAN in diesem Szenario gar nicht eingebunden waren.

Nein, China zeigt mit diesem Transportmanöver, dass es von einer relativ sicheren Passage über See ausgeht.
Und es zeigt, dass China daran gelegen ist, schnell und effektiv und ohne gegnerische Bedrohung Truppen aus dem Süden nicht über Land sondern über See nach Norden zu transportieren - also wohl nach Dalian und weiter .... in Richtung nordkoreanische Grenze.

Damit erhält das ganze eine etwas andere Sicht.

Nehmen wir doch den hypothetischen Fall eines neuen Krieges auf der koreanischen Halbinsel.
Mit was wäre zuerst zu rechnen?
Doch wohl mit einer massiven Flüchtlingswelle aus Nordkorea nach China.
Und womit kann man solche Flüchtlingswellen stoppen oder zumindest kanalisieren?
Mit massiver Truppenpräsenz.

Das also könnte der Sinn dieses Manövers sein. Es geht darum, die Truppenpräsenz an der nordkoreanischen Grenze möglichst rasch zu erhöhen - und dabei gehen die chinesischen Streitkräfte offenbar davon aus, dass bei diesem Seetransport keine "feindliche Einwirkung" zu erwarten ist.
Damit ist aber auch klar:
ein Konflikt zwischen Nordkorea und Südkorea mit den USA würde wohl zumindest anfänglich nicht zu einer aktiven Beteiligung chinesischer Truppen auf Seite Nordkoreas führen.

Allerdings - über diese Schlußfolgerung sollten wir hier weiter diskutieren.
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