Öl, die Achillesferse der Weltwirtschaft / Energieversorgung
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zu steigendem Energiebedarf in Schwellenländern und 3. Welt:
Für die lohnen sich Großkraftwerke kaum, da ihnen das Verteilernetz fehlt. Von daher ist es dort viel sinnvoller dezentrale Versorgungseinrichtungen zu nutzen, die kein Öl oder daraus rafinierte Produkte benötigen. Da verweise ich mal auf die Energiekonferenz, die vor ein oder zwei Wochen in Deutschland tagte. Da wurden einige Versorgungsmöglichkeiten vorgestellt, die dezentral sind und in den entsprechenden Ländern auch selber gebaut und gewartet werden können ohne, daß dazu großartig Hilfe aus dem Ausland nötig ist (bringt also nicht nur Energie sondern auch Arbeitsplätze).

Öl als Energieträger:
Bin mir zwar nicht 100% sicher aber Öl oder Erdgaskraftwerke werden eher zu den Stoßzeiten benutzt werden .. mit anderen Worten für einige Stunden jeden Tag um den Bedarf zu decken. Die Grundlast wird von Dauerkraftwerken geliefert ... Atomkraftwerke, Heizkraftewerke (Kohle).
Wie lange sich allerdings noch Heizöl anlagen rechnen ist wohl eine Frage der Zeit. Bin mir aber sicher, das sich solche Anlagen auch auf andere Verbrauchsstoffe umstellen lassen. Dank stängig neuer vorschriften müssen die Kessel eh etwa alle 10 Jahre gewechselt werden.

Zitat:Die Schiene hat sehr beschränkte Kapazitäten, die niemals in der Lage sein werden den Strassenverkehr merklich zu entlasten.
Öhm das glaubst du doch wohl nicht wirklich oder? Das einzige, was ich dir zugestehe ist, daß die Bahn nicht jeden Winkel in Deutschland erreicht. Aber wenn der Wille zur Verlagerung existiert, dann kann man ohne weiteres einen größeren Teil des Güterverkehrs auf die Schine verlagern.
In der DDR war der Anteil am Gütertransport auf der Schiene um ein Vielfaches höher als es in der BRD der Fall ist, weil Öl damals schon als kostbar galt. Nur das direkte Anliefern der Waren wurde von LKWs abgewickelt. Diesen Wahn alles über die Autobahn zu karren gab es damals nicht.

Zitat:Das Problem der 70-Jahre ist auch in keinster Weise mit der heutigen Zeit vergleichbar.
Och das würde ich so nicht sagen. Vorhersagen über das Ende von Rohstoffen sind keine Erfindung der Moderne. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es Befürchtungen, daß das Holz knapp wird, welches damals zum kochen, heizen usw. verwendet wurde. Es kam allerdings nie zu der befürchteten Holzknappheit, da auf andere Energieträger umgestellt wurde.
In den 70-igern wurde die Rohstoffknappheit für sehr viele Rohstoffe propagiert (siehe die von Merowig erwähnte Studie des Club of Rome). In den 90igern wurden die Vorhersagen überprüft und festgestellt, daß es überhaupt nicht zu dem kam, was man erwartet hatte. Durch steigende Preise wurden eben Ersatzstoffe interessant. Das Recycling wurde eingeführt (man kann z.B. Kunststoff wieder in eine ölartige Form zurückverwandeln ... macht es aber nicht, weil zu teuer). Produktionabläufe wurden optimiert um Rohstoffe einzusparen.
Es mag stimmen, das steigende Ölpreise, das Wachstum der Weltwirtschaft über einen gewissen Zeitraum drosseln (evtl. sogar negatives Wachstum Big Grin). Vielleicht wird man auch Kriege um Öl führen. Aber das ändert nichts daran, das man auf andere Rohstoffe oder Techniken wechseln wird, um einem totalen Zusammenbruch zu entgehen.
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