14.03.2006, 14:58
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Zitat:CHINA - TAIWANGanzer Text, da kurz im Netz.
Nachdem Taiwans Präsident Chen Shui-bian Ende Februar die Arbeit eines Kommission zur Wiedervereinigung Taiwans mit China einstellen ließ, schlagen die Wogen hoch.
Wie immer, wenn auf der „abtrünnigen Insel“ Zweifel am Willen zur Wiedervereinigung erkennbar werden oder ihre politischen Führer auch nur leise Andeutungen zu einer offiziellen Unabhängigkeitserklärung machen, nehmen die Spannungen zwischen den beiden Ländern schlagartig zu und äußern sich schließlich auch in militärischen Aktivitäten.
So berichtete die Zeitschrift Army Daily der Volksbefreiungsarmee nur wenige Tage nach der Suspendierung des National Unification Council durch den taiwanesischen Präsidenten über den Beginn groß angelegter Manöver aller Teilstreitkräfte. Gleich in mehreren Provinzen - von Shenyang im hohen Norden bis Guanghzhou am Südchinesischen Meer - sollen Truppen über große Distanzen verlegt worden sein. Fotos auf offiziellen Internetseiten zeigen immer wieder amphibische Transportschiffe, die Panzer und Soldaten an Stränden ausschiffen.
Auf dem vor einigen Tagen in Peking begonnenen Volkskongress unterstreichen zahlreiche Politiker in zum Teil unmissverständlich scharfen Tönen, dass China keinerlei wie auch immer geartete Unabhängigkeitsbestrebungen Taiwans hinnehmen werde und machten deutlich, dass dabei vor allem auch militärische Optionen betrachtet würden.
Beobachter stellen jedoch in ersten Bewertungen fest, dass das bisherige Säbelrasseln (noch) deutlich hinter früheren Reaktionen auf taiwanesische „Sezessionsgelüste“ bleiben, als bisweilen regelrechte simulierte Invasionen unmittelbar gegenüber Taiwan stattfanden. Möglicherweise sieht man in Peking vorerst noch keine Notwendigkeit zu schärferen Drohgebärden, da Shen Shui-bians Anordnung auch in Taiwan selbst auf heftige Opposition trifft.
Inzwischen hat auch Taiwan Großmanöver angekündigt. Hankuan 22 soll mit computersimulierten Wargames bereits im April einen ersten Vorlauf haben. Auf dem Höhepunkt sollen dann im Juli etwa 50.000 Soldaten im Nordosten der Insel zu Lande, in der Luft und zur See üben, unter ihnen mehr als 20.000 mobilisierte Reservisten. Im Rahmen von Hankuan 22 sollen auch live-Schießen der gerade zugelaufenen, ehemaligen US- Zerstörer der KIDD-Klasse geplant sein.