Südafrika
#14
Big Linus, die Sache ist aber relativ "alt". Ich habe davon vor vielleicht 1 oder 2 Monaten bei Spon gelesen und in der NZZ. Die Äußerungen der Vize-Ministerin wurden daher in einem anderen Kontext getätigt und haben mit den brutalen und grausamen Ausschreitungen, die jetzt durch die Medien gehen, nichts zu tun. Andererseits machen doch die für westlich-europäischen Mäßstäbe radikalen Ausführungen klar, in welcher prekären Lage sich Südafrika schon "normalersweise" befindet. Die Äußerungen der Ministerin zielten ganz pauschal auf die ausufernden und nicht mehr kontrollierbaren Auswüche der stetig zunehmenden "normalen, alltäglichen" Gewalt und Kriminalität auf Südafrikas Straßen.
Ich möchte für solche Äußerungen keinerlei Sympathie bekundigen und verurteile sie, andererseits sollte man mal überlegen, dass man vielleicht nicht immer und überall mit europäischen Maßstäben messen kann. Die Polizei steht vielerorts der Gewalt wirklich hilflos gegenüber, auch viele Polizisten kommen um bei den Einsätzen. Man mus daher auch eingestehen, dass die Äußerungen der Ministerin auch in einigen Kreisen der Bevölkerung und auch der Polizei auf Zustimmung getroffen ist.
Langfristig kann man so natürlich nichts positives erreichen - man braucht mehr sozialen Ausgleichheit in Südafrika. Momentan aber ist die Lage in Südafrika sehr prekär. Die jetzt von statten gehenden Ausschreitungen gegen simbabwische Flüchtlinge sind nur die brutale Manifestation einer handfesten und gefährlichen inneren Krise Südafrikas, das trotz des Endes der Apartheid noch lange keinen inneren (sozialen) Frieden gefunden hat.
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