(Europa) Die russische Marine
Die russische Marine wird durch den Ukraine-Konflikt doch etwas mehr belastet, als zunächst behauptet:
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Zitat:Am Rande der IMDS (s.o.) gab Marinechef Adm Tschirkow überraschend die Einstellung des Baus von Fregatten der ADMIRAL GRIGOROVICH-Klasse bekannt.

Die 4.000-ts-Fregatten des Projektes 11356 sollten als Ersatz für ausgemusterte ältere Schiffe der KRIVAK-Klasse beschafft werden. Ihr Design orientiert sich an der für Indien gebauten TALWAR-Klasse (gleiche Projektbezeichnung). 2010 wurde ein erstes Los von drei Schiffen bestellt, schon 2011 folgten Aufträge für drei weitere Schiffe, und allgemein wurde auch noch ein drittes Los von noch einmal drei Fregatten erwartet. Die Yantar-Werft (Kaliningrad) hat mit ADMIRAL GRIGOROVICH (See-Erprobung) und ADMIRAL ESSEN (Maschinenerprobung an der Pier) zwei Schiffe fast fertig gestellt. Sie sollen noch in diesem Jahr an die Schwarzmeerflotte geliefert werden. Das dritte und letzte Schiff des 1. Loses, die ADMIRAL MAKAROV, ist auch schon in fortgeschrittenem Bauzustand, und die ersten beiden Einheiten des 2. Loses (ADMIRAL BUTAKOV, ADMIRAL ISTOMIN) sind ebenfalls schon bei Yantar in Kaliningrad im Bau. Alle waren für die Schwarzmeerflotte vorgesehen.
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Kernelement der Antriebsanlage der GRIGOROVICH-Klasse sind aus der Ukraine zugelieferte Gasturbinen, und diese sind im andauernden Konflikt für Russland nun nicht mehr verfügbar. Auch bei in Deutschland (MTU) hergestellten Dieselmotoren/-generatoren gibt es in der Folge von EU-Sanktionen inzwischen Lieferstopps.
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Für Antriebsanlagen der Schiffe des 2. Loses war zunächst Ersatz durch nationale Eigenentwicklungen angekündigt. Schon 2017 wollten russische Hersteller im Lande produzierte Gasturbinen liefern. An diesem Zeitplan wird auch festgehalten, aber inzwischen hat sich offenbar herausgestellt, dass die russischen Gasturbinen in ihren Dimensionen nicht mit den Abmessungen des Maschinenraums der Fregatten kompatibel sind, Designänderungen zu aufwändig wären und für die begonnenen Schiffe des 2. Loses ohnehin zu spät kämen.

So hat man sich denn für einen Abbruch des Vorhabens entschieden, aber eine Alternative soll bereits in Sicht sein. Das Konstruktionsbüro Almaz (St. Petersburg) hat mit Projekt 22800 das Basisdesign einer neuen hochseefähigen FK-Korvette entwickelt. Schon in einem Monat sollen die Designarbeiten soweit abgeschlossen sein, dass über Auftragsvergaben zum Bau nachgedacht werden kann. Das Typschiff könnte, so Admiral Tschirkow, noch in diesem Jahr, spätestens aber Anfang 2016 auf Kiel gelegt werden. Als Bauwerft käme sicher auch wieder Yantar in Betracht.

Die neuen Kampfschiffe sollen nicht über die gleichen Fähigkeiten zu (ozeanischen) Hochseeoperationen verfügen, auch wenn ihre operative Reichweite bei 30 Tagen Autarkie „tausende von Seemeilen“ betragen soll. Ihre Bewaffnung soll sich an den kleineren FK-Korvetten der BUYAN-M-Klasse orientieren, mit Seeziel-FK Kalibr sollen sie aber auch weit reichende, landzielfähige Marschflugkörper tragen. Insgesamt, so der Marinebefehlshaber, denke man an 18 Schiffe, die bei allen Flotten stationiert werden sollen. Ach ja: schiffstechnische Anlagen und Geräte für die Korvetten des Projektes 22800 sollen sämtlich aus heimischer Produktion stammen; von Beginn an werde man jegliche Importabhängigkeiten peinlichst vermeiden.
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