Brasilien
#40
keine sehr konservative Quelle - aber trotzdem interessant:
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Zitat:11.05.2009 / Kapital & Arbeit / Seite 9Inhalt
Aufschwung für wenige
Brasilien auf dem Weg zur wirtschaftlichen Weltmacht. Ein Großteil der Bevölkerung hat nichts davon
Von Andreas Knobloch, Sao Paulo

Brasilien geht es im Moment prächtig. Der allgemeine Börsenindex Bovespa steigt und steigt. Erstmals seit acht Monaten hat er die 51000-Punkte-Marke durchbrochen. Allein in diesem Jahr hat er um 35 Prozent zugelegt; nimmt man den 27. Oktober 2008 zum Maßstab, gar um 72 Prozent. Die brasilianische Währung Real präsentiert sich gegenüber dem US-Dollar so stark wie schon lange nicht mehr.

Dennoch ist es ein zweifelhaftes Verfahren, wirtschaftlichen Aufschwung anhand von Aktienindizes zu messen. Nur ein kleiner Ausschnitt ökonomischer Realität wird abgebildet und in Statistik gegossen. Ausgeblendet wird hingegen, wie eine Gesellschaft produziert und ihren Reichtum verteilt.

In Brasilien passen gegenwärtig allerdings auch die allgemeinen Wirtschaftsdaten zur Börsenstimmung.
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Dies gilt auch für die anderen Volkswirtschaften Lateinamerikas. Wie der Internationale Währungsfonds (IWF) kürzlich mitteilte, wird die Rezession infolge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise hier weit kürzer und weniger hart ausfallen als in den meisten sogenannten Industriestaaten. »Von jetzt an dürfte die Region anfangen, sich zu erholen«, sagte der Direktor des IWF für Lateinamerika, Nicolás Eyzaguirre vergangene Woche. Das liegt zum einen daran, dass Lateinamerika keine Finanz- oder Steuerkrise zu verzeichnen hatte wie beispielsweise die USA, sondern in erster Linie eine Handelskrise. Es gebe bereits positive Signale, wie den Anstieg der Rohstoffpreise, wovon ein großer Teil der Region abhänge.

Doch es mangelt an einer vernünftigen Sozialpolitik. So sind die sozialen Auswirkungen der Krise jeden Tag deutlicher sichtbar. Vor allem wachsende Arbeitslosigkeit und der Anstieg der Lebensmittelpreise bedrücken die einfachen Bevölkerungsschichten. Bei einem großen Teil der Menschen kommt der Aufschwung schlicht nicht an. Brasilien ist weiterhin eines der sozial ungerechtesten Länder weltweit.
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