Indien
Die indische Marine wird zunehmend auch vor Somalia aktiv. Wie das MARINEFORUM (print) berichtet, häufen sich die Einsätze der indischen Marine zur Piratenabwehr in der Region. Indien tritt also auch als "Konkurrent" der chinesischen Marine auf, die seit Jahren mit Anti-Piraten-Missionen zugleich die Einsatzfähigkeit weit außerhalb der Heimatgewässer testet.

Inzwischen reagiert Indien mit klaren Zeichen, dass der "indische Ozean" als eigenes Revier betrachtet wird.

Fast ganz unbemerkt hat Indien auf Agalega - zu Mauritius gehörend - eine Flugpiste errichtet und in Betrieb genommen, von der aus Überwachungsflugzeuge bis zur Ostküste Afrikas aufklären können - und eine Hafenanlage, an der große Kriegsschiffe anlegen können:
Indien will China im Indischen Ozean besser überwachen – von Agalega aus (nzz.ch)
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Agalega gehört zwar zu Mauritius, liegt aber über tausend Kilometer von der Hauptstadt Port Louis entfernt. Und bis zum nächstgelegenen Punkt des indischen Festlandes sind es gar 3000 Kilometer.
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die Landebahn von drei Kilometern Länge ist für Überwachungsflugzeuge des Typs P-9I der indischen Streitkräfte gebaut (...), wovon Indien zwölf Stück im Einsatz hat
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Von Agalega aus will Indien die Ostküste Afrikas von Somalia bis Moçambique überwachen, ebenso die Strasse von Moçambique zwischen dem afrikanischen Kontinent und Madagaskar. Auch die direkte Schifffahrtsroute vom Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas quer durch den Indischen Ozean zur Strasse von Malakka führt hier vorbei. Diese Route hat an Bedeutung gewonnen, seit die Huthi-Miliz die Schifffahrt im Roten Meer und damit die kürzeste Verbindung zwischen Asien und Europa via Suezkanal bedroht.
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Samuel Bashfield, der am Australia India Institute in Melbourne zu Sicherheitsfragen im Indischen Ozean forscht (...) weist darauf hin, dass Delhi parallel zu Agalega im Westen den Stützpunkt auf den Andamanen im Osten des Indischen Ozeans ausgebaut habe. Von dort lässt sich die Zufahrt zur Strasse von Malakka überwachen, dem Nadelöhr zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean.

Gemeinsam mit Australien und den USA, mit denen Indien im Quad-Verbund zusammenarbeitet, ergibt sich ein Netz von Stützpunkten: Die Australier fliegen Überwachungsmissionen von den Kokosinseln wie vom australischen Festland aus, die Amerikaner starten auf ihrer Basis in Diego Garcia. Die drei Länder können sich gegenseitig abstimmen und Informationen zur maritimen Sicherheit austauschen..
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